e die Talgemeinde Ursern in der Kirche zu Hospental. Vor 800 Jahren wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, und so wurde dieses Jubiläum anlässlich der Talgemeinde gefeiert.Aufgrund des 800-Jahr-Jubiläums hatte der Talrat beschlossen, eine kleine Feier anlässlich der Talgemeinde mit zahlreichen Gästen aus Politik, Militär und Kirche durchzuführen. Vor dem Talmuseum Ursern trafen sich die Geladenen - unter ihnen auch Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz als Vertreterin der Eidgenossenschaft. Der Urner Regierungsrat war fast vollzählig angereist, Nationalrat Franz Steinegger und Ständerat Hansheiri Inderkum gaben der Korporation Ursern die Ehre, und als Vertreter des Landrats war dessen Präsident Felix Muheim ins Urserental gekommen. Die dritte Gewalt wurden durch Obergerichtsvizepräsidentin Gabriela Bargähr-Lotti und durch die Präsidentin des Landgerichts Ursern, Silvia Russi repräsentiert. Des Weiteren waren Verterter der benachbarten Korporationen, des Klosters Disentis und der im Tale ansässigen Festungswachtstruppen anwesend. Mit einem Extrazug wurden die Gäste nach Hospental befördert, und vom dortigen Bahnhof gings mit Marschmusik der Feldmusik Andermatt auf den Talgemeindeplatz. Die eigentliche Talgemeinde fand nicht wie üblich vor der Kirche Hospentals statt. Aufgrund der unsicheren Wetterlage hatte man es vorgezogen, im Innern der Kirche zu tagen.
Optimismus trotz steifer Brise«Momentan weht uns eine steife Brise ins Gesicht. Doch diese steife Brise wird langsam aber sicher unsere Entwicklung in Schwung bringen», so Talammann Armand Simmen in seiner Eröffnungsansprache. Der Wind blase auch der Korporation Ursern stark ins Gesicht, aber er sei der Ansicht, so Armand Simmen weiter, dass die Talsohle nun endlich erreicht sei. Auf diese Ansprache folgte die Rede von Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz. Sie überbrachte die Grüsse und Wünsche des Bundesrates. Frau Landammann Gabi Huber erwähnte in ihrer Festansprache das Verhältnis zwischen Uri und Ursern. Sie hoffe sehr, dass die Urschnerinnen und Urschner gerne dem Kanton Uri angehören, so Gabi Huber sinngemäss.
Rechnungen gutgeheissenNeben dem Jubilieren und Feiern hatten die Talbürgerinnen und Talbürger eine reich befrachtete Traktandenliste abzuarbeiten. Die Rechnung und das Budget der Korporation Ursern wurden ohne Einwand genehmigt. Ebenso wenig gaben die Geschäfte des Elektrizitätswerkes Ursern zu Diskussionen Anlass. Dessen Rechnung und Budget («Urner Wochenblatt» vom 30. April) wurden von der Talgemeinde abgesegnet, und auch die Schlussabrechnung über die Erneuerung der Kraftwerkanlage Oberalp wurde gutgeheissen.
Weg- und StegwesenDie alte Stegverordnung von 1975, in welcher jeder Steg, der in Korporationseigentum ist, namentlich aufgeführt wird, galt als überholt, und deswegen wurde das Weg- und Stegwesen auf Korporationsgebiet mittels einer frischen Verordnung neu geregelt. Im Wesentlichen ist in der neuen Verordnung über den Bau und Unterhalt von Strassen, Fahrwegen und Brücken geregelt, unter welchen Bedingungen Infrastrukturanlagen von der Korporation selber unterhalten werden, und unter welchen Voraussetzungen Beiträge an Infrastrukturprojekte anderer geleistet werden. Diese neue Verordnung wurde unter Vornahme einer kleinen Änderung von der Talgemeinde gutgeheissen.
Mariahilfweg wird breiterSchon vor einem Jahr war der Talrat mit einem Projekt zur Sanierung des Mariahilfweges vor die Talgemeinde getreten. Es gab aber Opposition von Direktbetroffenen wegen der geplanten Verschmälerung des Weges. Der Talrat hat nun dieses Jahr ein neues Projekt vorgelegt, welches einen 2 Meter breiten Weg hinauf zur Mariahilfkappelle in Andermatt vorsieht. Für dieses Projekt brauchte es einen Kredit von 171 000 Franken. Diesem Kreditbegehren stimmten die Talleute grossmehrheitlich zu.
Geld und Land für die SportbahnenDie Andermatt Gotthard Sportbahnen (AGS) sind momentan dabei, ihr Aktienkapital zu erhöhen. An dieser Erhöhung beteiligt sich auch die Korporation Ursern. Die Talgemeinde hat beschlossen, dass 200 000 Franken aus der Kasse der Korporation und 50 000 Franken aus der Kasse des EWU in das Aktienkapital der AGS fliessen sollen. Ebenso stimmte die Versammlung dem Verkauf von Land auf dem Gurschen an die AGS zu, damit die Sportbahnen dort ein neues Restaurant errichten können. Des Weiteren kann nun ein Konzessionsvertrag mit dem Verein Pro Winterhorn betreffend verschiedener Sondernutzungsrechte auf der Korporationsallmend abgeschlossen werden. Die Talgemeinde hat dem Talrat die nötige Zustimmung hierzu gegeben.
Klares Ja zum SportcenterMomentan läuft die Vorprojektierungsphase für ein Sportcenter in Andermatt. Geplant ist, in einer neu zu erbauenden Halle ein Schwimmbad mit Welnessbereich und ein offenes Kunsteisfeld zu errichten. Die Promotorengemeinschaft ist mit einen Kreditbegehren von 100 000 Franken für die Finanzierung der Planung an die Korporation herangetreten. Die Talgemeinde hat diesem Begehren grossmehrheitlich zugestimmt. Stimmen auch die drei Urschner Gemeinden Andermatt, Hospental und Realp einem Beitrag zu, kann die eigentliche Planung des Sportcenters an die Hand genommen werden.
Broschüre über die Koporaion UrsernUm 13.00 Uhr hatte die Talgemeinde ihren Anfang genommen. Knapp eineinhalb Stunden später konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den harten Kirchenbänken erheben und zum gemütlichen Teil übergehen. Als Geschenk an die Talschaft hat der Talrat eine Broschüre über die Korporation Ursern gestalten lassen. Diese Borschüre wird in den nächsten Tagen an alle Haushaltungen im Urserental verteilt. In dieser Broschüre wird in einem kurzen Abriss auf die Geschichte der Korporation eingegangen. Die Aufgaben der Korporation werden beschrieben, es wird auf die Organisation und die Werke der Korporation eingegangen. In den nächsten Tagen werden alle Haushaltungen des Urserentals mit dieser Broschüre bedacht werden.
Georg Simmen