Rund 50 Mitglieder der SAC-Sektion Thurgau und zahlreiche Gäste genossen die Jubiläumsfeier und zeigten ihre Verbundenheit mit der Etzlihütte. Die Jubiläumsaktivitäten starteten bereits am 25. Juli, in Frauenfeld, mit einer speziellen Vernissage und der Vorstellung des Jubiläumskalenders. Ein Gottesdienst in Bristen mit anschliessendem Apéro und der Aufstieg zur Jubiläumshütte mit Willkommenstrunk standen am Samstag, 27. August auf dem Programm.
1907, zehn Jahre nach der Gründung des SAC Thurgau, beschloss die GV, nahe am Chrützlipass, dem Übergang vom Urnerland ins bündnerische Tujetsch, eine Hütte zu bauen; am 16. Juli 1911 freute man sich über die feierliche Einweihung. Der Bau der Etzlihütte kostete damals 11`725 Franken, und bot Platz für 22 Personen. Es war eine grossartige Leistung der damaligen Initianten, angeführt vom damaligen Präsidenten Dr. Otto Vogler. Nach vier Um- und Erweiterungsbauten wurde die Hütte 1999/2000 umfassend renoviert und modernisiert, seit 2007 liefert ein Kleinwasserkraftwerk auch Strom. Heute wird die Hütte elektrisch beheizt.
Soeben 800. VereinsmitgliedDie Jubiläumskommission, mit Vreni Dürr-Gubler an der Spitze, freute sich, dass die Feierlichkeiten zur Hundertjahrfeier wunschgemäss über die Bühne gingen. Zusammen mit Hansjörg Locher, dem aktuellen Präsidenten der Sektion Thurgau, freute sie sich, soeben das 800. Vereinsmitglied geworben zu haben. Mit dem Internetauftritt www.etzlihuette.ch sorgen die neuen Hüttenwarte Doris und René Bättig für aktuelle und interessante Informationen rund um die gut frequentierte Etzlihütte. Ab Bristen oder ab Sedrun ist die auf 2052 Metern über Meer gelegene Hütte in rund 4 Stunden erreichbar. Die familienfreundliche SAC-Hütte ist nach wie vor sehr beliebt und bietet Platz für 75 Personen. Die SAC-Hütte ist gut ausgebucht, im Durchschnitt zählt man 3 500 Übernachtungen jährlich. Das neue Etzliteam mit Doris und René Bättig hat sich gut eingelebt und freute sich, die Jubiläumsgäste kulinarisch zu verwöhnen. Bisherige Hüttenwarte waren Ratsherr Josef Maria Epp (1913 bis 1917); Joseph Epp-Baumann (1918 bis 1953); Sepp Epp-Indergand (1954 bis 1998); Toni Epp (1999 bis 2000); Urs Müller und Renate Mayer (2001 bis 2004) und Christoph und Rita Sager (2005 bis 2011).
Machtschutz Gottes erneuertAm Sonntag ging bei herrlichem Wetter die Segnung der Hütte und deren Bewohnerinnen und Bewohnern über die Bühne. Einleitend machte Paul Füllemann einen kurzen geschichtlichen Rückblick und bedankte sich bei der Korporation Uri für die stets gute Zusammenarbeit. Diakon Ernst Walker zitierte am Anfang die Worte, die vor 100 Jahren zur Einsegnung fielen. «Ein guter Stern mög walten, ob diesem gastlich offenen Haus.» Tatsache ist, dass der gute Stern in den vergangenen Jahren tatsächlich für viele Besucher, Bergfreunde und Klubmitglieder waltete und auch in Zukunft walten soll. Weiter meinte Ernst Walker: «Nicht alles in unserem Leben steht auf so einem guten Fundament wie unsere Etzlihütte. Jeder von uns hat wahrscheinlich schon die Erfahrung machen müssen, dass der Boden unter ihm anfing zu schwanken, dass Sicherheiten, auf die er sich abstützte, unsicher geworden sind.» Die Erneuerung des Machtschutzes Gottes mit Einsegnung stand anschliessend im Zentrum der kleinen Feier.
Der Betruf von Hans Indergand, dem Hirt auf Oberetzli, rundete die besinnlichen Worte ab und leitete über zum geselligen Teil mit der Ländlerkapelle Echo vom Schilti.
Jubiläumsbroschüre und KalenderBestaunt wurden die wunderschönen Bilder des Jubiläumskalenders des Bergfotografen Kurt Baumann aus Attinghausen. Der Kalender beginnt am 16. Juli 2011, also am 100. Geburtstag der Etzlihütte, und endet am 31. Dezember 2012. Der Kalender inklusive Jubiläumsbroschüre kann in der Papeterie Bido in Altdorf gekauft werden. Die gelungene Geburtstagsfeier wird bei vielen Bergkameraden noch lange in Erinnerung bleiben, viele davon werden bald wieder in die herrliche Bergwelt zurückkehren.
Georg Epp