nold und seine Frau Martha, besucht und sich mit ihnen über die Herausforderungen und die Schönheiten des Älplerlebens unterhalten.Auf der Alp Honegg sind eine vorbildlich ausgebaute Alphütte mit praktischer und zeitgemässer Sennerei und ein einfacher Alpstall vorhanden. Der Alpstall wurde bereits 1988 umgebaut und erweitert, um den Kühen genügend Platz zu verschaffen. Vor Jahren schon wurde im obersten Weideland unter ausschliesslicher Eigenregie ein zweckmässiger Melkstand erstellt, der über den Winter demontiert wird. Die Alp- und Sennhütte wurde vor vier Jahren komplett neu gebaut. Damit ein hoher Anteil Eigenarbeit geleistet werden konnte, erstreckte sich die Bauzeit über zwei Sommer. Einzig die Holzarbeiten am Rohbau mussten fremd vergeben werden, alles andere wurde in Eigenarbeit und zusammen mit Helfern aus der Verwandtschaft und dem Bekanntenkreis bewerkstelligt. zur Erreichung einer guten Alpkäsequalität war das Einrichten einer zeitgemässen Käserei erforderlich. Das alte Honegg-Hüttli dient heute als Remise und Lagerraum.
Weideland und ErschliessungDie gesamte Fläche ist in sechs Weideschläge mittels Elektrozaun unterteilt. Damit die Kühe das Gras im idealen Reifegrad abweiden können, werden die sechs Weideschläge abwechslungsweise in einem zweimaligen Umtrieb beweidet. Die Grasnarbe sei etwas verschieden, meinte Älpler Sepp Gisler. Einerseits habe es gut nachwachsende Fettwiesen, anderseits solche mit viel Alpenrispengras.
Für die Alpbewirtschaftung ist die Seilbahn Gitschenberg und der anschliessende «Transporter»-Weg enorm vorteilhaft. Ein Viehtrieb- und Wanderweg ist ab der Gitschentaler Waldstrasse vorhanden.
AlpprodukteAuf der Alp Honegg wird schon seit jeher Urner Alpkäse hergestellt. Butter und Jogurt werden vorwiegend für die Selbstversorgung zubereitet. Zum Teil wird der Honegg Alpkäse über die Urner Alpkäsegenossenschaft in den Handel gebracht. Der grösste Teil jedoch wird über die Direktvermarktung abgesetzt. Bereits holen Touristen die ersten Käsli auf der Alp ab.
Wie auf vielen andern Alpen findet dank der Bestossung eine Belebung und Bereicherung der Landschaft statt. Viele Wandersleute schätzen es, mit den Älplern ins Gespräch zu kommen oder auch nur das heimelige Herdengeläute zu hören. Auf der Honegg haben durstige Wanderer die Möglichkeit, sich an Tranksame zu erlaben oder sich mit einem Älplerkaffee zu stärken.
Familienbetrieb und ZukunftsaussichtenDie Alp Honegg gilt als typischer Familienbetrieb. Grossvater Hans Gisler ist mit seinen 75 Jahren noch voll motiviert dabei. Die Käsepflege ist seine Lieblingsarbeit. Sepp Gisler und seine Frau Martha sind mit drei Kindern seit drei Jahren vollzeitlich auf der Alp. Sepp Gisler besorgt die Melkarbeit und das Käsen. Nebenbei muss er im Talbetrieb in Schattdorf noch die Heuernte besorgen. Martha Gisler ist mit dem Alphaushalt, der Butter- und Jogurtherstellung sowie der Gästebetreuung beschäftigt . Die teils erwachsenen Kinder helfen während den Ferien ebenfalls bei allen Arbeiten mit.
Zu den Zukunftsaussichten befragt, antwortet Sepp Gisler: «Solange die Arbeit geschätzt wird und die Produkte guten Absatz finden, sind die Aussichten gut.» Für die Alpwirtschaft gelte das Gleiche wie für die übrige Landwirtschaft, man dürfe die Hoffnung nicht so schnell aufgeben.
Josef Zurfluh