ingt Walter A. Stöckli auch das Narrenblatt der Nächstenliebe Altdorf.Die verantwortlichen Urheber und Darsteller der «Ablassnummer» des Altdorfer Fasnachtsumzuges seien zu eruieren und wegen Verletzung von Artikel 261, Absatz 1 des Strafgesetzbuches (StGB) zu bestrafen. Der besagte Artikel betrifft die Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit. «Anlässlich des Altdorfer Fasnachtsumzuges wurde ein breitgewälztes Sujet präsentiert, darstellend eine Rumpfpeterskirche mit Papst auf Thronsessel und Bischöfen sowie Klosterfrauen, wobei man sich über den aufgrund des heiligen Jahres gewählten Ablass rundum ergötzte und damit öffentlich und in gemeiner Weise die Überzeugung anderer in Glaubenssachen' beschimpfte und verspottete», schreibt Walter A. Stöckli. Ganz klar hätten die Täter eine Missachtung religiöser Gefühle bezeugt und diese lächerlich gemacht. «Das betraf übrigens nicht nur den Ablass, sondern auch das Busssakrament.»
Der Umzugswagen in Altdorf zum Thema «Heiliges Jahr und Ablasswesen» war von der Nächstenliebe. Sie hatte auch ihr Narrenblatt den «lieben Sünderinnen und Sündern» gewidmet und das Leitthema zum Ablasswesen - «gschmirrt» - gewählt. In diesem Zusammenhang will Walter A. Stöckli auch eine Überprüfung des Narrenblattes der Nächstenliebe Altdorf.
Auch LeserbriefeWalter A. Stöckli hat mit einer Strafanzeige reagiert. Im Forum dieser Ausgabe des «Urner Wochenblattes» findet man zum Altdorfer Narrenblatt und zum Auftritt der Nächstenliebe auch zwei Leserbriefe. Damit seien christliche Werte und das traditionelle Heilige Jahr zu einem Objekt falschen und unwürdigen Humors geworden, meint Kurt Zurfluh-Wipfli, Altdorf, ehemaliger Chefredaktor des «Urner Wochenblattes». Und Pfarrer Arnold Furrer, Altdorf, versteht, dass sich dadurch Menschen in ihrem religiösen Empfinden getroffen fühlen. Dennoch rät er, diesen «Ausrutscher» mit der jugendlichen Ignoranz (Unwissenheit) und Unreife zu entschuldigen.
Ein Thema auch 1998Auch an der Fasnacht 1998 hatte ein Wagen am Altdorfer Umzug aus religiöser Betroffenheit für Gesprächsstoff gesorgt. Damals waren die Ereignisse im Bistum Chur, im Erzbistum Liechtenstein und in der Kirche überhaupt an der an der Katzenmusik, in Schnitzelbänken und allen voran am Umzug in Altdorf ein Thema. Äusserungen und Darstellungen in Glaubensfragen hatten Menschen getroffen und befremdet.
Erich Herger