m Strassenrennen und auf der Bahn.Rund 120 Nachwuchsfahrer aus 16 Nationen beteilgten sich in Belgien an der Jugendeuropameisterschaft, ausgetragen in drei Disziplinen, Zeitfahren, Strassenrennen und einem Punktefahren auf der Bahn. Jedes Land selektionierte die drei Jahrgangsbesten zu diesem Treffen der zurzeit stärksten Nachwuchsfahrer. Die Favoritenrolle hielten ganz klar die Akteure aus Italien, (12 000 lizenzierte Jugendliche) Belgien, Holland, Deutschland, Frankreich und Dänemark. Die Schweiz mit vielleicht 1 000 lizenzierten Nachwuchsfahrern war krasser Aussenseiter an diesem Wettbewerb.
Sieger im ZeitfahrenDie Trophee Europeen wurde am Sonntag in Hannut mit einem Zeitfahren eröffnet. Auf einem coupierten Parcour hatten die Fahrer eine Distanz von 4.3 Kilometer zurückzulegen. Bei zum Teil starkem Gegenwind wurde die Prüfung gegen die Uhr zugleich zum ersten Test an das Durchhaltevermögen der jungen Fahrer. In dieser Phase zeigte Alain Lauener, VMC Bürglen, eine absolut sensationelle Leistung. Bei der Zieldurchfahrt zeigten die Uhren eine Zeit von 6.48 Minuten, was einem Schnitt von 40.8 km/h entsprach. Diese Marke wurde in der Folge von keinem Fahrer mehr erreicht, womit der erste grosse Titel für das Urner Ausnahmetalent feststand.
Zwei weitere MedaillenAm Montag dislozierte der Europameisterschafts-Tross nach Lüttich, wo in Ans zum Bahnrennen gestartet wurde. Zusammen mit weiteren 15 für diesen Wettbewerb selektionierten Fahrern, nahm Alain Lauener das Punktefahren welches über 30 Runden führte in Angriff. Obwohl Alain Lauener überhaupt noch über keine Bahnerfahrung verfügte, zeigte er wiederum eine beeindruckende Leistung. Nach den ersten 20 Runden lag er sogar in Führung. Diese wurde ihm dann aber von Bahnerprobten Fahrern aus Holland und Belgien streitig gemacht. Schliesslich reichte es aber doch zu einer nicht erwarteten, aber umso mehr bejubelten Broncemedaille.
Den Abschluss der Jugend-Europameisterschaften bildete das Strassenrennen, das auf der Formel 1 Strecke in Spa ausgetragen wurde. 24 Runden hatten die Fahrer zurückzulegen, was einer Gesamtdistanz von 29.4 Kilometern entsprach. Die gesamte Schweizer Mannschaft stellte sich in den Dienst des Sprintstärksten Fahrers, und das war nach der diesjährigen Saisonbilanz ganz klar, Alain Lauener. Die Taktik schien denn auch aufzugehen, befanden sich doch alle Schweizer in der letzten Runde in einer 30-köpfigen Spitzengruppe. Ein Fehler der Mannschaft, sie liessen sich in der letzten Kurve abdrängen, nahm Alain Lauener aber alle Titelchancen. Aus der 15. Position heraus gelang es ihm, dank einer gewaltigen Willensleistung, den 3. Podestplatz zu erobern und so der Schweizer Mannschaft die Broncemedaille zu sichern.
Mit dem Gewinn einer Gold - und zwei Broncemedaillen war Alain Lauener nicht nur der beste Schweizer, sondern auch der erfolgreichste Fahrer dieser Jugend-Europameisterschaften überhaupt.
Josef Mulle