Nischen machen Uri als Standort einzigartig

Wie Uri mit seinen Nischen gegen aussen vermarktet werden soll, darüber haben sich rund 60 Urnerinnen und Urner Gedanken gemacht.
21.06.2011
Wie wird Uri für private Zuzüger, Firmen und Gäste attraktiver? Dieser Frage haben sich am vergangenen Montag, 20. Juni, rund 60 Urnerinnen und Urner einen ganzen Tag lang gewidmet. Sie sollten am Urner Zukunftscafé den Prozess, wie die künftige Standortkommunikation des Kantons Uri aussehen soll, mitgestalten.

Konzept soll von Bevölkerung mitgetragen werden
Die Volkswirtschaftsdirektion Uri hat die Urner Design- und Kommunikationsagentur Blu AG beauftragt, ein Konzept zur Vermarktung des Urner Wirtschafts- und Lebensraums zu erarbeiten. «Es geht hier um viel mehr als bloss um die Lancierung einer neuen Broschüre oder Website», betonte Agenturinhaberin Irene Denzler an der Medienkonferenz, die anschliessend an die Tagung durchgeführt wurde. Um ein Standortkommunikationskonzept für den Kanton zu erarbeiten, müsse dieses von der Bevölkerung mitgetragen werden. «Nur so ist es glaubwürdig.» Es gehe schliesslich um die zukünftige Positionierung und das Image des Kantons Uri.

Die Teilnehmenden des Urner Zukunftscafés setzten sich aus ausgewählten Urnerinnen und Urner verschiedener Herkunft, Berufe und unterschiedlichen Alters zusammen. Von 80 angefragten Personen sagten rund 60 zu, einen ganzen Tag diesem Thema zu widmen und hierfür ihre Freizeit zu opfern.

Uri als Seele der Schweiz

Gestartet wurde der Prozess der Standortkommunikation bereits im vergangenen Jahr. So hatten sich Vertreter der kantonalen Verwaltung und der Urner Wirtschaft im Herbst zu einer Klausurtagung im Tessin getroffen. Dabei versuchten sie, die Einzigartigkeiten Uris herauszuschälen. Denn genau diese Einzigartigkeiten machten den Kanton aus und sollen in den Mittelpunkt der Standortkommunikation rücken, sind die Verantwortlichen überzeugt. Zusätzlich wurde eine nicht repräsentative Umfrage bei rund 30 Schlüsselpersonen in anderen Kantonen der Schweiz durchgeführt, wie Uri von aussen wahrgenommen wird. «Die Auswertung dieser Umfrage war teilweise ernüchternd», so Irene Denzler. Doch habe es auch gemeinsame Nenner gegeben wie: Uri ist der Ursprung der Eidgenossenschaft, so etwas wie die Seele der Schweiz.

Wir-Gefühl

Sowohl Irene Denzler als auch Uris Volkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann sind mit den Resultaten des Urner Zukunftscafés sehr zufrieden. So seien viele neue Aspekte in den Prozess eingeflossen. «In den Schlussvoten ist mehrmals der Begriff Wir-Gefühl gefallen. Die Bevölkerung nimmt zur Kenntnis, dass man nur gemeinsam weiterkommt», sagte Isidor Baumann. «Die Urnerinnen und Urner selber sind die wichtigsten Botschafter des Kantons.»

Aus den vielen Diskussionen in den Gruppen kristallisierten sich mehrere Punkte heraus, an denen das Urner Standortmarketing nun anknüpfen kann: Uri ist klein aber fein, verfügt über eine riesige landschaftliche und kulturelle Vielfalt auf engstem Raum. Es wurde gefordert, dass die Dienstleistungen im Tourismus professionalisiert und die Unterbringungsmöglichkeiten optimiert werden. Es brauche eine einzige Kontaktstelle für alle Belange des Urner Tourismus. Uri soll sich vor allem als attraktiver Wohnkanton positionieren, wobei als wichtigste Zielgruppe Junge und Familien anzusprechen seien. Damit dies möglich sei, müssten die Erschliessung und die Erreichbarkeit verbessert werden.

Laufender Prozess

Nun gilt es, die Inhalte der Tagung auszuwerten und in die künftige Standortkommunikation einfliessen zu lassen. Regierungsrat Isidor Baumann betonte, dass das Standortmarketing mit einem neuen Werbekonzept oder Slogan nicht abgeschlossen sei. Dies sei ein laufender Prozess. Auch sei offen, ob weitere Urner Zukunftscafés durchgeführt würden. Es sei zu erwarten, dass ab kommendem Jahr mit den ersten Kommunikationsmassnahmen zum Wohle des Lebens- und Arbeitsstandortes Uri gerechnet werden kann.

Markus Arnold


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