Resolution gegen rassistische Gruppierungen

Die Urner Lehrerinnen und Lehrer verabschiedeten am Dienstag, 19. September, anlässlich ihrer GV im Hotel Schlüssel in Altdorf einstimmig eine Resolution gegen Fremdenfeindlichkeit. Die im Zusammenhang mit den vom Dachverband der Lehrerinnen- und Lehrer Schweiz (LCH) herausgegeben ...
22.09.2000
esregeln revidierten Statuten wurden nach längerer Diskussion über die Zusammensetzung der Geschäftsleitung abgesegnet und in Kraft gesetzt. Sandra Lussmann-Arnold, Altdorf, ist neu in der Geschäftsleitung. Ihr Vorgänger, Hugo Bossert, Altdorf, zum Ehrenmitglied ernannt.

Der Verein Lehrerinnen und Lehrer Uri (LUR) zählt 386 Mitglieder. An der 96. GV nahmen 77 Lehrerinnen und Lehrer teil. «Die Anforderungen an uns Lehrpersonen sind weiterhin gestiegen», hielt Hugo Bossert fest. «Eltern, Wirtschaftsvertreter und Politikerinnen, Gewerbevereine und Bildungsforscherinnen sowie Lehrpersonen selbst formulieren neue Aufträge an die Schule.» Neben Sucht- und Gewaltprävention gehe es um Medien-, Konsum-, und Konflikterziehung. Weiter sollten Toleranz, Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, hohe Belastbarkeit und Flexibilität vermittelt und eingeübt werden. Viele Lehrpersonen erlebten das als spannende, positive Herausforderung, andere fühlten sich davon überfordert. Er wisse, dass die Lehrerschaft als Ganzes diesen Anforderungen gewachsen sei, sagte Hugo Bossert.

Resolution

Die rechtsextremistische Welle der letzten Zeit, die leider auch Uri nicht verschont hat, veranlasste Roland Humair, Altdorf, im Namen des LUR einen Text zu verfassen, in dem die Besorgnis über diese Tendenzen zum Ausdruck kommt. Dieser Text wurde einstimmig als Resolution verabschiedet. Der Resolutionstext hat folgenden Wortlaut: «Die Urner Lehrerinnen und Lehrer nehmen mit Besorgnis zur Kenntnis, dass sich im Kanton Uri Gruppierungen formieren und ausbreiten, die antidemokratische Ziele verfolgen. Vorkommnisse haben gezeigt, dass diese Gruppierungen auch nicht vor der Anwendung von Gewalt zurückschrecken. Die Urner Lehrerinnen und Lehrer erachten es unter anderem auch als ihre Aufgabe, die Jugendlichen zu demokratisieren und menschenachtenden Gliedern unserer Gesellschaft zu erziehen, zu Menschen, die andere Menschen achten, die bereit sind andere Meinungen und Lebensweisen gelten zu lassen, die bereit sind für ihre Meinung einzustehen, ohne andere bedrohen zu müssen. Diese erzieherische Aufgabe kann die Schule aber nicht allein bewältigen. Die Urner Lehrerinnen und Lehrer fordern deshalb alle Mitglieder unserer Gesellschaft - nicht nur die Politikerinnen und Politiker, die Polizeiorgane und Medien - auf, alles zu unternehmen, um das Ausbreiten gewalttätiger und rassistischer Gruppierungen zu unterbinden und zu verhindern.»


Neu mit Homepage

Mit einigem Stolz wies Hugo Bossert darauf hin, dass die meisten an der letzten GV genehmigten Ziele der Jahresplanung angegangen werden konnten. Unter anderem gab der Verein zu sieben Vorlagen Vernehmlassungen ab. Themen, mit denen sich die Vereinsleitung besonders intensiv auseinandersetzte und auch weiter auseinandersetzen wird, waren die Pädagogische Schulleitung, das Gesamtsprachenkonzept und die kantonale Personalverordnung. Die neue Internet-Homepage des LUR (www.lehrerinnen-uri.ch) konnte vor wenigen Wochen aufgeschaltet werden. Für die Realisierung zwar Markus Frösch verantwortlich.

Aus für Standespolitische Kommission?

Ida Kessler machte darauf aufmerksam, dass in der Standespolitischen Kommission zurzeit verschiedene Stufen nicht vertreten sind, namentlich die ganze Primarschule, die Sekundarschule und der HZU. Zudem sei kein Mitglied bereit, den Vorsitz zu übernehmen. Ida Kessler forderte die verschiedenen Stufen auf, eine Vertretung zu suchen und diese bis zur nächsten Sitzung vom 9. November zu melden. Ohne Vertretung der genannten Stufen könne die Arbeit nicht fortgesetzt werden.

Weg über Diplommittelschule unattraktiv

Max Fumasoli orientierte über die Haltung des LUR im Zusammenhang mit der Einführung einer Diplommittelschule (DMS) als Zugangsweg für die Pädagogische Hochschule. Die Antwort der LUR-Vernehmlassungsgruppe, an der sich Vertretungen der verschiedenen Stufen beteiligten, fasste er wie folgt zusammen: «Der LUR ist der Meinung, dass auf die Einführung einer Maturität mit integrierter Pädagogik verzichtet werden soll. Er unterstützt die Schaffung einer DMS in Uri unter der Voraussetzung, dass Klarheit über die Bedürfnisfrage geschaffen wird, insbesondere die Berufsaussichten der DMS-Absolventen.» Da dies zurzeit nicht der Fall sei, lehne der LUR die Einführung einer DMS zum jetzigen Zeitpunkt ab. Eine DMS als Zugangsweg für die Pädagogische Hochschule sei wegen der längeren Dauer mit Zusatzmodulen unattraktiv. Interessentinnen und Interessenten für den Lehrerberuf, die sich nicht auf dem Weg über die Maturität ausbilden lassen wollten oder könnten, empfehle der LUR den zweiten Bildungsweg.

Revidierte Statuten abgesegnet

Nachdem der LCH an der DV im Juni 1999 das neue Berufsleitbild und die Standesregeln als verbindlich erklärt hatte, drängte sich für den LUR eine Anpasung der Statuten auf. «Mit der heutigen Statutenrevision wollen wir Lehrerinnen und Lehrer von Uri ein klares Zeichen für die Umsetzung der Standesregeln setzen», betonte Hugo Bossert. «Wir verpflichten uns, den Berufskodex selbstverantwortlich einzuhalten.» Bei der Beratung gab folgender Satz zu reden: «Die Mitgliedschaft in der Geschäftsleitung ist unabhängig von der Stufenzugehörigkeit». Aus der Versammlung wurde beantragt, dass die Primarstufe und die Sekundarstufe 1 mit mindestens einem Mitglied vertreten sein müssen. Ein zweiter abgeschwächter Antrag verlangte, dass dies nicht verbindlich, aber wünschenswert sei. Nach längerer Diskussion, verursacht durch Uneinigkeit über das Abstimmungsprozedere, wurde schliesslich doch der bereits vorliegenden Variante zugestimmt. Anschliessend genehmigte die Versammlung das neue Vereinsregelwerk als Ganzes und setzte es damit in Kraft. Gemäss den neuen Statuten hat die GV die Finanzkompetenzen der Vereinsleitung festzusetzen. Für das laufende Vereinsjahr wurden 5`000 Franken für nicht budgetierte Auslagen bewilligt. Damit ist nun auch die Finanzierung des Internet-Auftritts gesichert. Die Erfolgsrechnung für das Vereinsjahr 1999/2000 weist einen Gewinn von 250 Franken aus. Das Vereinsvermögen belief sich per Ende Juli auf 46`577 Franken. 16`000 Franken davon werden künftig - gemäss GV-Beschluss - in einem Immobilienfonds angelegt.

Neues Geschäftsleitungsmitglied

Sandra Lussmann-Arnold wurde neu für den zurückgetretenen Hugo Bossert in die Geschäftsleitung gewählt. Sie kommt aus Altdorf und hat zurzeit keine feste Anstellung als Lehrerin. Max Fumasoli wurde für ein weiteres Jahr als Geschäftsleitungsmitglied bestätigt. Weil er im nächsten Jahr in den Ruhestand tritt, wird er dem wichtigsten Organ des LUR nur noch eine halbe Amtsperiode angehören. Trotz intensiver Suche konnte erneut kein fünftes Geschäftsleitungsmitglied gefunden werden. Der Posten ist bereits länger vakant. Neu im Vorstand Einzug hielten Armin Ott, Bürglen, als Vertreter der Sekundarstufe und Jacqueline Aebersold, Altdorf, als Verteterin für die Stufe Technisches Gestalten und Hauswirtschaft. Die Stufe Therapie bleibt weiterhin vakant.

Ehrenmitglied ernannt

Hugo Bossert gehörte der Geschäftsleitung seit 1996 an. Durch sein grosses Engagement hatte er massgeblichen Anteil daran, dass der LUR an Ansehen und Stärke zulegen konnte. Der Altdorfer wurde an der GV zum Ehrenmitglied ernannt. Geehrt wurden auch Vic Nager, der die Interessen des LUR neun Jahr lang im Erziehungsrat vertreten hat, Karl Schuler, von 1991 bis 2000 Mitglied in der Standespolitischen Kommission, und Felix Ziegler, ein Jahr lang Vertreter der Mittelstufe 2 im Vorstand. Felix Ziegler trat übrigens zurück, weil die Schule Meien vorübergehend geschlossen wurde und er zurzeit keine feste Anstellung als Lehrer hat. Die Vertretung der Mittelstufe 2 im Vorstand ist momentan vakant.
Regierungsrat Josef Arnold zog Bilanz über seine bisherige Amtszeit als Bildungs- und Kulturdirektor. Er hielt Ausschau auf das, was in Zukunft auf die Schule zukommen wird.

Urs Hanhart


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