Pfarrer Wendelin Bucheli soll Bürglen verlassen

Laut «NZZ am Sonntag» muss Pfarrer Wendelin Bucheli, der im vergangenen Herbst ein lesbisches Paar gesegnet hatte, Bürglen verlassen. Der Kirchenrat ist zuversichtlich, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
08.02.2015
Pfarrer Wendelin Buchel müsse die Koffer packen. Das berichtet die «NZZ am Sonntag» vom 8. Februar. Der Bürgler Pfarrer hatte im vergangenen Oktober einem lesbischen Paar seinen Segen gegeben. «Von der Form her unterschied sich diese Segnung nicht wesentlich von einer Trauung», hatte Wendelin Bucheli im dem «Urner Wochenblatt» ausgeführt.

Gemäss «NZZ am Sonntag» hat es ein Gespräch zwischen Bischof Vitus Huonder und dem Bürgler Pfarrer gegeben. Wendelin Buchelis Handeln habe «über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregt und bei vielen Gläubigen Ärgernis ausgelöst», wird Vitus Huonders Sprecher Giuseppe Gracia im Artikel zitiert. Und weiter: «Der Bischof muss seine Verantwortung wahrnehmen, er kann so ein Ärgernis nicht einfach hinnehmen, auch wegen all jener Seelsorgenden und Gläubigen, die zum katholischen Glauben stehen.» Sprich: Wendelin Bucheli müsse bis spätestens im Sommer seinen Posten in Bürglen räumen.

Letztes Wort noch nicht gesprochen
Wendelin Bucheli war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Peter Vorwerk, Vizepräsident des Kirchenrates Bürglen bestätigt gegenüber dem «Urner Wochenblatt», dass ein Gespräch zwischen dem Pfarrer und Bischof Huonder stattgefunden habe. Der Kirchenrat sei sicher, dass noch weitere Gespräche folgen würden, auch unter Einbezug von Generalvikar Martin Kopp, der für alles Personelle in den katholischen Kirchen der Zentralschweiz verantwortlich ist.

Laut Wendelin Bucheli entsprächen die Aussagen in der «NZZ am Sonntag» nicht korrekt dem Gesprächsverlauf. Der Kirchenrat sei darum zuversichtlich, dass Pfarrer Wendelin Bucheli nach seinem viermonatigen Sabbatical im Sommer in Jerusalem, wieder nach Bürglen zurückkehren werde.

Pfarrer Wendelin Bucheli ist derzeit krankheitsbedingt noch nicht in einem Vollpensum in der Pfarrei Bürglen tätig. Um die seelsorgerische Versorgung in Bürglen sicherzustellen, wird er von Religionspädagoge René Deiss unterstützt.

Markus Arnold


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