Musikschule Uri: nicht mehr so im Trend

«Musikschulen sind gesamtschweizerisch nicht mehr so im Trend», sagt der Leiter der Musikschule Uri, Armando Cambra. Die Abnahme der Schülerzahlen werde zudem von der Wirtschaftslage und der Bevölkerungsentwicklung geprägt. Die Musikschule Uri hatte im neuen Schuljahr 140 Schülerinnen und ...
28.11.2003
chüler weniger als 2002/03. Das Jahr 2004 steht ganz im Zeichen des 25-Jahr-Jubiläums der Musikschule Uri.

Die Schülerzahlen an der Musikschule Uri sinken seit 1998/99. Damals waren es 1`549 Schülerinnen und Schüler. Heute sind es 1`350, 140 weniger als 2002/03, wie an der Medienkonferenz der Musikschule Uri vom 28. November zu erfahren war. Warum? Armando Cambra: «Es gibt drei Hintergründe. Erstens nimmt die Zahl der Kinder in der Schweiz ab. Zweitens zwingt die Wirtschaftslage zum Sparen. Und drittens sind die Musikschulen gesamtschweizerische nicht mehr so modisch, nicht mehr im Trend.» Dafür hätten die Musikschulen heute eher Schülerinnen und Schüler, die wirklich am Musikunterricht interessiert seien. Diese Entwicklung komme auch die Musikschule Uri zu spüren.

Diese Entwicklung schlägt auch auf der finanziellen Seite voll durch. Das Problem ist, dass der Aufwand nicht kongruent mit der sinkenden Schülerzahl abnimmt. Entsprechend muss das Schulgeld angepast werden. «Der Kostenanstieg wird kleiner», erklärt Oswald Walker, Finanzchef der Musikschule Uri, aber der Aufwand im administrativen Bereich und bei Personal könne nicht linear zur Entwicklung der Schülerzahl gekürzt werden.
Die Zahl der Lehrkräfte ist von einst 119 auf heute 106 gesunken. Im Schuljahr 2002/03 sind total 26`870 Stunden Musikunterricht erteilt worden, 340 weniger als im Vorjahr. 1,9 Millionen Franke sind an Löhnen ausbezahlt worden. Die Selbstkosten der Musikschule Uri beliefen sich 2002/03 auf 2,56 Millionen Franken.

Belastung des Förderungsfonds

Die wirtschaftlich angespannte Lage wirkt sich schmerzlich auf den Förderungsfonds der Musikschule Uri aus, wie Markus Meier, Präsident der Musikschule Uri, betont. Zum einen nehme die Zahl der Gesuch von Eltern um finanzielle Unterstützung in der Musikausbildung ihrer Kinder zu, zum anderen habe sei die Spendierfreudigkeit kleiner. «Das ist in der Rezession die doppelt geschliffene Schere.» Zudem haben die Einladungen zu Auftritten der Musikschülerinnen und -schüler abgenommen. Die «Gagen» dieser Auftritte werden jeweils dem Förderungsfonds gutgeschrieben. Im vergangen Schuljahr sind 232 Gesuche um Unterstützung aus dem Förderungsfonds bewilligt und damit insgesamt 12`000 Franken geleistet worden.

Jubiläumsaktivitäten

2004 feiert die Musikschule Uri ihr 25-Jahr-Jubiläum. Im Mittelpunkt des neuen Schuljahres stehen die Teilnahme am Europäischen Jugendmusikfestival in Schweden vom 19. bis am 23. Mai 2004 mit rund 100 Jugendlichen und Kindern aus Uri sowie das Musikschullager in der letzten Woche der Schulferien im Sommer. Dazu kommen zwei eigentliche Jubiläumsaktivitäten, das Konzert der Musiklehrerinnen und Musiklehrer vom 28. Februar 2004 im Theater(uri) in Altdorf und die Aufführung der Kantate «Der Rattenfänger von Hameln» von Günther Kretzschmar. Aufgeführt wird dieses Werk in der Aula des Gräwimatt-Schulhauses in Schattdorf.

Unter der Leitung von Armando Cambra werden rund 180 Kinder im Chor und im Orchester auftreten. Lea Ziegler hat die Einstudierung mit dem Kinderchor übernommen. Bekannt sind auch die Aufführungstage, und zwar der 8. (Premiere), 10., 11. und 12. Dezember 2004. «Um unser Jubiläum feiern zu können, sind wir auf den Goodwill der Behörden und auf Sponsoring angewiesen», sagt Markus Meier. «Und wir nehmen den Kulturauftrag für den Kanton Uri gerne wahr.»


Erich Herger


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