Rosmarie Infanger - hier in der Rolle als Berta Hofer - hat bereits mehr als 20 Rollen gespielt.
Premièren sind immer wieder etwas Besonderes. Das weiss Rosmarie Infanger- Welti aus langjähriger Erfahrung. Schon mehr als 20-mal war sie nervös, hatte dieses kribbelige Gefühl im Bauch und getraute sich - vor allem in den ersten Jahren - kaum vor das Publikum zu treten. Das war auch diesmal nicht anders, als sie ihren ersten Auftritt als Berta Hofer im Stück «Ä lischtigä Chnächt» hatte. «Ob ein Stück ankommt oder nicht, spüren wir meistens bereits bei der Kinderaufführung am Nachmittag. Kinder sind ein ehrliches Publikum», weiss Rosmarie Infanger. Die Geschichte vom listigen Knecht, allen Verwirrungen und lustigen Episoden scheint ihnen gefallen zu haben und auch dem Premiere-Publikum am Abend. Rosmarie Infanger hat in Isenthal schon Theater gespielt, bevor der Theaterverein gegründet worden war. Sie gehörte, neben Pfarrer Isidor Truttmann, Hedi Infanger-Aschwanden, Willy Aschwanden-Huber und Alois Bissig-Hodel zu den Gründungsmitgliedern. «Wir hatten damals kein Geld in der Kasse. Den ersten Vorhang konnten wir nur dank der Finanzspritze von Pfarrer Isidor Truttmann kaufen», erinnert sie sich.
Jede Rolle ist wichtig
Für Rosmarie Infanger gibt es keine Haupt- und Nebenrollen. Alle seien wichtig und jede Rolle sei eine Hauptrolle. Es kristallisiere sich immer mehr heraus, dass ihr gewisse Rollen mehr liegen als andere. «Kurrlige, spezielle Frauengestalten liegen mir je länger je mehr. Seien das Wahrsagerinnen, Wunderheilerinnen oder die Rolle der Krämerin. Ganz besonders behagt hat mir die Rolle des «Gwunderberti» im Stück «Bärg-Kristall». - Auch im Stück «Ä lischtigä Chnächt» sorgt sie auf der Schafmatt für Verwirrung bei ihrem Auftritt und wird prompt von der resoluten Bäuerin, Marie Wyss, vor die Türe gestellt. Diese ist mit der neuen Situation auf ihrem Bauernhof überfordert, denn ihr Sohn und künftiger Bauer hat geheiratet. Nun sollte sie das Zepter der Schwiegertochter überlassen und fühlt sich überflüssig. Da taucht zu allem Unglück noch ein verwahrloster Knecht auf, der mit dem Dorfpfarrer als Komplizen, mit viel List, Schalk und Humor die verfahrene Situation zu einem guten Ende bringt.
Noch stehen sechs Aufführungen von «Ä lischtigä Chnächt» auf dem Spielprogramm. Nächste Spieldaten sind am 5., 6., 7., 13., und 14. Januar jeweils um 20.15 Uhr, sowie am Sonntag, 8. Januar, um 13.00 Uhr. Billette können unter Telefon 079 768 19 00 bestellt werden.
Ursi Gehrig-Gisler
