Ringertage: Festsieg für Ruedi Tresch

Erwin Gisler reichte ihm ein «Gestellter». Beinahe hätte es in der Kategorie bis 69 Kilogramm durch Jost Gisler noch einen zweiten einheimischen Erfolg gegeben. Der bereits 42-jährige Schwyzer René Neyer liess sich aber im Schlussgang vom Urner die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Die rund 300 Wettkämpfer waren nicht zu beneiden. An beiden Tagen, insbesondere aber am Sonntag, brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel. Nicht umsonst rief der Speaker Aktive, aber auch Zuschauende immer wieder dazu auf, eine Kopfbedeckung zu tragen und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Lorbeerkränze für Erich Gisler, Adrian Schuler und Pius Zberg

Zu den überlegensten Festsiegern gehörte Alexander Golin, RS Freiamt, in der Klasse bis 58 Kilogramm. Der 27-jährige Aargauer machte mit seinem Schlussganggegner kurzen Prozess und besiegte diesen bereits nach einer knappen Minute. Erich Gisler, RR Schattdorf, belegte als bester Urner den 4. Platz. Zu Rang 2 fehlten ihm lediglich 0,3 Punkte. Mario Jauch, Willi Gisler und Stephan Imholz, alle von der RR Schattdorf, auf den Positionen 7 bis 9 verfehlten den Kranzgewinn nur ganz knapp.
Bei den Kämpfern der 63-Kilogramm-Klasse gab Martin Müller, RR Einsiedeln, den Ton an. Den ungestümen Angriffen des Schwyzers konnte Niklaus Marti, STV Luzern, im Schlussgang nur kurze Zeit widerstehen. Adrian Schuler, RR Schattdorf, holte als Vierter den begehrten Lorbeerkranz, ebenso sein sechstplatzierter Vereinskollege Pius Zberg. Simon Gisler, RR Schattdorf, ging diesbezüglich als Siebter bereits leer aus.

42-Jähriger holte Festsieg

Zu einem brisanten Duell kam es im Schlussgang der Kategorie bis 69 Kilogramm. Der Einheimische Jost Gisler bekam es mit dem ältesten Teilnehmer überhaupt, dem bereits 42-jährigen Einsiedler René Neyer zu tun. Zu Beginn setzte der Urner eindeutig die Akzente. Dann aber kam der unverwüstliche Routinier erstaunlicherweise immer besser in Fahrt. Einen entscheidenden Griff anzusetzen gelang aber keinem. So wurde schliesslich René Neyer zum Festsieger erklärt, denn er hatte in den vorherigen Gängen etwas besser gepunktet als sein Widersacher. Neben Jost Gisler durften sich auch dessen Vereinskameraden Marco Gisler (7. Rang), Heinz Zberg (10.) und Fabian Schuler (13.) von den charmanten Ehrendamen den Lorbeerkranz aufs Haupt setzen lassen. Mit 33 Teilnehmer war die 69-Kilogramm-Klasse quantitativ eindeutig am besten besetzt.

Remis im Urner Schlussgang-Duell

Zum eindeutigen Highlight - zumindest aus einheimischer Optik - avancierte der Schlussgang der Gewichtsklasse bis 76 Kilogramm. Mit Ruedi Tresch und Erwin Gisler standen sich nämlich zwei Aktive der Ringerriege Schattdorf gegenüber. Die beiden Spitzenringer, die sich vom Training her natürlich aus dem Effeff kennen, lieferten einander eine regelrechte Abnützungsschlacht. In den letzten Phasen des auf 10 Minuten begrenzten Fights waren die voll austrainierten Athleten sichtlich am Ende ihrer Kräfte und konnten sich kaum mehr auf den Beinen halten. Das logische Verdikt war ein «Gestellter». Dieses Resultat machte schliesslich Ruedi Tresch zum Festsieger. Der 22-Jähirge hatte vor allem am ersten Wettkampftag deutlich mehr Punkte auf sein Konto gebracht als sein letztlich zweitklassierter Kontrahent. Hervorragend hielten sich auch Ueli Arnold und Thomas Arnold, beide RR Schattdorf, in den kranzberechtigten Schlussrängen fünf und sechs.

Michael Jauch im Schlussgang

Mit Michael Jauch, RR Schattdorf, griff im Schlussgang der Klasse bis 85 Kilogramm ein weiterer Urner nach der höchsten Krone. Trotz beherzten Versuchen gelang es ihm jedoch nicht, seinem clever agierenden Gegner Daniel Suter, RR Brunnen, den Meister zu zeigen. Dem Schwyzer reichte der «Gestellte» locker zum Festsieg. Michael Jauch hingegen musste sich mit dem undankbaren 4. Platz begnügen. Immerhin konnte er sich mit dem Lorbeerkranz über den doch recht knapp entgangenen Festsieg hinwegtrösten.
Ein weiterer Suter von der Ringerriege Brunnen, diesmal Peter, triumphierte in der Schwergewichtsklasse (über 85 Kilogramm), allerdings mit dem minimalst möglichen Vorsprung von 0,1 Zählern auf den Hergiswiler Ruedi Odermatt. Adrian Gübeli und Rolf Jauch, die beiden «Schwergewichte» in den Reihen der RR Schattdorf, kamen nicht in die Kränze.

Spitzenränge bei den Jugendlichen

Bei den Jugendlichen gingen die Einheimischen im Bezug auf Festsiege leer aus. Allerdings fehlte zum Teil nur wenig zum ganz grossen Coup. Dies betrifft vor allem die Klasse bis 42,9 Kilogramm, wo sich Flavio Loretz als Zweitplatzierter lediglich um 0,4 Punkte Pascal Strebel, RS Freiamt, geschlagen geben musste. In der gleichen Kategorie holten mit David Annen (3.), Fabian Kempf (6.), Andy Murer (10.) und Daniel Gisler (13.) gleich vier weitere einheimische Akteure das Lorbeerblatt. Sandro Frei, RR Schattdorf, belegte in der Klasse über 62,2 Kilogramm den 2. Platz. Gegen den siegreichen Kernser Benji von Ah war allerdings kein Kraut gewachsen. Für den dritten Urner Podestplatz sorgte Gabriel Gisler, RR Schattdorf, als Dritter der Kategorie bis 61,9 Kilogramm. Mit einem Loorbeerblatt ausgezeichnet wurden ausserdem: Flavio Regli als Siebter der Klasse bis 30,9 Kilogramm, Sven Gamma als Vierter der Kategorie bis 36,4 Kilogramm und Thomas Baumann als Achter der Klasse bis 54,6 Kilogramm.

Urs Hanhart