23,4 Grad Celsius gab das Thermometer am Dienstag, 3. November, in Altdorf an. So viel wie noch nie zuvor im November, zumindest nicht seit Messbeginn. In Schattdorf wurden gar 23,7 Grad gemessen. Grund für die fast schon sommerlichen Temperaturen im November ist eine südliche Höhenströmung, mit welcher warme Luft aus Nordafrika in die Schweiz geflossen ist. Zudem stellte sich gemäss MeteoNews im Alpenraum auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes über der Biskaya eine Südföhnlage ein. In Altdorf wurden am Dienstag Böenspitzen von 99 Stundenkilometern gemessen. Eine Folge des ungewöhnlich warmen Martinisommers ist, dass die Passstrassen lange offen bleiben. Im Kanton Uri sind weiterhin alle fünf Passübergänge geöffnet, was an diesem Datum in den vergangenen 15 Jahren erst einmal vorgekommen ist. Damals, 2001, bedeutete der 7. November aber gleich für Susten, Klausen und Furka Saisonende. Zurzeit deutet aber nichts auf ein schnelles Ende hin: die Wetterprognosen prophezeien auch für die kommende Woche viel Sonnenschein und für den November atypisch hohe Temperaturen. Vor allem in den Bergen könnten dann weitere Temperaturrekorde purzeln, erwartet etwa SRF-Meteo. Die Urner Baudirektion, die für die Passstrassen zuständig ist, weist aber darauf hin, dass sich die Wetterverhältnisse in den Bergen schnell ändern können. Die Passstrassen können deshalb bei einem Wetterumschwung kurzfristig geschlossen werden.
Bild: Der Scheiteltunnel am Sustenpass – hier die Urner Seite – ist schon für die Wintersperre vorbereitet. Foto: Toni Christen
Mathias Fürst
