Schützenfest - «Schaut zum Feuer und nicht zur Asche!»

Am Samstag, 7. Juli, ist im Pfarreizentrum in Erstfeld der offizielle Tag des 23. Urner Kantonal-Schützenfestes über die Bühne gegangen. Nach dem Motto «Einisch andrsch» versammelten sich 250 Gäste aus Politik, Militär und Schiesswesen um 16.00 Uhr zum Apéro. Höhepunkt des Abends war ...
11.07.2001
ritten der Überraschungs-Stargast, Francine Jordi.

Seit Freitag 6. Juli ist das 23. Urner Kantonal-Schützenfest ist in vollem Gange. Weder Föhn noch Megastau, nicht einmal leichte Nebelschwaden konnten den Anlasse stoppen. Am Samstag freuten sich nun 250 geladene Gäste, unter ihnen auch die Fahnenträger der Zentralschweizer Kantonalverbände Nidwalden, Obwalden, Glarus, Schwyz, Zug, Luzer und Tessin sowie die Bannerträger der Urner Schützenvereine, am offiziellen Tag dabei zu sein. Nach einem ausgiebigem Apéro, musikalischer Unterhaltung durch die Musikgesellschaft Erstfeld und eindrücklichem Fahnengruss begab man sich ins Pfarreizentrum zum eigentlichen Festakt.

Begrüssung nach dem Motto «Einisch andrsch»

Durch das Programm führte erneut Antonio Camenzind, und im festlich geschmückten Saal sorgte das Quartett Multistil für gute Stimmung. Mit markigen Worten begrüsste OK-Präsidentent Josef Muheim die Gäste. «In der Schweiz liegen überall Gluthäufchen herum. Bitte seid achtsam vor jenen Kräften, die zum Wasser greifen möchten, um diese, unsere Schützenglut zu löschen. Ich hoffe zwar und bin überzeugt, dass wir alle zusammen noch genug Luft in unseren Lungen haben, um drein zu blasen in diese vorhandene Glut und daraus wieder ein Höhenfeuer für das schweizerische Schiesswesen zu zünden», eröffnete Josef Muheim seine Rede. Ganz nach dem Motto «Einisch andrsch» begrüsste er seine Gäste in ungewohnter Reihenfolge und dankte seiner Familie für das entgegengebrachte Verständnis während den letzten drei Jahren. Mit dem Schlagwort «Schaut zum Feuer und nicht zur Asche!» setzte er seine Gedanken fort. Der im Sternzeichen Löwe geborene OK-Präsident ist überzeugt, mit mehr Feuer und Glut auf die Welt gekommen zu sein als der Rest der Menschheit. Dieses Feuer und die Glut übertrug er bis zum offiziellen Tag des Urner Kantonal-Schützenfestes mit Erfolg auf seine direkten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im OK. In Kleinarbeit hatte das OK Scheitchen für Scheitchen zusammengetragen, um am ersten Behörden-, Militär- und Sponsorenwettkampf vom Samstag, 30. Juni, die ganze Sache zu zünden. Das «Benzin», damit der Scheiterhaufen auf Anhieb brennen konnte, lieferten alle Gabenspender und Sponsoren, denen Josef Muheim nochmals herzlich dankte. Speziell begrüsste er sodann die Behördenvertreter mit Nationalrat Franz Steinegger und den beiden Ständeräten Hansheiri Inderkum und Hansruedi Stadler an der Spitze. Stolz war man im OK, unter vielen Gästen auch den höchsten Schützen, den Präsidenten des Schweizerischen Schützenvereins, Peter Schmid, und ZK-Mitglied Othmar Casutt begrüssen zu können. Mit einem Prosit auf ein unfallfreies, unvergessliches Kantonal-Schützenfest wünschte er allen viel Spass und gute Unterhaltung. Anschliessend überbrachte Sicherheitsdirektor Peter Matti die Glückwünsche der Urner Regierung.

Lob und Anerkennung von Peter Schmid

SSV-Präsident Peter Schmid zeigte sich überzeugt, dass sich die 12 000 Schützinnen und Schützen am 23. Urner Kantonal-Schützenfest deshalb beteiligten, weil das OK frühzeitig ausgezeichnet harmonierte und viele Schiessende die Urner Gastfreundschaft schätzten. Mit dieser Rekordbeteiligung sei der Beweis erbracht, dass das Schiessen lebe und auch weiter leben werde. Lob verteilte auch der wohl erfolgreichste Schütze, Pièrre-Alain Dufaux. Der mehrfache Weltmeister und Eidgenössiche Schützenkönig 2000 mit dem Standardgewehr absolvierte am vergangen Freitag in Flüelen bei starkem Föhn sein Programm. Am Schluss meinte er gut gelaunt: «Der Wind war nicht immer gleich, die Organisation aber tipptopp.»

Mit Spannung erwarteter Stargast

Die Festwirtepaar Mathilda und Ambros Püntener, aber auch der Organisator des Abends, Martin Indergand, leisteten ganze Arbeit, und auch das Nachtessen aus der Küche von Metzgermeister Edi Birchler schmeckte ausgezeichnet. So richtig vor dem Dessert stieg die Spannung. Das Geheimnis um den angekündigten internationalen Stargast aus der Musikbranche sollte endlich gelüftet werden. Ansager Antonio Camenzind machte es nochmals spannend, bis Francine Jordi mit riesigem Applaus die Bühne betrat. Sofort stieg die Stimmung im Saal noch: Die Überraschung, arrangiert vom OK-Präsidenten persönlich, glückte voll und ganz. Francine Jordi, die sich übrigens zum Schiesssport bekennt und jedes Jahr mindestens das Obligatorisch- und Feldschiessen absolviert, begeisterte mit ihrer goldenen Stimme von A bis Z und sorgte mit ihrem Auftritt für den Höhepunkt des Abends und Ende des offiziellen Teils.
Vom kommenden Freitag bis Sonntag, 13. bis 15. Juli, wird weitergeschossen, und am 15. September findet das 23. Urner Kantonal-Schützenfest mit dem Absenden seinen Abschluss.

Georg Epp


Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt