«Die Sanierung könnte sich um Jahre hinausschieben», titelte das UW in der Ausgabe vom 12. März 2011. Damals wollte das Bundesamt für Strassen (Astra) die Sanierung des Seelisbergtunnels nochmals auf deren Auswirkungen überprüfen. Das Projekt sah vor, die Hauptsanierung in den Jahren 2015 bis 2021 umzusetzen. Dabei wäre jeweils während dreier Jahre eine Röhre für den Verkehr gesperrt und die andere im Gegenverkehr betrieben worden. Für den Urner Regierungsrat war daher fraglich, ob der Terminplan mit Blick auf die hohen Kosten überhaupt noch eingehalten werden kann. «Es ist gemäss Einschätzungen der Baudirektion sehr wahrscheinlich, dass die Sanierung aus Kostengründen um einige Jahre hinausgeschoben werden wird», lautete die Antwort des Regierungsrats auf eine Interpellation von Landrat Toni Bunschi.
Keine jahrelange TotalsperrungJetzt kommt doch alles anders. Die Totalsanierung des Seelisbergtunnels ist wieder ein Thema und wird schon bald umgesetzt. Bereits 2013 soll mit der Sanierung begonnen werden, wie Andreas Rüegger, Mediensprecher des Astra, gegenüber dem UW bestätigt. Diesen Zeitplan hat das Astra diese Woche festgelegt. Von einer totalen Sperrung der jeweils einen oder andern Tunnelröhre über mehrere Jahre hinweg sieht das Astra jedoch ab. «Vermutlich wird die Sanierung mit Nachtsperrungen verbunden sein. Doch das ist noch nicht definitiv», sagt Andreas Rüegger. Nach einigen Vorbereitungsarbeiten sind unter anderem Belagsarbeiten, verbesserte Entwässerungssysteme und der Lärmschutz auf dem Abschnitt zwischen Beckenried und Seedorf vorgesehen. Nach dem jetzigen Kenntnisstand werde es eine Sanierung ohne grössere Verkehrsstaus geben. «Die genauen Abläufe und Arbeiten sind noch nicht bestimmt. Auch die Finanzierung muss noch gewährleistet werden», betont Andreas Rüegger. Es könne durchaus sein, dass die Arbeiten ein Jahr früher beginnen oder sich um ein Jahr verzögern könnten. Doch dann soll die Betriebssicherheit im Seelisbergtunnel wieder auf dem neusten Stand der Technik sein. «15 Jahre lang muss, bis auf die normalen Unterhaltsarbeiten, nichts mehr gemacht werden», führt Andreas Rüegger aus.
Für die Baudirektion Uri ist die Meldung einer Totalsanierung ab 2013 neu: «Das höre ich zum ersten Mal», sagt Baudirektor Markus Züst auf Anfrage des UW. Was dieses Vorhaben zu bedeuten habe, könne er zum jetzigen Zeitpunkt daher nicht kommentieren. Dazu müsse er zuerst Abklärungen treffen. «Allerdings erachte ich es als wichtig, dass nun eine Sanierung ohne totale Sperrungen während längerer Zeit wahrgenommen werden soll», so Markus Züst.
Martina Regli