Rund 40 Schultheaterformationen haben sich für einen Auftritt am diesjährigen Theaterspektakel in Zürich beworben. Eingeladen hat das Junge Schauspielhaus Zürich. Geschafft haben es gerade sieben Produktionen. Vertreten ist auch das Kollegitheater mit den «Physikern», die sie am 31. Mai auf der Bühne des Schiffbaus zur Aufführung bringen dürfen.
Riesen Auszeichnung
«Dieser Auftritt ist für uns eine riesen Auszeichnung», sagt Tanja Hager, Theaterpädagogin am Gymnasium und Regisseurin des Stücks «Die Physiker». «Ich finde es einfach sensationell von 40 Bewerbern ausgewählt zu werden.» Die Bedeutung eines solchen Auftritts schätzt die 39-jährige Münchnerin als sehr gross ein. Beworben hat sich das Kollegitheater mit zwei Videoaufnahmen von vorhergehenden Projekten, aufgrund derer ein Juryteam des Jungen Schauspielhauses zur Premiere der «Physiker» nach Bürglen kam. Welche Kriterien zur Nominierung führten, weiss Tanja Hager nicht. «Ich denke aber, dass das Stück an sich, dann die Inszenierung, aber vor allem auch die schauspielerische Leistung der Schülerinnen und Schüler zum Entscheid beigetragen hat».
Aktueller denn je
Erstaunen mag vielleicht, dass gerade ein Klassiker von Friedrich Dürrenmatt in die Endauswahl vom Jungen Schauspielhaus genommen wird. Für die Regisseurin ist dies jedoch nicht unbedingt überraschend. «Die Geschichte ist aktueller denn je», sagt sie. «Jeder Forscher hat eine grosse Verantwortung. Richten wir nur mal den Blick nach England, dann sieht man am Beispiel der Stammzellenforschung ganz deutlich, wie fragwürdig zum Beispiel das Klonen von Mensch-Tier-Embryos ist.»
Gute Teamarbeit
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Kollegitheaters dürfen in den vier Tagen an Workshops und einer Führung hinter die Kulissen teilnehmen. Wie hoch ihre Urner Schauspielgruppe qualitativ einzuschätzen ist, kann Tanja Hager nicht beantworten. «Mein Ziel war und ist es, eine gute Ensembleleistung hervorzubringen, denn jede Rolle, auch die kleinste, ist wichtig für die Inszenierung.» Nebst der Ehre ist am Theaterspektakel auch ein Preis, der Zürcher Theater Löwe, zu gewinnen. Vergeben wird dieser zweimal, vom Publikum an seinen «Liebling» und von der Jury an die beste Produktion. «Interessanter wäre es natürlich den Jurypreis zu erhalten, weil der von Profis vergeben wird.» Nach den Sternen greifen will Tanja Hager nicht, denn sie ist ganz im olympischen Sinne der Meinung: «Dabei sein ist alles.»
Harry Tresch
