Sonderausstellung «Bernhard Russi - die Skikarriere»

Am Mittwoch, 22. Dezember wurde im Talmuseum Ursern die Sonderausstellung «Bernhard Russi - die Sportkarriere» eröffnet. Viel Prominenz war zugegen. Die Ausstellung sei so etwas wie der Beweis einer Sportkarriere, sagte Bernhard Russi.
23.12.1999

Mitte dieser Woche war Andermatt Treffpunkt bekannter Persönlichkeiten, die einer Persönlichkeit des Urserentales die Reverenz erwies. Sie waren zur Eröffnung einer Sonderausstellung im Talmuseum Ursern erschienen, ehemalige Trainer, Georg Grünenfelder und Paul Berlinger, ehemalige Skirennfahrer, unter ihnen Roland Collombin, Edy Bruggmann und Walter Tresch, der Präsident des Schweizerischen Skiverbandes (SSV), Edi Engelberger, der Präsident der FIS, Gian-Franco Kasper, die Legende im Sportjournalismus, Karl Erb, Prominenz aus der Politik, unter ihnen Nationalrat Franz Steinegger, Landammann Peter Mattli, Talamann Karl Danioth und Altregierungsrat Carlo Dittli.

1965

Bernhard Russi wurde 1965 in die Kandidatengruppe aufgenommen. 1967 war er Zentralschweizer Verbandsmeister und Urner Skimeister. 1968 wurde er Juniorenmeister in der Abfahrt und Zentralschweizermeister in der Abfahrt, im Riesenslalom und in der Kombination. 1969 trainierte Bernhard Russi erstmals mit der Nationalmannschaft, feierte einen Slalomsieg in Gaspoggio und war Dritter in der Abfahrt von Madonna di Campiglio. 1970 gewann er den Riesenslalom von Hindelang, und er belegte in der Abfahrt von Val-d' Isère den 14, in der Lauberhornabfahrt den 10. (Startnummer 73) und in der Kandahar-Abfahrt in Garmisch den 4. Rang.

Sonderausgabe des «Urner Wochenblattes» 1970

Jean-Noel Augert (Frankreich) hatte 1970 an den alpinen Skiweltmeisterschaften in Gröden (Val Gardena) den Slalom, Karl Schranz (Österreich) vor seinem Landsmann Werner Bleiner und Dumeng Giovanoli (Schweiz) den Riesenslalom gewonnen. Am 15. Februar 1970 - es war der letzte Tag der Ski-WM - gewann Bernhard Russi, 22-jährig, überraschend den Weltmeistertitel in der Abfahrt, 22 Hundertstelsekunden vor Karl Cordin (Östereich). Am 16. Februar 1970 erschien daher eine Sonderausgabe des «Urner Wochenblattes». Er war der «beste Gleiter und Hüpfer» , schrieb das «Vaterland».

Es war nach 1936 die erste Goldmedaille in der Abfahrt für die Schweizer Herrenmannschaft. Bei den Damen war Annerösli Zryd in der Abfahrt Weltmeisterin geworden. Der Welzmeistertitel von Bernhard Russi war ein für die Schweiz, den Kanton Uri und Andermatt einmaliges Ereignis, das eine enorme Begeisterungswelle auslöste sowie in der Folge für den Schweizer Skisport und den Wintertourismus wichtige Impulse auslöste.

Der Erfolg in Gröden stand am Anfang einer Karriere. 1972 wurde Bernhard Russi in Sapporo Olympiasieger in der Abfahrt. 1976 gewann er an der Olympiade in Innsbruck hinter Franz Klammer die Silbermedaille. Bernhard Russi konnte insgesamt zehn Weltcup-Rennen für sich entscheiden.

Heute ist Bernhard Russi erfolgreicher Geschäftsmann, Pistenarchitekt, Sportkommentator, Funktionär im Skisport ... und, wie es Talammann Karl Danioth und Gian-Franco Kasper sagten, «der beste Botschafter für den Skirennsport und die Schweiz». Nun widmet ihm seine Heimatgemeinde eine Sonderausstellung.

Diese Karriere eines Sportlers, dessen Erfolge noch heute in bester Erinnerung sind, hat die Stiftung Talmuseum Ursern veranlasst, unter dem Titel «Bernhard Russi - die Skikarriere» eine Sonderausstellung einzurichten. Sie kann bis im Oktober 2000 im Talmuseum Ursern besichtigt werden. Medaillen, Pokale, Bilder, der bekannte blau-weisse Helm mit der Zahl 15, seine ehemaligen Rennskis, Urkunden und vieles mehr sind ausgestellt. Für Bernhard Russi sind das Beweise einer Sportkarriere, zu der aber im Wesentliche auch andere Menschen beigetragen hätten. Zum Erfolg gehöre ein positives Umfeld in der Familie, im Team, im Training, in der Betreuung. Seine Erfolge seien Mosaiksteinchen des ganzen Bildes gewesen. Bernhard Russi bedankte sich für die Unterstützung damals und heute.



Erich Herger


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