Die parlamentarische Initiative von Ulrich Giezendanner und die Avanti-Volksinitiative des Touring-Club Schweiz (TCS) werden von der Alpeninitiative gleichermassen bekämpft. «Die Avanti-Initiative, die vorgibt, Engpässe zu beseitigen, wird durch Mehrverkehr nur noch mehr Engpässe schaffen und den Stau nur verschieben. Der Preis dieser Politik nach Rezepten aus den Sechzigerjahren sind neue Autobahnbaustellen nicht nur am Gotthard, sondern im ganzen Land, noch mehr Lärm und noch mehr Gestank, ohne dass das Verkehrsproblem gelöst wird. Der Verkehr, für den man auf den Autobahnen die Schleusen öffnen will, wird sich auch in die Dörfer und Städte ergiessen», heisst es in der Medienmitteilung des Vereins Alpeninitiative vom 26. August. Die menschen- und umweltfreundliche Lösung, die einzige kluge und billige Antwort heisse: «Verlagerung auf die Bahn, welche gemäss Volksentscheid nun grosszügig ausgebaut wird».
Von der Autobahn verdrängt
Der gut 12 Meter hohe Teufelsstein hat eine «sagenhafte» Geschichte. Nach der gängigen Sage hat der Teufel den Urnerinnen und Urnern die Brücke in der Schöllenen gebaut, eine Brücke, die noch immer nach ihm benannte ist. Als Lohn erhielt er statt der erhofften Seele des ersten Menschen, der die Brücke quert, nur die eines Geissbocks. Der betrogene Teufel wollte deshalb «seine» Brücke wieder zerstören. Im Wassnerwald holte er einen riesigen Felsbrocken. Wegen einer frommen Frau, die ein Kreuz darauf malte, vermochte er diesen aber nur bis Göschenen zu tragen. Dort liegt der Teufelsstein nun seit Jahrhunderten.
In den Siebzigerjahren wurde er von den Autobahnbauern um 123 Meter verschoben, um Platz für den Gotthard-Strassentunnel zu schaffen. «Der Entscheid des Nationalrates für die Planung einer zweiten Röhre muss den Teufel nochmals so aufgeregt haben, dass sich sogar sein Stein vor Wut rot färbte...», schreibt der Verein Alpeninitiative.
Einen Monat lang in Rot
Nach zwölf Stunden war der Teufelsstein eingepackt. 13 einzelne Flächen - insgesamt 650 Quadratmeter - waren zusammengezogen worden. Der Teufelsstein soll nun einen Monat lang verhüllt bleiben und gegen den Bau einer zweiten Gotthard-Strassenröhre demonstrieren. Und am kommenden Samstag, 2. September, findet in Göschenen zum 20-Jahr-Jubiläum des Gotthard-Strassentunnel das grosse Mani-Fest statt.