rund 3 000 Zuschauern ihr Können unter Beweis stellen. Stefan Bissig, Attinghausen, sorgte dabei mit seinem Kranzgewinn für das Highlight aus Urner Sicht.
Die Rigi gehört seit Jahren zu einem der beliebtesten Anlässe im Schwingerkalender. Der fantastische Ausblick, die kompakte Arena und auch die traditionelle Alpauffahrt mitten über den Festplatz verleihen dieser Veranstaltung etwas einzigartiges.
Die 90 angetretenen Schwinger, darunter Gäste aus dem Berner Kantonalverband (BKSV) mit den «Eidgenossen» Roger Brügger und Andreas Krebs und dem Südwestschweizer Verband (SWSV), angeführt von Stefan Zbinden, versprachen einen spannenden Kampfverlauf. Topfavorit war für die meisten Martin Grab, doch auch Thomas Arnold rechnete man gute Chancen ein. Im Vergleich zu anderen Jahren vermisste man vielleicht die Anwesenheit mehrerer absoluter Spitzenleute, aber die angetretenen Schwinger ließen den ganzen Tag über nie Langeweile aufkommen und zeigten abwechslungsreichen, fairen Schwingsport. Das ganze Fest ging unter der Leitung von OK-Präsident Felix Bürgi reibungslos über die Bühne.
Einmal mehr mit StartschwierigkeitenAm Expo-Schwingfest sowie am «Innerschweizerischen» in Giswil musste sich Martin Grab jeweils im ersten Gang geschlagen geben und vermochte dennoch am Abend das Fest zu gewinnen. Diesmal gewann der Rothenthurmer zwar den ersten Gang gegen den Berner Roger Brügger souverän, verlor dann aber den zweiten Gang gegen dessen Verbandskollegen Andreas Krebs. Eigentlich hatte der Topfavorit diesen Gang dominiert, der Berner Gast konterte aber eine «Brienzer»-Attacke und warf den Angreifer platt auf beide Schultern.
Im weiteren Festverlauf vermochte dann aber niemand mehr, Martin Grab wirklich in Bedrängnis zu bringen. Auf dem Weg in den Schlussgang besiegte er Reto Maurer, Bachmann Daniel und den nach vier Gängen überraschend in Führung liegenden Peter Iten, Abtwil. Im Schlussgang traf Martin Grab auf den sehr stark auftretenden Moutathaler Leo Betschart, gegen welchen er beim Frühjahrsschwingen in Pfäffikon verloren hatte. Diesmal war es aber eine klare Sache: Leo Betschart war eigentlich nur in der Defensive bis dann nach 4 Minuten die Entscheidung zugunsten von Martin Grab viel. Dieser gewann somit das siebte Kranzfest seiner Karriere
Eichenlaub für den Kanton UriFür das Glanzlicht aus Urner Sicht sorgte Stefan Bissig, der sich seinen insgesamt 38. Kranz holen konnte. Nach einem eher missratenem Start gegen Reto Maurer (Note 8,50) ging der Attinghauser gegen Franz Föhn, Beat Schläfli, Markus Bolz und Adrian Forster gleich viermal hintereinander als Sieger vom Platz. Da er im zweiten und dritten Gang die Maximalnote 10 erkämpfte, lag er nach fünf Gängen mit 48,00 Punkten auf dem 3. Zwischenrang und hatte das Eichenlaub bereits auf sicher.
Im sechsten Gang wartete dann der diesjächrige Sieger des Luzerner «Kantonalen», Thomas Arnold aus Hochdorf, der nach dem fünften Gang hinter dem Urner zurücklag und für den Kranz mindestens einen «Gestellten» benötigte. Thomas Arnold griff also von Beginn weg an, Stefan Bissig verteidigte allerdings geschickt und konnte zum Teil auch kontern. Nach 3 Minuten setzte der Hochdorfer aber zu einem seiner bekannten Kurzzüge an, welcher dann zur Entscheidung führte. Damit erreichte er den 2. Schlussrang, und Stefan Bissig viel auf den 5. Platz zurück, was aber immer noch ein hervorragendes Ergebnis bedeutete.
Stefan Gisler auf Kranzkurs Ebenfalls noch auf Kranzkurs nach fünf Gängen war Stefan Gisler, Bürglen. Er war bis dahin noch ungeschlagen und wies mit zwei «Gestellten» und drei Siegen ein Zwischentotal von 47,00 Punkten auf. Sein Gegner für den letzten Gang hieß Philipp Suter, Schwyz, welcher schon zuvor überraschend stark agierte und ebenfalls noch keine Niederlage einstecken musste.
Es war kein spektakulärer Gang, doch nach einiger Zeit versuchte es der Schwyzer Hüne mit einem «Bärädruck». Mit dem einheimischen Publikum im Rücken vermochte er den Urner platt ins Sägemehl zu werfen, und somit ging dieser Kranz nach Schwyz. Dennoch fehlte Stefan Gisler am Schluss nur ein halber Punkt zum Kranz.
Richi Arnold, Altdorf, Marco Herger und Patrick Herger, beide Unterschächen, machten alle mit dem sehr starken Teilnehmerfeld Bekanntschaft. Leider verpassten alle drei knapp den Ausstich.
David Zurfluh