Startschuss zur Rettung des Skiliftes Eggberge

Das Naherholungsgebiet Eggberge läuft Gefahr, seinen Skilift zu verlieren. Dies könnte passieren, wenn keine Nachfolgeregelung für den Skiliftbetrieb gefunden wird. Um den Fortbestand zu sichern, soll eine Genossenschaft die Anlagen für knapp 350'000 Franken kaufen. Gefordert sind in erster ...
01.12.2006
Linie die Hausbesitzer.

In wenigen Minuten ist man der nebligen «Suppe» entflohen und dank der Seilbahn mitten im sonnigen Naherholungsgebiet Eggberge, eine touristische Perle hoch über dem Urnersee. Eine besondere Attraktion ist im Winter der Skilift. Unzählige Gäste aus nah und fern sowie Schulkinder von Altdorf und Flüelen haben in der Vergangenheit mit Skiern oder Snowboard ihre Spuren in den Schnee gezeichnet. Hans Bissig, Eigentümer des Skiliftes, hatte jedoch vor einigen Jahren bekannt gegeben, dass er seine Tätigkeit als Skiliftbetreiber einstellen werde. Immer wieder konnte er motiviert werden, noch eine Saison anzuhängen. In einem Jahr sei nun aber definitiv Schluss, liess er verlauten.

Motor für den Tourismus

Damit der Skilift nicht eingeht, wurde die Interessengemeinschaft Skilift Eggberge unter dem Vorsitz von Franz Planzer junior, Bauer auf den Eggbergen, und Franzsepp Arnold, Verwaltungsratspräsident der Luftseilbahn Flüelen-Eggberge AG, gegründet. «Es wäre tragisch, wenn der Lift nicht mehr laufen würde», findet Franzsepp Arnold. Nicht nur für die Luftseilbahn, für die der Skilift im Winter wichtige Kapazitäten bringt; überhaupt für alle, die auf den Eggbergen wohnen oder eine Ferienwohnung besitzen, für die Restaurant- und Lagerhausbetreiber sowie für die Bauern, die im Winter beim Skilift eine Anstellung finden.

Knapp 350'000 Franken benötigt

Die IG Skilift Eggberge setzt sich dafür ein, dass dieses Szenario nicht eintritt. Sie hat auch einen Lösungsweg erarbeitet: Es soll eine Genossenschaft gegründet werden, die den Skilift, das Lifttrassee und das Pistenfahrzeug käuflich erwirbt. Bauern auf den Eggbergen wären für den Betrieb des Skilifts verantwortlich, die Luftseilbahn Flüelen-Eggberge AG würde ihr Know-how bei der Buchhaltungs- und in der Geschäftsführung bereitstellen. Abklärungen hätten ergeben, dass in den nächsten 15 Jahren nicht mit grösseren Investitionen in die Liftanlagen zu rechnen sei, erläutert Franzsepp Arnold gegenüber dem «Urner Wochenblatt».
Noch offen ist die Frage der Finanzierung: Zwischen 300'000 und 350'000 Franken müssten für den Kauf der Anlagen zusammengetragen werden. Die Gemeindeversammlungen von Altdorf und Flüelen hatten hierfür kürzlich je 30'000 Franken gesprochen. Man werde auch die Korporation Uri und die Schweizer Berghilfe um Spenden anfragen, erklärt Franzsepp Arnold, doch gefordert seien vor allem auch die Hausbesitzer auf den Eggbergen, deren Immobilien ohne den Skilift an Wert einbüssten.

Orientierungsversammlung in Flüelen

Am Freitagabend, 1. Dezember, wird mit einer Orientierungsversammlung in Flüelen der Startschuss zur Rettung des Skilifts gegeben. Eingeladen sind die Bevölkerung der Eggberge und die Ferienhausbesitzenden. «Es wäre schön, wenn alle Hausbesitzer überzeugt werden
können, 2000 Franken zu zeichnen», äusserte sich Franzsepp Arnold zum Ziel der Orientierungsversammlung. Gefragt seien natürlich auch die Restaurant- und Lagerhausbetreiber. Erst wenn die Finanzierung gesichert sei, werde die Genossenschaft gegründet.

Markus Arnold


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