Feld der Damen wurde überlegen von der 41-jährigen Altdorferin Doris Trachsel gemeistert. Beim Nachwuchs sorgten die Urnerinnen und Urner für zahlreiche Kategoriensiege.Die Vorverlegung der Grossveranstaltung wegen des Kantonalen Schwingfestes zeitigte zum Glück keine negativen Folgen. Mit rund 400 Startenden lag die Beteiligungszahl in etwa im Rahmen der Vorjahre. Auch die äusseren Bedingungen hätten besser kaum sein können. Einzig der Wind blies nach dem Geschmack der Läuferinnen und Läufer etwas zu stark. Ein grosses Kompliment gebührt dem OK, mit Fredy Marty an der Spitze, sowie den vielen Helferinnen und Helfern. Trotz der enormen Fülle an Rennen - vom 10-Meilen-Lauf über die Schülerläufe bis hin zu den Inline- und den neu ins Programm aufgenommenen Kickboard-Wettkämpfen - behielten die Verantwortlichen stets die Übersicht. Es kam zwar zu leichten Startverschiebungen, was aber bei einer Veranstaltung, die sich über rund 7 Stunden erstreckte, durchaus verständlich war. Im nächsten Jahr möchte der KTV Altdorf wieder zum gewohnten Termin Ende Mai zurückkehren.
Trio lief auf und davonIm 10-Meilen-Lauf (16,1 Kilometer), dem eigentlichen Hauptevent, zeichnete sich schon auf den ersten Kilometern ein Dreikampf um den Tagessieg ab. Nach 3 Kilometern passierten René Herger, Altdorf/ST Bern, Sepp Gwerder, TV Ibach, und Philippe Linder, STV Alpnach, mit knapp 1 Minute Vorsprung auf die ersten Verfolger. Als Erster fiel Philipp Linder aus der Entscheidung. Der 25-jährige Obwaldner musste seine Begleiter bei Kilometer 6 ziehen lassen. Zwar kämpfte er sich nochmals heran, das Ganze erwies sich aber schon kurz darauf nur als zwischenzeitliches Strohfeuer. Ab dem letzten Streckendrittel nahm zunehmend Sepp Gwerder das Heft in die Hand, nachdem René Herger zuvor die Hauptarbeit an der Tempogestaltung geleistet hatte.
Rund 2 Kilometer vor dem Ziel zahlte sich die erbarmungslose Tempobolzerei des Schwyzers aus. René Herger, dessen 10-Meilen-Bestzeit bei rund 53 Minuten liegt und der somit von der Papierform her als Topfavorit galt, musste in der einzigen kurzen Steigung beim Vita-Parcours abreissen lassen. Damit war die Entscheidung gefallen. Ohne die Leistungen der Spitzenleute schmälern zu wollen, muss doch festgehalten werden, dass das Niveau im Vergleich zu den Vorjahren eher bescheiden war, auch wenn zwischenzeitlich taktisch gelaufen wurde. Die Siegerzeit von 54.45 liegt rund 3 Minuten über der Streckenbestzeit von Ivan Gisler, der - wie schon in Erstfeld - aus gesundheitlichen Gründen passen musste. Wegen ähnlichen Problemen nicht am Start waren auch der Vorjahreszweite Martin Aschwanden und Manfred Jauch, der 2002 den letzten Podestplatz für sich beansprucht hatte.
Nur fünf Läufer unter 1 StundeHinter den drei Schnellsten klaffte ein grosses Loch. Nach dem Zieldurchlauf von Philippe Linder verstrichen beinahe 2 Minuten, bis der viertplatzierte Eugen Ulrich, Schwyz, sein Pensum beendete. Einmal mehr sehr beachtlich hielt sich Multisporttalent Stefan Gisler. Mit 57.13 Minuten war der 39-Jährige vom SSC Schattdorf der letzte von nur fünf Athleten, welche die Stundengrenze zu unterbieten vermochten.
Beat Kempf, LC Altdorf, meisterte in 1.02.14 das nicht sonderlich stark besetzte Feld der Junioren, Ludwig Gisler, VMC Bürglen, in 1.10.30 dasjenige der Senioren IV. Aufs Podest schafften es Bruno Herger, VMC Spiringen, als Dritter der Hauptklasse, und Erwin Arnold, SC Haldi, als Zweitklassierter bei den Senioren II.
Topleistung mit 41 JahrenDas 15-köpfige Damenfeld wurde in überzeugender Manier von der Altdorferin Doris Trachsel gemeistert, notabene der zweitältesten Teilnehmerin überhaupt. Der Sieg der 41-Jährigen, die sich schon auf den ersten Kilometern von ihren Konkurrentinnen auf Nimmerwiedersehen verabschiedete, kam keineswegs überraschend, hatte sie doch bereits vor Wochenfrist beim Erstfelder Cross mit Platz 3, bezwungen nur von zwei nationalen Spitzenathletinnen, eine vorzügliche Leistung abgeliefert. Rang 3 im Gesamtklassement, hinter der Schwyzerin Karin Gwerder, sicherte sich die bekannte Triathletin Trix Zgraggen. Für die «Ironman»-gestählte Silenerin war die Tell-Trophy im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmerinnen beinahe ein Sprintrennen.
Zahlreiche Urner Siege beim NachwuchsIn den quantitativ wie gewohnt stark besetzen Jugend- und Schülerläufen mit Streckenlängen von 1,15 bis 3,15 Kilometern hinterliessen die besten Urnerinnen und Urner einen guten Eindruck. Für Siege sorgten Severin Jauch, LA TV Erstfeld (männliche Jugend A), Michael Furger, LA TV Erstfeld (männliche Jugend B), Monika Arnold, LA TV Erstfeld (weibliche Jugend B), Roman Furger, LA TV Erstfeld (Schüler A), Tiziana Gisler, LA TV Erstfeld (Schülerinnen A), Dave Walker, Jugi Attinghausen (Schüler C), und Lea Schuler, MR KTV Altdorf (Schülerinnen C).
Bei den Inline- und Kickboardrennen waren die Urnerinnen und Urner unter sich. Kategorienbeste waren: Andrea Arnold, Attinghausen (Inline, Schülerinnen C), Oliver Achermann, Sisikon (Inline, Schüler C), Anita von Rotz, MR KTV Altdorf (Inline, Schülerinnen B), Florian Achermann, Sisikon (Inline, Schüler B), Valeria Kempf, Unterschächen (Inline, Schülerinnen A), Urban Gisler, RHC Uri (Inline, Schüler A), Angela Grütter, Bürglen (Kickboard, Schülerinnen C), Pascal Dittli, Attinghausen (Kickboard, Schüler C), Daniela Schuler, Schattdorf (Kickboard, Schülerinnen B), und Tiziana Gisler, LA TV Erstfeld (Kickboard, Schülerinnen A).
Urs Hanhart