Pensionierung nach 45 Jahren im selben Betrieb

Er ist als Monteur viel herumgekommen. Für Hans Karli ist es ein wohlverdienter Urlaub: Gestern Freitag hatte er bei der Schreinerei Berther seinen letzten Arbeitstag.
30.04.2010
1965 hat er angefangen, und jetzt hört er mit 65 Jahren auf. Hans Karli war Angestellter bei der Schreinerei Berther AG. Gestern Freitag, 30. April, hatte er seinen allerletzten Arbeitstag - nach 45 Jahren bei der gleichen Firma. Doch nicht einmal an seinem letzten Tag hat er sich zurückgelehnt: «Wenn ich noch arbeite, dann aber richtig.» Als 20-jähriger Bursche hatte Hans Karli bei der Schreinerei Berther in Altdorf angefangen. Als Quereinsteiger wurde er zunächst ins kalte Wasser geworfen. Doch die Arbeit mit Holz gefiel ihm auf Anhieb, er war gerne als Monteur unterwegs. Manchmal arbeitete er auf Baustellen, für Revisionsarbeiten war er oft in bewohnten Häusern tätig. «Ich kenne praktisch den ganzen Kanton», meint Hans Karli. Er mochte es, die Hausfrauen «zu ärgern» und beim offerierten Znüni mit den Kundinnen und Kunden zu plaudern. Mit Unfällen hatte er in all den Jahren immer Glück, nur kleinere Verletzungen habe es hin und wieder gegeben.

Länger dabei als der Chef

Den Arbeitgeber zu wechseln, kam für Hans Karli nie infrage. Er verstand sich immer gut mit seinen Arbeitskollegen, sein Handwerk gefiel ihm. Schlechte Zeiten habe es natürlich auch gegeben, doch «mit der richtigen Einstellung und Arbeitswillen» meisterte er die Jahre problemlos. «Ich habe so viele Entwicklungen und Veränderungen miterlebt, da wurde es nie langweilig», meint Hans Karli zurückblickend. Seit anfangs Dezember letzten Jahres hat die Schreinerei Ber­ther ihren Sitz in Schattdorf. «Das war schon eine der grössten Umstellungen», ist sich der Monteur sicher. Den alten Standort hat er nur mit Wehmut verlassen. «Es ist schon ein spezielles Gefühl, einen langjährigen Angestellten zu verabschieden», sagt Inhaber Hans Baptist Berther. Hans Karli war sogar ein Jahr länger bei der Firma als er. «Er war stets ein motivierter und sachlich guter Angestellter.» Auch wenn Hans Karli gerne für die Berther AG gearbeitet hat: Schwierig ist für ihn der Abschied aus der Firma nicht. «Es ist wie Ferien, nur dass ich danach nicht mehr anfangen muss zu arbeiten», scherzt er. Nun hat er endlich mehr Zeit für seine Familie und seine Enkelkinder. Pläne für seine Zukunft will Hans Karli aber nicht schmieden. «Ich lasse es auf mich zukommen.»

Martina Regli


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