Nationalpark: Jetzt soll diskutiert werden

Der Kanton Uri eignet sich für einen Nationalpark - dies ist das Fazit der Machbarkeitsstudie, die im Sommer veröffentlicht wurde. Nun ist die Bevölkerung eingeladen, sich an drei öffentlichen Veranstaltungen über die Inhalte der Studie zu informieren, Fragen zu stellen und zu diskutieren: ...
24.10.2003
am 3. November in Gurtnellen, am 10. November in Bristen, am 24. November in Erstfeld.

Das Projekt «Nationalpark Uri» erfuhr einen schlechten Start. Die Idee geht auf eine Kampagne von Pro Natura zurück und wurde gleich von Beginn an von verschiedensten Seiten heftig kritisiert. Durch parlamentarische Vorstösse im Urner Landrat wurde die Regierung
angehalten, die Federführung bei der Erarbeitung einer Studie zu übernehmen, bei der alle betroffenen Kreise mitarbeiten sollten. Anfangs Juli wurde diese Machbarkeitsstudie veröffentlicht mit den Kernaussagen, dass sich die Natur im Kanton Uri für einen Nationalpark eignet, dass sich aber innerhalb der Kernzone Nutzungskonflikte ergeben.

Für Akzeptanz bei der Bevölkerung

Im November kann sich nun die Bevölkerung an drei öffentlichen Veranstaltungen unter der Leitung der Justizdirektion direkt über die Inhalte der Studie informieren, Fragen stellen und die Thematik diskutieren. «Ein Nationalpark kann nur realisiert werden, wenn die betroffene Bevölkerung das Vorhaben akzeptiert. Deshalb ist es wichtig, dass offene Fragen geklärt und Anliegen aller Betroffenen möglichst früh eingebracht werden», schreibt die Justizdirektion in einer Medienmitteilung vom 24. Oktober. An den Veranstaltungen werden neben Justizdirektor Martin Furrer, Leiter des Projektausschusses und der Arbeitsgruppen, Emil Kälin, Vorsteher Amt für Wirtschaft, über den Bereich Tourismus / Freizeit, Alois Arnold, Vorsteher Amt für Landwirtschaft, über den Bereich Landwirtschaft und Korporationspräsident Wendelin Püntener über Erkenntnisse aus dem Bericht für die Korporation Uri referieren.

Nationalpark-«Image» bringt bereits Touristen

Wie Martin Furrer gegenüber dem «Urner Wochenblatt» erwähnt, wurden in den vergangenen beiden Monaten bereits die Urner Gemeindebehörden über die Studie orientiert. Er bezeichnet die Diskussionen und die Stimmung als grundsätzlich positiv, doch es seien durchaus auch kritische Meinungen vorgebracht worden. Martin Furrer rechnet in einer späteren Phase, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, mit härteren Diskussionen.
Einen positiven Aspekt hätten die bisherigen Diskussionen um einen Nationalpark in Uri gehabt, betont Martin Furrer. Bereits seien nämlich Touristen gekommen, die vor Ort mit eigenen Augen sehen wollten, wie es dort aussieht, wo möglicherweise dereinst ein Nationalpark entsteht.

Weitere Vorgehensweise

Bevor Entscheide bezüglich des weiteren Vorgehens gefällt würden, gelte es abzuwarten, bis das neue Bundesgesetz in Kraft ist, welches die gesetzlichen Grundlagen für die Realisierung eines Nationalparks sowie die Finanzierung der Parkerstellung und des Unterhalts regelt, sagt Martin Furrer. Er rechnet damit, dass diese Vorlage im Verlaufe des kommenden Jahres die beiden eidgenössischen Kammern passiert.
Die öffentlichen Informationsveranstaltungen finden am 3. November in der Turnhalle beim Schulhaus Wyler in Gurtnellen, am 10. November in der Aula beim Schulhaus in Bristen und am 24. November im Casino-Saal in Erstfeld statt. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um
20.00 Uhr.

Markus Arnold


Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt