Neu gestylt und mit zwei prominenten Neuzuzügen

Das Mountainbike-Team Gisler / Pouletburg /VMC Schattdorf hat personell im Vergleich zur Vorsaison mächtig aufgerüstet. Nach seinem Profi-Abstecher zu «Stöckli» ist der starke Krienser Patrick Fleury wieder zu den Urnern zurückgekehrt. Neu zur Mannschaft gestossen ist Flurin Riedi. Der ...
08.04.2002
ährige sorgte in der letzten Saison gleich reihenweise für Furore. Am Freitag, 5. April, wurden die zwölf Teammitglieder in Schattdorf den Medien und Sponsoren vorgestellt.

Sieben Jahre ist es her, seit Beat Gisler beschloss, ein Mountainbike-Team auf die Beine zu stellen. Damals wurde noch viel improvisiert. Trotzdem stellten sich praktisch von Anfang an beachtliche Erfolge ein. Inzwischen hat sich viel geändert. Das ganze Umfeld ist viel professioneller geworden und das Meiste ist bis ins letzte Detail geplant.

Steve Gisler, der die Mannschaftsvorstellung leitete, wies darauf hin, dass es heutzutage schlicht nicht mehr möglich wäre, ohne Sponsorenunterstützung ein Team dieser Grössenordnung und den entsprechend ambitionierten Zielsetzungen zu unterhalten. Bei den Geldgebern ist praktisch alles beim Alten geblieben; Hauptsponsor ist weiterhin Pouletburg Attinghausen. Daneben wird die Gisler-Crew von folgenden Co-Sponsoren unterstützt: Bati Group, K2 (Bikes), Sport Activital (Sportnahrung und -getränke), Dry (Sportunterwäsche), Michelin (Reifen), Alpina (Helme und Brillen), Scott (Bikes, Schuhe, Handschuhe, Socken), Tele Tell, Dätwyler AG und VMC Schattdorf. In den vergangenen Jahren waren die Gisler-Akteure stets in von der Farbe blau dominierten Dresses unterwegs. Dies hat sich geändert: Die völlig neu designten Mannschaftstrikots weisen die Grundfarbe rot auf. Die Fans und Zuschauerinnen und Zuschauer werden sich aber bestimmt bald an den neuen Auftritt gewöhnen.

Prominenter Rückkehrer

Die Gisler-Truppe zählt wie bisher ein Dutzend Akteurinnen und Akteure. Bei der Zusammensetzung haben sich allerdings Veränderungen ergeben. Nicht mehr mit dabei ist nebst Patrick Gisler auch die langjährige Teamleaderin Françoise Biollaz. Sie hat sich aus beruflichen Gründen vom Wettkampfsport zurückgezogen. Trotz dieser Abgänge ist die Urner Vorzeigeequipe keineswegs schwächer geworden.

Neu zum Team gestossen ist Patrick Fleury. Genau genommen handelt es sich um eine Rückkehr. In der vergangenen Saison fuhr der Krienser für das Stöckli-Team und setzte dabei voll auf die Karte Biken. Wegen gravierender gesundheitlicher Probleme kam er aber nie recht auf Touren. Inzwischen arbeitet Patrick Fleury wieder in einem 70-Prozent-Job auf seinem erlernten Beruf als kaufmännischer Angestellter. Zu seinen Beweggründen befragt, warum er sich wieder der Gisler-Equipe angeschlossen habe, meinte der kleingewachsene und leichtgewichtige Blondschopf: «Das Umfeld im Team ist sehr familiär. Zudem stehe ich nicht mehr unter einem derart grossen Leistungsdruck wie in meiner vorherigen Equipe.» Als Bike-Profi hat Patrick Fleury offensichtlich keine allzu guten Erfahrungen gemacht. Er rät jedenfalls davon ab, voll auf diesen Sport zu setzen. Das Biken sei in der Schweiz schlicht zu wenig populär. Ausserdem befinde sich der Weltcup auf dem absteigenden Ast. Bestätigt werden diese Feststellungen durch die Tatsache, dass etliche Bike-Cracks auf diese Saison ins Lager der Strassenfahrer gewechselt haben. Zu den «Überläufern» gehören unter anderem Olympiasieger Miguel Martinez (Frankreich) und der mehrfache Gesamtweltcup-Gewinner Cadel Evans (Australien). Sein Hauptaugenmerk richtet Patrick Fleury heuer auf die Michelin Bike Classic. In dieser mehrere extrem anspruchsvolle Langstreckenprüfungen umfassenden Rennserie strebt er eine Top-Fünf-Klassierung in der Gesamtwertung an.

Vier Elitefahrer

Der Gisler-Equipe gehören nebst Patrick Fleury noch drei weitere Elitefahrer an. Kurt Gisler ist schon seit Jahren eine der Teamstützen. Kürzlich hat der Bürgler eine berufliche Neuorientierung vorgenommen. Er arbeitet wieder in seinem ursprünglich erlernten Beruf als Fahrradmechaniker im Geschäft von Teamchef Beat Gisler. Zuvor war der 28-Jährige einige Jahre als Fitness-Instruktor tätig. Nicht gross über seine Zielsetzungen äussern wollte sich Roland Abächerli. «Ich möchte gesund bleiben und stets mein Bestes geben», so seine kurze Antwort auf die entsprechende Frage von Steve Gisler. Vielleicht bringt ihm diese Einstellung die nötige Lockerheit, um vorne mitmischen zu können. Vierter im Bunde der Eliteakteure ist Lukas Baumann. Der 27-jährige Metallbauschlosser hat sich intensiv auf die neue Saison vorbereitet, unter anderem mit zwei Trainingslagern in südlichen (europäischen) Gefilden.

«Bergziege» Flurin Riedi

Bei der zweiten Neuverpflichtung handelt es sich um Flurin Riedi. Der 20-jährige Elektromonteurlehrling gilt als begnadeter Kraxler. In der vergangenen Saison heizte er im Rahmen des «Güggeli Bike Cups» einige Male selbst den arrivierten Elitefahrern tüchtig ein, damals noch als Junior. Inzwischen ist er altershalber in die U-23-Kategorie aufgestiegen. Sein Hauptziel wird es sein, sich möglichst schnell an den höheren Rennrhythmus zu gewöhnen. Ebenfalls bei den U23-Akteuren ihr Glück versuchen werden der Aargauer Markus Müller sowie die beiden Urner Ivan Planzer und Hanspeter Gisler. Für Letztgenannten handelt es sich beruflich und militärisch (RS) bedingt um eine Übergangssaison. Erste Priorität hat für Hanspeter Gisler der Lehrabschluss als Elektromonteur.

Etwas weniger grosse Ambitionen hegen Renato Baumann und Toni Gisler. Beide starten in der Kategorie Fun. Toni Gisler, der jüngere Bruder von Elitecrack Kurt Gisler, betreibt das Biken mehr als Ausgleich zum Snowboarden, seiner eigentlichen Paradedisziplin. Auf dem Drahtesel holt er sich jeweils quasi im Vorbeigehen die konditionelle Basis für den Winter.

Nur noch zwei Damen

Nach dem Rücktritt von Françoise Biollaz zählt das Gisler-Team nur noch zwei weibliche Mitglieder. Nadja Walker bestreitet ihre erste Elitesaison, allerdings mit leicht angezogener Handbremse. Für die 20-Jährige angehende Hochbauzeichnerin steht im ersten Halbjahr der Lehrabschluss im Vordergrund. Corinne Scheiber startet in der Kategorie Fun. Sie gilt als Langstreckenspezialistin und möchte vor allem im Rahmen der Michelin Bike Classic gute Resultate herausfahren. An der Teamvorstellung war Corinne Scheiber übrigens dnicht anwesend, und dies aus gutem Grund: Die im Kantonsspital Uri tätige 28-jährige Krankenschwester holt sich zurzeit im Trainingslager die nötige Grundlage für die langen «Ritte».

Urs Hanhart


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