Der Vogelpark Moosbad in Altdorf hat an seiner Generalversammlung im März dieses Jahres entschieden: Um dem Problem hoher Energiekosten Herr zu werden, soll auf dem Dach der Vogelvolieren eine Fotovoltaikanlage installiert werden.
Hohe EnergiekostenDer Vogelpark präsentiert eine Auswahl exotischer Vogelarten. Die meisten dieser Vögel sind sich an wärmere Temperaturen gewöhnt, als sie der Kanton Uri bieten kann. Dementsprechend müssen die Volieren beheizt werden. Die bestehende Elektroheizung wurde allerdings immer mehr zu einer finanziellen Belastung für den Verein Exotis Uri, der den Vogelpark betreibt. Nachdem der Einbau einer Ölheizung aus Platzgründen bald verworfen werden musste, entschied man sich, aus der Not eine Tugend zu machen. «Mit dem Einbau von Solarpanels wollten wir das Problem der hohen Energiekosten beheben, und andererseits möchten wir dadurch einen Beitrag zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen leisten», sagt Roland Regli, Vorstandsmitglied von Exotis Uri gegenüber dem «Urner Wochenblatt».
Überschuss ins Urner NetzDer Vogelpark verbraucht pro Jahr rund 3000 Kilowattstunden Strom. Dem steht eine erwartete Stromproduktion von 8500 kWh durch die Fotovoltaikanlage gegenüber. Die überschüssige Energie wird ins Elektrizitätsnetz eingespeist und vom EW Altdorf im Rahmen der kostendeckenden Einspeisevergütung mit 13 Rappen pro Kilowattstunde vergütet. Ein Problem stellten für den Verein allerdings die Investitionskosten von rund 24`000 Franken dar. Zwar beteiligten sich der Kanton sowie das EWA mit Fördergeldern, allerdings verbleiben dem Vogelpark Investitionskosten von 20`000 Franken. Zu viel für einen Verein, der hauptsächlich von Spendengeldern und der Gratisarbeit seiner Mitglieder lebt. Dank zinslosen Darlehen durch zwei Privatpersonen konnte die Anlage aber dennoch realisiert werden. Um das ganze Projekt auf solide finanzielle Füsse zu stellen, ist der Verein aber weiterhin auf der Suche nach Sponsoren.
Im Mai wurde die Fotovoltaikanlage durch die Gemeindewerke Erstfeld montiert. Seit dem 28. Mai befindet sie sich in Betrieb und hat seither bereits 1800 kWh Strom produziert. Die Anlage verfügt über eine Lebensdauer von ungefähr 30 Jahren.
Mathias Fürst