Das EWA baute den Raum und die Wasserzuleitung um und montierte eine leistungsfähige Turbine mit Generator und Schaltanlage. Die Vertragsdauer mit der Dätwyler AG beträgt 40 Jahre. Am 1. März konnte das neue Kleinwasserkraftwerk Dorfbach nach einer kurzen, intensiven Bauphase wieder in Betrieb genommen werden, heisst es in einer Medienmitteilung.
Eingebaut wurde eine moderne Ossberger Durchström-Turbine in Zweizellen-Bauweise. Die gesamte Anlage wird vom EWA-Hauptsitz in Altdorf aus ferngesteuert. Über eine Glasfaserverbindung werden die wichtigsten Störungsmeldungen, Produktionswerte, Wasserstände und Alarme in die zentrale Netzleitstelle überführt.
Seit Jahrhunderten genutzt
Der Dorfbach von Altdorf besteht seit vielen Jahrhunderten. Er zweigt vom Schächenbach beim Kraftwerk Bürglen des EWA ab, fliesst durch Liegenschaften der Hellgasse bis zur Dätwyler AG und durchquert den Dorfkern von Altdorf. Er verlässt das Dorf im Vogelsang und fliesst dem Bannwald entlang nach Flüelen in den Urner See.
Ursprünglich diente der Dorfbach als Trinkwasserlieferant für Mensch und Vieh, brachte den Handwerkern die notwendige Energie zum Antrieb ihrer Wasserräder und war nicht zuletzt auch als Feuerlöschreserve bedeutungsvoll. Aus dem Protokollbuch der privilegierten Wasserwerkbesitzer geht hervor, dass im Jahre 1879 noch 26 Wasserräder in Betrieb waren. Die Oberhoheit über den Dorfbach übt die Einwohnergemeinde von Altdorf aus.
Die privilegierten Wasserwerkbesitzer, zu denen auch das EWA gehört, besitzen ein so genanntes ehehaftes Wasserrecht am Dorfbach. Sie haben somit einen Anspruch auf die Nutzung der Wasserkraft. Im Jahre 1940 wurde die Genossenschaft der privilegierten Wasserwerkbesitzer gegründet, die auch heute noch aktiv ist. Jeder Genossenschafter ist verpflichtet, seinen Anteil am Dorfbach zu unterhalten und dafür zu sorgen, dass die gleiche Menge Wasser, die er erhält, weitergeleitet wird. Heute besitzen noch neun Betriebe oder Privatpersonen das Recht, die Wasserkraft des Dorfbaches zu nutzen.