Urner in den Kranzrängen zu klassieren.
Auch dieses Jahr konnte sich das OK des Brünig-Schwingets unter der Leitung von Mathias Ming über strahlend schönes Wetter am Wettkampftag freuen. Die rund 6 500 Zuschauerinnen und Zuschauer durften sich auf ein spektakuläres Fest freuen, denn die Schwingerliste versprach einiges: 130 antretende Kranzschwinger hauptsächlich aus der Innerschweiz und Bern, Gäste aus der Nordwest- und Nordostschweiz, 28 «Eidgenossen» und mit Markus Thomi und Matthäus Huber zwei Schwinger, die in ihrer Karriere beide mehr als 100 Kränze gewinnen konnten. Für eine spannende Ausgangslage war also gesorgt.
Innerschweizer dominierten
Während des ganzen Tages waren immer nur Innerschweizer an der Spitze des Klassements anzutreffen. So musste man bereits im vierten Gang Daniel Odermatt und Martin Grab - beide mit drei Siegen am Morgen - gegeneinander antreten lassen. Der Rothenthurmer Martin Grab konnte dieses Duell für sich entscheiden. Dank dieses Sieges stand er nach vier Gängen schon fast als Schlussgangteilnehmer fest. Mit dem Sieg im fünften Gang gegen Peter Imfeld machte er dann alles klar.
Sein Gegner für den Schlussgang wurde in sehr attraktiven Paarungen ermittelt: zum Beispiel Thomas Arnold gegen Leo Betschart, beides junge, unbeschwerte Schwinger, die bisher eine sehr gute Saison hinter sich haben. Es war ein sehr explosiver Gang und am Ende gab es für beide die Note 9,00 für einen schönen «Gestellten». Auch die beiden «Eidgenossen» Ruedi Odermatt und Kuno Suter hatten gestellt, sie erhielten aber wegen ihrer defensiven Schwingweise nur eine 8,75. Also war der Weg frei für Heinz Suter, der nur zu gewinnen brauchte, um definitiv im Schlussgang zu stehen. Dies tat er, und zwar gegen den Nordwestschweizer Stefan Strebel.
Martin Grab gegen Heinz Suter
Wie schon am Zuger «Kantonalen» hiess der Schlussgang Martin Grab gegen Heinz Suter. Damals war es ein wunderschöner Gang, in dem einiges lief, doch die beiden hatten gestellt und ein Dritter konnte «erben». Dies konnte sich nicht mehr wiederholen, da Martin Grab einen sehr grossen Vorsprung hatte. Dies wirkte sich auf seinen Schwingstil aus. Er riskierte nicht sehr viel. Als er dann trotzdem einmal in Bedrängnis kam, wurde er noch vorsichtiger. Am Ende hiess es «gestellt», und Martin Grab gewann zum zweiten Mal in Folge das Brünig-Schwinget. Am Abend sagte er, dass er seinen Vorsprung schon im Hinterkopf gehabt habe und dass man gegen einen Heinz Suter immer sehr vorsichtig sein müsse.
Kein Glück für die Urner
Vier Urner durften auf dem Brünig antreten, doch keinem lief es wunschgemäss. Marco Herger und Hans Arnold konnten sich leider nicht für den Ausstich qualifizieren. Adrian Arnold hatte zwar die nötige Punktzahl erreicht, musste aber wegen einer Zerrung am Oberarm den Wettkampf abbrechen.
Vielversprechend sah es nach vier Gängen für Stefan Bissig aus. Nach einem «Gestellten» im ersten Gang gegen Wendelin Ganter war er gegen Hansjörg Scheuner, Heinz Stettler und den «Eidgenossen» Daniel Lüthi gleich dreimal erfolgreich. Somit lag er mit 38,25 Punkten auf dem 4. Zwischenrang. Dem Zimmermann aus Attinghausen fehlte also noch ein Sieg zu seinem ersten Kranzgewinn auf dem Brünig. Im fünften Gang wartete ein weiterer eidgenössischer Kranzschwinger, Franz Schlüchter. Es war ein ausgeglichener Kampf, doch ein Unentschieden hätte Stefan Bissig nichts gebracht, und so musste er etwas riskieren. Leider ging es nicht auf. Aber er hatte ja noch eine Chance im sechsten Gang gegen Manuel Strupler. Doch gleich im ersten Zug erwischte Stefan Bissig einen Schlag mit der Schulter, war einen kurzen Moment lang unachtsam und, da lag er schon im Sägemehl. Zuletzt fehlte nur ein halber Punkt zum Kranz.
Alles in allem war es ein schönes Fest mit bestem Wetter, guter Stimmung und erstklassiger Unterhaltung durch die Schwinger.