Im Juni 2008 demissionierte Bernadette Gisler als Präsidentin von Terre des hommes Uri. Ihr Mann Alois Gisler amtete noch als Buchhalter. Fast ein Jahr lang suchten sie eine Nachfolge. Die Situation war so aussichtslos, dass die Gruppe vor dem endgültigen Aus stand. Jetzt endlich haben sich zwei Frauen bereit erklärt, in der Gruppe aktiv zu werden.
«Wir sind sehr erleichtert, und es freut uns, dass wir jemanden finden konnten», meint die Spirgnerin Bernadette Gisler. «Es war allerhöchste Zeit. Wir befürchteten schon, dass alles, was wir aufgebaut hatten, auseinanderfällt », gibt auch Alois Gisler zu verstehen.
Ein Jahr lang begleitenCarolina Bollhalder aus Schattdorf wird vom 1. Januar 2010 an das Amt der Präsidentin übernehmen. Desi Jauch wird neu für die Finanzen verantwortlich sein. Sie wohnt ebenfalls in Schattdorf. Für die beiden ist das absolutes Neuland. «Ich mache mit, weil Terre des hommes ein breites Angebot für Mütter und Kinder hat», hält Carolina Bollhalder fest. An der GV im März 2010 werden die zwei Frauen definitiv in ihre Ämter gewählt.
Bereits im Herbst hat Desi Jauch ihre erste Probe zu bestehen: Sie organisiert den Brotstand am 15. Oktober. Das Organisieren und Durchführen von Aktionen und Verkaufsständen wird hauptsächlich das neue Aufgabengebiet der beiden Frauen umfassen. «Schaffen werde ich es bestimmt. Aber ich brauche noch Unterstützung», betont Carolina Bollhalder.
Ein Jahr lang werden Bernadette und Alois Gisler ihre Nachfolgerinnen begleiten und stützen. Bereits jetzt stellen die Schattdorferinnen laufend Fragen: «Wer backt wie viele Brote für den Verkaufsstand? Wie werden die Flyer unter die Leute gebracht?» Fragen, die das Spirgner Ehepaar geduldig beantworten kann.
Ansprechen wird schwierigMit der 42-jährigen Desi Jauch und der 38-jährigen Carolina Bollhalder kommt ein frischer Wind in die Gruppe Terre des hommes Uri. Ideen haben sie denn auch schon viele. Vor allem die Wahrnehmung ihrer Gruppe in der Öffentlichkeit wollen die Schattdorferinnen stärken. Zuerst werden sie aber die Aktionen so weiterführen, wie sie Alois und Bernadette Gisler auf die Beine gestellt haben.
«Uns wird es mit den Aktionen und Verkaufsständen bestimmt nicht langweilig», ist sich Carolina Bollhalder sicher. Einzig das Ansprechen von Leuten auf der Strasse könnte anfangs etwas schwierig sein, befürchtet Desi Jauch: «Wir sind halt noch nicht so bekannt. Die Hemmschwelle ist am Anfang noch grösser.»
Nach 14 Jahren Engagement, in denen sie insgesamt 650'000 Franken für Terre des hommes gesammelt
haben, können sich Bernadette und Alois Gisler nun etwas zurücklehnen. Ganz zurückziehen wollen sie sich aber nicht. «Wir werden auch weiterhin mithelfen, Sirup oder Konfitüre für die Verkaufsstände zu produzieren», lacht Bernadette Gisler.
Martina Regli