21 Meter lang ist die im Sprengvortrieb ausgebrochene Startröhre: Darin steckt der Kopf von Gabi I - genauer gesagt der Bohrkopf mit einem Durchmesser von 9,55 Meter. Dieser fräst seit gestern Dienstag­abend, 4. Dezember, durch den Erstfelder Gneis nach Amsteg. Mihilfe von zwei Seitenstützen (Gripper) presst sich die Tunnelbohrmaschine (TBM) seitlich gegen die Stollenwand und drückt mit gewaltigem Druck nach vorne. Dort fräsen 62 Rollenmeissel jeweils 2 Meter in den Berg. Anschliessend folgt der nächste Hub: Die Gripper werden vorgezogen und neu verspannt, um weitere 2 Meter zu fräsen. Schritt für Schritt bis nach Amsteg.

Gabi weiss, wie es geht

Die Tunnelbohrmaschine Gabi I der Arbeitsgemeinschaft Gotthardbasistunnel Nord (Murer/ Strabag) ist keine Anfängerin. Sie war schon einmal in Amsteg, wo sie die rund 11 Kilometer lange Oströhre bis zur Losgrenze Sedrun auffuhr. Dort angekommen, wurde die nach ihrer Taufpatin Gabi Huber benannte Maschine komplett demontiert und in Einzelteilen aus dem Tunnel gefahren. Nach einer Totalrevision ist sie in den vergangenen Wochen im Voreinschnitt von Erstfeld wieder zusammengesetzt worden, um erneut nach Amsteg aufzubrechen. - Bis Ende Februar 2008 läuft der sogenannte Rumpfvortrieb: Das heisst, der erste Teil der Maschine - der rund 150 Meter lange Rumpf - frisst sich in den Berg, um Platz zu schaffen für den Nachläufer. Dieser rund 300 Meter lange Teil beherbergt alle logistischen Einrichtungen für den Vortrieb und wird an die Rumpfmaschine angehängt. Sobald Gabi I anfangs April 2008 komplett ist, beginnt sie mit dem Leis­tungsvortrieb. Bis Mai 2008 sollte dann auch ihre Weggenossin Gabi II den Leistungsvortrieb in der Weströhre aufnehmen. Ziel der Verantwortlichen ist es, bis Ende 2009 anfangs 2010 mit beiden Tunnelbohrmaschinen in Amsteg einzutreffen.

Daniel Regli


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