r nur knapp verpasst.Am 2. Mai ging für den jungen Urner ein Traum in Erfüllung. Nach intensivstem Üben betrat Ruven Telli die Bühne im Auditorium Stravinski. Unzählige Stunden hatte er geübt, Intervalle trainiert, Stimmung korrigiert, das Tonvolumen vergrössert, die Technik präzisiert. Die Stunde der Wahrheit, des Nervenkitzels war da.
Nägel mit Köpfen
Sein erstes Pflichtstück war «Masquerade» von Philip Sparke, Mit diesem Stück hatte er bereits am ersten Urner Solistenwettbewerb im vergangenen September das heimische Publikum verblüfft. Tatsächlich gelang es ihm, sich mit 27 anderen Kandidaten für die zweite Runde vom 3. Mai zu qualifizieren. Die Spannung stieg weiter. Es stand ein 20-minütiges Pflichtprogramm an: «Sonata for Tenor Horn» (John Golland) und die artistische «Fantasie über den Hummelflug» (Rimski Korsakov, arrangiert von Edy Debons). Zwei kleine Unsauberkeiten zu Beginn führten schliesslich dazu, dass Ruven Telli den Sprung in den Final knapp verpasste. Er erreichte aber mit 97 Punkten den sensationellen 2. Schlussrang in der Kategorie Es-Horn. Das ist bis jetzt Ruven Tellis grösster Erfolg und damit auch ein toller Erfolg für alle Urner Blasmusikantinnen und Blasmusikannten.
Musik macht Spass
Ruven Telli gerät ins Schwärmen, wenn er nach den Beweggründen für sein intensiv gelebtes Hobby Musik gefragt wird: «Die Wettbewerbstätigkeit oder das Spielen in der Brass Band Uri sind für mich sehr reizvoll. Gefragt ist ein starker Teamgeist, Körperbeherrschung und psychische Beherrschung. Ich will meine Grenzen spüren und auch versuchen, sie zu überschreiten. Ich bin noch immer jedesmal vor einem Wettbewerb nervös. Lernen, damit umzugehen, ist sehr spannend. Die Atmosphäre zur Stunde Null ist schlicht wahnsinnig! Es ist schön, das erleben zu dürfen.»
Konsequentes Training
Ruven Telli trainierte rund sechs Monaten lang konsequent für den europäischen Solistenwettbewerb. Übte er anfänglich noch während einer Stunde pro Tag, steigerte er sich in den vier Wochen vor dem Wettbewerb auf ein tägliches «Trainingsprogramm» von bis zu vier Stunden. Da liegt kein Kratzen mehr drin im Ton, keine rhythmische Unsauberkeit, keine Trübung in der Intonation. «Es ist wirklich nicht eine Frage des Talents, sondern eine Frage des kontinuierlichen, richtigen Übens», meint Ruven Telli. «Dazu braucht es viel Selbstdisziplin», bestätigt Hans Burkhalter, der Ruven Telli seit vierMonaten musikalisch betreute. Doch harte Arbeit führt zum Ziel. Herzliche Gratulation! - Die Finalisten waren: Hannes Hölz (Posaune) aus Österreich, Lydia Stöckli (Cornet) und Anita Heuberger (Bassposaune) aus der Schweiz.
Sei 16 Jahren Blasmusikant
Der 28-jährige Ruven Telli ist in Bürglen aufgewachsen. Seit 16 Jahren ist er mit der Blasmusik vertraut. Die ersten musikalischen Schritte hat er im Musikverein Bürglen gewagt. Seit 13 Jahren spielt er nun in der Brass Band Uri. Ruven Telli hatte während zweier Jahren auch Erfahrung in einem Verein der Höchstklasse, der Bürgermusik Luzern (A-Band), gesammelt. Er hat seine Urner Wurzeln jedoch nie aufgegeben und ist nach wie vor eine wichtige Stütze in der BBU. Ruven Telli nimmt bereits seit zehn Jahren an verschiedenen Solowettbewerben in der Schweiz teil und holte sich damit die nötige Erfahrung und Motivation. Am europäischen Solistenwettbewerb wird nicht jeder Bewerber zugelassen. Die Kandidaten müssen bereits einige Erfolge aufweisen können.