on des Grossanlasses zeichnete der Regattaverein Brunnen verantwortlich.In regelmässigen Abständen von zwei bis drei Jahren organisiert der Regattaverein Brunnen nationale und internationale Meisterschaften. Die Organisation von drei Weltmeisterschaften, zwei Europameisterschaften und 25 Schweizermeisterschaften zeugen von der Leistungsfähigkeit des 1963 aus der Taufe gehobenen Vereins. Höhepunkt der Regattasaison 2002 waren die Weltmeisterschaften der Yngling-Klasse. Bereits 1995 konnten in der Schweiz Welttitelkämpfe in dieser vergleichsweise noch jungen Bootsklasse ausgerichtet werden. Damals wurde auf dem Genfersee um Gold, Silber und Bronze gesegelt.
Flaute am MittwochDer Urnersee wurde am Montag und Dienstag seinem Ruf als El Dorado für Segler vollauf gerecht. Gleichmässige Termikwinde von 3 bis 4 Beaufort sorgten für perfekte Bedingungen. So konnten an beiden Tagen bei herrlichem Sonnenschein drei Läufe ausgetragen werden. Wegen schlechter Windverhältnisse war es dann am Mittwoch nicht möglich, Rennen durchzuführen. Die Regattaleitung sah sich am Mittag gezwungen, die Versuche abzubrechen und die weiteren Läufe auf Donnerstag und Freitag zu verschieben. In die Wertung kamen insgesamt zehn Regatten.
Etliche Crews reisten bereits zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaften an, um sich mit der speziellen Termik auf dem Urnersee vertraut zu machen. Vor allem bei den Damen ging es um sehr viel, wurden doch bereits fünf Nationenplätze für die Olympischen Spiele in Athen vergeben. Die Aufnahme ins olympische Programm hat der Yngling-Klasse gewaltigen Schub verliehen. Auffallend war die enorme Leistungsdichte. Die Spitzenboote lieferten einander spannende Kopf-an-Kopf-Rennen. Mitentscheidend war letztlich die Wahl der richtigen Taktik, respektive die Wahl der bessere Windbedingungen bietenden Seeseite beim Kreuzen.
Schweizer mischten bei Open-Klasse vorne mitWährend im praktisch ausschliesslich aus Profi-Crews zusammengesetzten Damenfeld kein einziges Schweizer Boot am Start war, mischten die Eidgenossen in der - allerdings nicht olympischen - Open-Klasse wacker vorne mit. Im dritten Lauf des zweiten Regattatages feierte Skipper Henrik Dannesboe zusammen mit seinen zwei Kollegen einen unerwarteten und deshalb umso schöneren Sieg; das Ganze erst noch mit einem erstaunlich grossen Vorsprung auf die ersten Verfolger. Den Zuschauerinnen und Zuschauern wird übrigens ein ganz spezieller Sevice geboten. Sie können die Regatten quasi hautnah von einem Begleitschiff aus mitverfolgen. Unter den Zaungästen befand sich mit Jan Herman Linge auch ein ganz prominenter Mann. Der Norweger designte 1967 das als unsinkbar geltende «Yngling»-Boot, welches eine Länge von 6,35 Meter aufweist, 1,73 Meter breit ist und ein Gesamtgewicht von 645 Kilogramm auf die Waage bringt.
Urs Hanhart