«Rüttigarten»: Aargauer Projekt hat gewonnen

Im Sommer dieses Jahres hat das Präqualifikationsverfahren für den Architekturwettbewerb des Neubaus Alters- und Pflegeheim Rüttigarten in Schattdorf, für Schlagzeilen gesorgt. Nun steht das Siegerprojekt fest. Den 1. Rang belegt die Architektengemeinschaft Stefan Häuselmann, Baden,/Andreas ...
16.12.2002
Schmid, Wetzikon. Am Samstag, 14. Dezember, wurde das Siegerprojekt den Medien vorgestellt.

In einem Präqualifikationsverfahren wurde im vergangenen Sommer ermittelt, welche 20 Büros am Architekturwettbewerb für das Projekt Rüttigarten teilnehmen können. Aus dem Kanton Uri wurden vier von elf Bewerbungen zugelassen, was zu Kritik am Verfahren führte («Urner Wochenblatt» vom 13. und 24. Juli).
Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, den Neubau eines Alters- und Pflegeheimes mit 70 Betten (fünf Pflegegruppen mit je 14 Plätzen), sechs Zweieinhalb-Zimmer-Alterswohnungen und einen Erweiterungsbau des Wohnhauses der Stiftung Behindertenbetriebe Uri (SBU) zu realisieren. Besonderer Wert wurde auf die Beachtung der ortsbaulichen, architektonischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Belangen gelegt.

Ein Projekt ausgeschlossen

Das Preisgericht tagte an zweieinhalb Tagen, um den Sieger des Wettbewerbes zu eruieren. Es bestand aus einer Fachjury (Roland Mozzatti, Luzern, Walter Trutmann, Sarnen, Philipp Brühwiler, Zug, Martin Jäger, Emmenbrücke und Ersatzmitglied Edwin Blunschi, Baden) sowie aus einer Sachjury (Stefan Trüb, Margrit Imhof, Robert Gamma und Ersatzmitglied Reto Habermacher). Stefan Trüb, Vorsitzender des Preisgerichts, erläuterte an der Medienkonrerenz vom 14. Dezember das Vorgehen der Jury. Ein Projekt musste von der Beurteilung ausgeschlossen werden, da es die Erweiterung der SBU ausserhalb des vorgegebenen Perimeters vorsah.

Einstimmiger Jury-Entscheid

In die engere Auswahl kamen schliesslich vier Projekte, welche von den Juroren auf Herz und Nieren geprüft wurden. Schliesslich fällte die Jury einen einstimmigen Entscheid. Den 1. Preis (22 000 Franken) gewann die Architektengemeinschaft Stefan Häuselmann, Baden,/ Andreas Schmid, Wetzikon, mit dem Projekt Kennwort «Hotel Rüttigarten». Da der Wettbewerb anonym durchgeführt wurde, mussten sämtliche Projekte mit einem Kennwort versehen werden. Die Plätze 2 bis 4 belegten die MMJS Architekten, Luzern, das Büro Brigitte Wullschleger & Chritoph Dettling, Brunnen, zusammen mit Herbert Bruhin, Siebnen, und die HTS Architekten und Partner AG, Altdorf.

Wohn- statt Spitalatmosphäre

Die erstplatzierten Projekte haben gemeinsam, dass sie das Alters- und Pflegeheim, den Erweiterungsbau der SBU und die Alterswohnungen in drei verschiedenen Gebäuden unterbringen. Diese Lösung hatte die Juroren also am meisten überzeugt. «Hotel Rüttigarten» sei das mit Abstand beste Projekt gewesen, sagte Fachrichter Roland Mozzatti. Die Komposition verschieden grosser Baukörper werde vom Kubus des neuen Alters- und Pflegeheimes dominiert. Einen sechsstöckigen Kubus zu wählen sei mutig gewesen. Doch der prägnante Baukörper markiere etwas Neues, er stehe für ein Begegnungszentrum, das der heutigen Philosophie entspreche: Heime sind heute offene Stätten und nicht «Ghettos für Alte und Sterbende». Aus diesem Blickwinkel sei auch das Kennwort «Hotel Rüttigarten» passend. Moderne Alters- und Pflegeheime vermittelten nicht mehr eine Spital- sondern wenn immer möglich eine Wohnatmosphäre. «Die klar definierten Aussenräume verzahnen sich mit der Umgebung und eröffnen schöne Durchblicke auf die Landschaft. Sie stehen in einem guten Verhältnis zur bebauten Fläche und sind präzise proportioniert», heisst es Bericht des Preisgerichtes.

Wenn alles optimal verläuft ...

Planungskommissionspräsident Ruedi Müller hielt an der Medienkonferenz vom 14. Dezember fest, dass - wenn alles optimal läuft und keine Rechtsmittel ergriffen werden - in der ersten Hälfte des kommenden Jahres der Baukredit für den «Rüttigarten» vors Volk komme und im Herbst mit den Arbeiten begonnen werden könne. Es geht beim Bau um Gesamtkosten in der Höhe von etwa 30 Millionen Franken.

Markus Arnold


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