Mitgliedschaft neu ab dem 6. Altersjahr möglich

An der GV der Sektion Gotthard des SAC vom Samstag, 26. Januar, im Hotel Goldener Schlüssel in Altdorf wurden verschiedene Neuerungen im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft verabschiedet. Neu können bereits Sechsjährige beitreten. Vorher lag die Limite beim 10. Altersjahr. Genehmigt wurden ...
29.01.2002
auch die vom Zentralvorstand vorgegebenen neuen Mitgliederstrukturen. Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung von 67 treuen Mitgliedern.

Marzio Medici, der sein erstes Amtsjahr als Präsident der Sektion Gotthard des SAC hinter sich hat, sprach rückblickend von einem reich befrachteten und lehrreichen Jahr, welches er im Kreise eines motivierten und engagierten Vorstandes habe verbringen dürfen. Zwei Schwergewichtsthemen seien zur intensiveren Bearbeitung angepackt worden. Die eine Arbeitsgruppe habe sich zum Ziel gesetzt, Massnahmen zur Erhöhung des Anteiles an jugendlichen SAC-Mitgliedern zu definieren. Der Mitgliederbestand konnte im Vergleich zum Vorjahr um sechs auf 1 539 Personen erhöht werden. 63 Eintritten und Übertritten standen 40 Austritte, 12 Todesfälle und 5 Übertritte in andere Sektionen gegenüber. Marzio Medici rief die Anwesenden auf, in Sachen Mitgliederwerbung mitzuhelfen und entsprechend die Werbetrommel zu rühren. «Am besten erzählen Sie von ihren Erlebnissen in den Bergen», gab er gleich noch einen Tipp.

Die zweite Arbeitsgruppe des Vorstandes beschäftigte sich mit der Frage, wie die Frequenzen im sektionseigenen Skihaus Oberfeld auf dem Haldi erhöht werden könnten. Man rechnet damit, dass in der näheren Zukunft finanzielle Investitionen in dieses Gebäude getätigt werden müssen. Die Resultate der beiden Arbeitsgruppen sollen im Verlaufe des ersten Halbjahres 2002 im Detail erörtert werden.

Finanzierung des Rettungswesens

Der Präsident wies darauf hin, dass heute der grösste Teil aller Rettungseinsätze für Nichtmitglieder des SAC geleistet werde. Nur gerade 7 bis 8 Prozent der Geretteten seien SAC-Angehörige. Die Zentralschweizer Sektionen, welche rettungsmässig in der so genannten Zone 5 zusammengefasst sind, erörtern deshalb neue Formen der Finanzierung des Rettungswesens. Es könne nicht angehen, dass die SAC-Mitglieder mit ihrem Jahresbeitrag eine Dienstleistung für die ganze Schweizer Bevölkerung zum namhaften Teil finanzieren, so marzio Medici. Nun sei es an der Zeit, neue Wege zu suchen. Im Speziellen werde es darum gehen, die Kantone vermehrt in die Verantwortung miteinzubinden. marzio Medici geht davon aus, dass das Berg-Rettungswesen bald nicht mehr im Milizsystem zu bewältigen sein wird.

Erfreulicher Rechnungsabschluss

Die Rechnung 2001 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 8`800 Franken ab. Damit fiel das Ergebnis um gut 6`800 Franken besser aus als budgetiert. Diese positive Abweichung führte Kassier Sepp Arnold auf Mehreinnahmen beim Skihaus Oberfeld, den Rückgang der Zinsbelastung für die Kröntenhütte sowie Einsparungen beim Werbeaufwand zurück. Durch die Auflösung der Rückstellungen reduzierte sich das Eigenkapitel der Sektion auf rund 48`700 Franken, wovon rund 36`700 Franken frei verfügbare Mittel sind. Der Kassier sprach von einer schmalen Eigenkapital-Basis, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Sektion Besitzerin zweier Hütten ist, die in absehbarer Zeit Investitionskosten verursachen werden. Beim Hilfs- und Rettungsfonds musste eine Vermögensverminderung um 1`850 Franken verzeichnet werden. Das Budget 2002 bewegt sich im Rahmen der Vorjahre. Veranschlagt ist ein Mehrertrag von 3`500 Franken.

Neue Mitgliederstrukturen

An der Abgeordnetenversammlung vom 16. Juni in Bern wurden neue Mitgliederstrukturen verabschiedet. Seither gelten folgende Kategorien: Jugendmitgliedschaft vom 6. bis und mit 22. Altersjahr; Einzelmitgliedschaft für erwachsene Personen ab dem 23. Altersjahr; Familienmitgliedschaft (maximal zwei Erwachsene ab dem 23. Altersjahr und eine beliebige Anzahl Kinder ab dem 6. bis und mit dem 17. Alterjahr im gleichen Haushalt). Die bestehenden Mitgliedschaften der Sektion Gotthard werden erst per 1. Januar 2003 umgewandelt. Neueintrentende werden bereits seit Anfang dieses Jahres gemäss den neuen Strukturen erfasst. An der GV wurde quasi pro Forma die Statutenänderung des Artikels 3 von «ab dem 10. Alterjahr» in «ab dem 6. Alterjahr» genehmigt. Zustimmung fanden auch die neuen Mitgliederstrukturen. Im Gegensatz zum Zentralvorstand beantragte der Vorstand der Sektion Gotthard keine Erhöhung der Mitgliederbeiträge.

Schlankes Touren- und Kursreglement

Tourenchef Franz Tresch erläuterte kurz das neue Touren- und Kursreglement. Es umfasst 29 Artikel und wurde, wie der Sprechende betonte, bewusst möglichst schlank gehalten. Eine wichtige Neuerung ist, dass auf Touren und Wanderungen von allen Teilnehmenden ein Beitrag von 5 Franken pro Tag zur Deckung der Leiterspesen eingezogen wird. Das Geld fliesst in die allgemeine Spesenkasse für Tourenleiter, aus der dann bescheidene Pauschalspesen ausbezahlt werden. In anderen Sektionen ist diese Praxis schon seit Jahren gang und gäbe. Die Touren und Wanderungen sind neuerdings mit Schwierigkeitsangaben versehen, um den Teilnehmenden die Entscheidung, wo sie sich anmelden wollen, zu erleichtern. Neu zum Team der Tourenleitenden hinzugestossen sind Pius Zgraggen, Hugo Bossert und Sepp Arnold. Auch die Tourenkommission hat in der Person von Bruno Bollinger ein neues Mitglied erhalten. Vakant ist derzeit der Posten des Chefs der AHV-Gruppe. Trotz grossen Bemühungen konnte bislang kein Nachfolger für Walter Rufener gefunden werden.

Zahlreiche Ehrungen

Höhepunkt und Abschluss zugleich der Versammlung war die Ehrung treuer Mitglieder. Das «Goldkränzli» für 25 Jahre Mitgliedschaft durften 33 Personen entgegen nehmen. 16 Mitglieder erhielten für 40-jährige Treue zur Sektion Gotthard das goldene Abzeichen. Eine Dame und sechs Herren wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft mit einer Urkunde und einem Bergkristall beschenkt. Kurt Denzler, Altdorf, Walter Ehrensperger, Weggis, und Liselotte Welter, Altdorf, waren persönlich anwesend, um sich zu 60 Jahren SAC Sektion Gotthard gratulieren zu lassen. Josef Gnos, Basel, und Fritz Schluep, Zürich, hatten sich entschuldigt. Fritz Doggwiler, Zug, und Josef Meier-Mattli, Altdorf, sowie in Abwesenheit die beiden Altdorfer Lifero Bacchi und Franz Gisler wurden von Marzio Medici für ihre 65-jährige Mitgliedschaft gewürdigt.

Josef Meier-Mattli nutzte in seiner Kurzansprache die Gelegenheit, um die Entwicklungen im Bergsteigen etwas auf die Schippe zu nehmen. Falls seine Anspielungen nicht ironisch gemeint waren, dürften vor allem die Damen im Saal keine Freude daran gehabt haben. Als Letzter wurde der 91-jährige Zürcher Fritz Naef auf die Bühne gerufen. Er trat 1932 als 21-Jähriger in die Sektion ein und brachte es nach Adam Riese bis heute auf stolze 70 Jahre. Fritz Naef ist übrigens nach wie vor aktiv und beteiligt sich regelmässig an Exkursionen zum Thema Geologie. - Unter Verschiedenem überbrachte Finanzdirektorin Gabi Huber die Grüsse der Urner Regierung. Sie erinnerte daran, dass 2002 zum «Jahr der Berge» erklärt worden ist und in diesem Zusammenhang in Uri verschiedene Aktivitäten geplant sind, so unter anderem ein Gala-Abend in Andermatt. Das «Jahr der Berge» sei eine gute Gelegenheit für Uri, sich von seiner schönen Seite zu zeigen und eine positive Botschaft in die Schweiz hinauszutragen, so Gabi Huber.


Urs Hanhart


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