Was 2005 an einem Stammtisch als Idee entstand, wird von den Initianten Mario Muther und Max Herger zurzeit zur einzigen Urner Brauerei ausgebaut. Um den Betrieb endgültig aufnehmen zu können, benötigen die Initianten rund 1,3 Millionen Franken. 300 000 Franken werden von den Gründern und durch Kredite in die Gesellschaft eingebracht. Mit einer Volksaktie soll der restliche Betrag beschafft werden.
Vom Stammtisch zur AGNachdem bis 2007 rund 14 000 Flaschen «Stiär-Biär» abgesetzt waren, stellte sich für Mario Muther und Max Herger die Frage nach der weiteren Entwicklung der Brauerei. Sie entschieden sich für den Schritt in die Vergrösserung und den professionellen Betrieb. Seit dem 3. Oktober dieses Jahres ist die «Stiär-Biär» AG gegründet. Mit einem gelernten Braumeister soll der Schritt in die Professionalität gelingen. Anlässlich einer Informationsveranstaltung für potenzielle Aktionäre am vergangenen Donnerstag, 6. November, informierte Verwaltungsratspräsident Max Herger über den Stand der Aktienzeichnung. «Bis am 4. November wurden von 112 Aktionären Papiere im Wert von 145 000 Franken gezeichnet. Der Start ist uns damit gut gelungen.» Bis am 31. Dezember läuft die Aktienzeichnung weiter.
Volksaktie für Einbindung der Urner85 Prozent der bisherigen Aktionäre stammen aus dem Kanton Uri, der Rest hauptsächlich aus der Zentralschweiz. Diese sind auch das Zielpublikum der Volksaktie. «Die Urner und Innerschweizer sollen sich mit diesem Bier identifizieren können und sich mit dem Erfolg der Brauerei verbunden fühlen», gibt Max Herger das Ziel vor. Aktionäre profitieren dabei auch von einer ungewöhnlichen Dividendenauszahlung. Max Herger: «Die Dividende wird in Naturalform ausgezahlt - in Stiär-Biär.» Die Informationsversammlung vom vergangenen Donnerstag war gut besucht. Entsprechend zuversichtlich sind die Initianten, das Ziel von 1 Million Franken zu erreichen.
Start im Juli 2009Noch ist der zukünftige Standort der Kleinbrauerei «Stiär-Biär» ungeklärt. «Höchstwahrscheinlich werden wir aber Räume in Altdorf beziehen», erklärt Max Herger. Im Juli 2009 soll der erste Fassanstich erfolgen. Danach werden ein «Stiär-Biär» hell sowie vier saisonale Biere die erste Produktepalette des Kleinunternehmens bilden. Im Frühling soll jeweils in einer Bügelflasche ein Full Whit-, im Sommer ein Weizen-, im Herbst ein Dinkel- und im Winter ein dunkles Highland-Bier angeboten werden. Rund 1500 Hektoliter Bier werden gemäss den Initianten pro Jahr gebraut. Das Angebot umfasst auch Bierkäse, -wurst und gar ein speziell entwickeltes Bier-Praliné.
Ralph Aschwanden