Notfahrplan der SBB

Neu hält ein Abend-Schnellzug von Luzern beziehungsweise Zürich in Altdorf. Die SBB haben das veranlasst, weil die Sanierung der Axentunnels für die Reisenden von und nach Uri einige Nachteile mit sich bringt. Die SP-GB-Fraktion des Urner Landrats nimmt den neuen SBB-Fahrplan mit Besorgnis ...
09.01.2004
und zum Teil auch mit Unverständnis zur Kenntnis. «Auch wenn es sich wegen der Axensanierung um einen Notfahrplan handelt, weisst er Mängel auf, die regelmässige Benutzerinnen und -benutzer des öffentlichen Verkehrs vor den Kopf stossen», heisst es in der Medienmitteilung der SP-GB-Fraktion vom 8. Januar.

Der Schnellzug Luzern-Arth-Goldau-Bellinzona-Chiasso, der in Arth-Goldau um 17.55 Uhr fährt, hält bis zum Fahplanwechsel vom 12. De-zember 2004 täglich um 18.18 Uhr in Altdorf. «So sind auch die Reisenden, die in Zürich um 17.09 Uhr abfahren, schneller in Altdorf. Sie müssen allerdings in Arth-Goldau auf den Zug von Luzern umsteigen», teilte die SBB-Medienstelle Luzern mit. Es handelt sich um einen befristeten Notfahrplan. Diese vorübergehende Regelung dränge sich auf, «weil die Altdorfer Regionalzugsverbindungen von und nach Zug und Zürich wegen der Sanierungsarbeiten an den SBB-Axentunnels stark beeinträchtigt sind». Wegen dem eingleisigen Betrieb zwischen Sisikon und Flüelen musste daher der Fahrplan neu konzipiert werden. Die SBB hoffen, mit dieser Massnahme ein breites Kundenbedürfnis erfüllen zu können.

«Hartnäckige» Intervention der Volkswirtschaftsdirektion Uri

Auch aufgrund der hartnäckigen Intervention von Seiten der Volkswirtschaftsdirektion Uri wird nun der Schnellzug 1681 täglich in Altdorf halten. «Neue Umläufe im Regionalverkehr, die Sicherstellung der nationalen Schnellzugsverbindungen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Güterverkehrs standen im Zentrum der Bemühungen», heisst es in der Stellungnahme der Abteilung öffentlicher Verkehr der Volkswirtschaftsdirektion Uri vom 8. Januar. Der neue Fahrplan wirke sich positiv für Reisende Richtung Luzern aus, hingegen seien Richtung Zug und Zürich längere Umsteigezeiten unumgänglich. «Vor allem für Pendelnde aus dem Raum Altdorf wird die tägliche Fahrzeit verlängert. Zwar gelang es, die Pendlerzüge am Morgen zu sichern, hingegen bestehen abends keine direkten Verbindungen mehr.» Mit Beendigung der Sanierungsmassnahmen wird am 12. Dezember 2004 wieder auf die alte Fahrplanstruktur gewechselt, und zwar mit erweiterten Leistungen von und nach Zug. Insofern freut sich die Volkswirtschaftsdirektion Uri, dass sich die SBB flexibel gezeigt und die Anliegen Uris ernst genommen hätten.

Anliegen der SP-GB-Fraktion

Die SP-GB-Fraktion dankt dem Regierungsrat, dass er sich zusammen mit Schwyz gegen ein Ausweichen des öffentlichen Verkehrs von der Schiene auf die Strasse eingesetzt hat. Dass die während eines Jahres nur einspurig befahrbare Bahnstrecke zwischen Sisikon und Flüelen keine Luxuslösung zulasse, sei der SP-GB-Fraktion auch klar. «Beim Fahrplan 2004 haben sich aber Anschlussprobleme zum Beispiel in Brunnen und Altdorf eingeschlichen, die schlicht nicht nachvollziehbar sind und für viele regelmässige Bahnbenutzerinnen und -benutzer eine massive Verschlechterung darstellen», schreibt die SP_GB-Fraktion. Unzufrieden ist sie auch über den Umstand, dass der Bahnhof Flüelen sein Öffnungsangebot eingeschränkt hat. «Dies führt dazu, dass frühmorgens der Schalter nicht mehr bedient ist und demzufolge auch der Wartsaal nicht mehr geöffnet ist.»

Bemängelt wird auch, dass für die Fahrplanphase 2004 keine Vernehmlassung durchgeführt worden ist. Die SP/GB-Fraktion hat deshalb beschlossen, ihre Gedanken, Ideen, aber auch Forderungen im Hinblick auf einen bedeutend besseren Fahrplan 2005 bei den zuständigen Stellen einzugeben. Die SP-GB-Fraktion erwartet, dass der Fahrplan 2004 als Notfahrplan taxiert und am 12. Dezember 2004 mit einem besser auf die Kundschaft abgestellten Fahrplan 2005 ersetzt wird. Sie nennt folgende Punkte: «Der bisherige stündliche Regionalzug Erstfeld-Zug beziehungsweise Zug-Erstfeld ist inklusive Anbindung an den Schnellzug Zug-Zürich beziehungsweise Zürich-Zug zu Gunsten der vielen Pendlerinnen und Pendler wieder einzuführen. Bis am 13. Dezember 2003 war die optimale stündliche Anbindung ab Bahnhof Altdorf ins Urner Oberland beziehungsweise ins Tessin via Schnellzuganschluss in Flüelen gewährleistet. Diese Anbindung Richtung Süden ist wieder herzustellen. Der aufgehobene Schnellzughalt um 10.36 Uhr in Altdorf Richtung Luzern/Zürich ist wieder einzuführen.»
Die SP-GB-Fraktion erwartet zudem, dass die zukünftigen Fahrplanänderungen wieder allen Interessierten zur Vernehmlassung abgegeben und öffentlich aufgelegt werden. Sie fordert, dass der Regierungsrat bei den SBB verlangt, dass für die Dauer des Notfahrplans im Kanton Uri keine Frequenzzählungen gemacht werden, die anschliessend über die Weiterführung von Zugverbindungen entscheiden sollen.

Die SP-GB-Fraktion dankt aber auch der Abteilung öffentlicher Verkehr und dem Regierungsrat für die Bemühungen, den Kanton Uri möglichst umfassend an das bestehende Bahnnetz anzuschliessen und damit den öffentlichen Verkehr auch im Kanton Uri zu fördern.






Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt