glichkeiten hebt sich Lego von anderen Robotik-Produkten ab.Verschiedenfarbige Lego-Steine rollen über ein Fliessband und werden auf einem Lastwagen abgeladen. Das Fahrzeug fährt selbständig los und folgt einer Linie am Boden. Neben einem Behälter hält es an und leert seine Ladung aus. Dann fährt der Lastwagen wieder zurück zum Fliessband, um weitere Steine zu holen. Mit Infrarotsensoren können die Farben unterschieden werden, sodass die Steine, nach Farben sortiert, abgeladen werden. Einmal gestartet, arbeiten die Roboter alleine.
BerufsmaturandenWas sich nach einer komplizierten Konstruktion anhört, ist von vier Berufsmaturanden aus Lego-Teilen gebaut worden. Während einer Projektwoche haben Andreas Stadler, Andreas Frei, Sandro Demmelbauer und Michael Gisler ihre Roboter konstruiert und programmiert. Lego Mindstorms Robotics Invention System heisst das Herzstück der Anlage. Der kleine Computer lässt sich mit einem PC programmieren. Zusammen mit normalen Lego-Bausteinen, Motoren und verschiedenen Sensoren kann so eine Vielzahl von Robotern gebaut werden, die sich selbständig bewegen und auf ihre Umwelt reagieren. Durch den Einsatz von mehreren Lego Mindstorms können Roboter auch Informationen austauschen und zusammenarbeiten.
Nicht nur ein Spielzeug«Es gibt viele Vorurteile, weil Lego ja eigentlich ein Spielzeug ist», sagt Michael Gisler. «Doch Lego ist sehr vielseitig und ständig erweiterbar. So ergeben sich fast unbegrenzte Möglichkeiten.» Auch auf der Oberstufe und sogar an Hochschulen und Universitäten werden Lego Mindstorms im Unterricht eingesetzt. «Denn ein Mindstorms-Baukasten kostet nur rund 400 Franken. Andere Roboteranlagen sind sehr teuer und ohne Fachkenntnisse nicht zu bedienen. Mit Lego kann man sofort loslegen», erklärt Andreas Stadler. Programmiert werden die Roboter mit einer einfachen Bild-Programmiersprache. Die Software dazu ist im Internet frei zugänglich. Auch Fragen können über Internet geklärt werden.
«Am Anfang der Projektwoche standen wir nur mit einigen Lego-Kästen da und wussten nicht, was am Schluss herauskommt», erzählt Sandro Demmelbauer. «Wir haben Verschiedenes ausprobiert und waren begeistert von den Möglichkeiten. Nach und nach haben wird dann unsere Konstruktion ausgebaut und verfeinert.» Eine kleine Änderung habe oft grosse Auswirkungen gehabt, und mit dem Lösen eines Problems sei bereits das nächste Problem entstanden, beschreibt Michael Gisler die herausfordernde Konstruktion und Programmierung. Franz Philipp, Lehrer an der Berufsschule Uri, ist überzeugt vom Lego-Einsatz im Unterricht: «Bei solchen Arbeiten spielen Kopf, Herz und Hand zusammen.»
Pirmin Stadler