Trainer Larry Huras geht

Nach vier Jahren trennen sich Ende Saison die Wege von Larry Huras und dem HC Ambri-Piotta, und zwar aus finanziellen Gründen. Es war mit Trainer Larry Huras eine sehr erfolgreiche Zeit. Und wer wird Nachfolger? Was macht Larry Huras? Schon heute werden Arbeitgeber wie ZSC, EV Zug oder ...
13.12.1999
no genannt.

Am 10. Dezember war es klar: Nach intensiven Gesprächen zwischen Präsident Emilio Juri und Larry Huras wurde bekanntgegeben, dass Ambri auf die neue Saison einen neuen Trainer suchen muss. Man ist in der Leventina mit Larry Huras sehr zufrieden. Unter seiner Führung erlebte der HC Ambri-Piotta in der vergangenen Saison die schönsten Erfolge: Sieg in der Qualifikation und 2. Rang in der Meisterschaft, Gewinn des Continental-Cups und Sieg im Supercup. Trainer Larry Huras verstand es ausgezeichnet, junge Talente in die Mannschaft einzubinden.

Doch das sportlich erfolgreichste Jahr wurde im finanziellen Bereich zum grössten Misserfolg aller Zeiten: Der HC Ambri-Piotta erlitt einen Verlust von über 1 Million Franken. Wie Emilio Juri ausführte, geht es um die Zukunft des Klubs. Man braucht mehr Einnahmen und muss auf der Ausgabenseite sparen beziehungsweise kürzen. So war auch das Salär des Trainers ein Thema.
Larry Huras unterstrich die gute Zusammenarbeit. Man trenne sich im guten Einvernehmen. Sein Herz hätte eigentlich für Ambri gestimmt, denn auch seiner Familie gefaale es in der Leventina ausgezeichnet. Andererseits sei eine Trennung vielleicht für beide Seiten gut. Er könne Ambri erhobenen Hauptes verlassen. Der Abschied werde ihm schwer fallen. Larry Huras verglich das Leben eines Trainers mit dem eines Hundes. «Ein Jahr als Trainer ist wie sieben Hundejahre. Die Zeit ist gekommen ...» Aber noch will er mit Ambri in dieser Saison Erfolge feiern! Er will nochmals den Continental-Cup und die Meisterschaft gewinnen.

Wie weiter bei Ambri?

Klar ist, dass Ambri finanzielle Sorgen hat. Die Spieleinnahmen in dieser Saison sind rückläufig. Da ist zum einen der frühe Spielbeginn (19.30 Uhr), der speziell Randregionen benachteiligt. Die Anspielzeiten sind nach dem Fernsehen und gegen den Willen des Vorstandes diktiert worden. Und da ist zum anderen der Spielrhythmus, sind die Wochenendspiele (Samstag und Sonntag), was nicht gebührend honoriert wird. Man wünscht sich den klaren Rhythmus mit Dienstag und Samstag wieder zurück. Und zudem sind in den vergangenen Jahren die Saläre angestiegen. Viele Clubs sind an der Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten angelangt. Kloten, Langnau, Fribourg, selbst Bern sind Beispiele dafür. Es wird mit der Trennung von Trainer Larry Huras aus finanziellen Gründen angedeutet: Auch die Spielersaläre werden unter Druck kommen, sodass der eine oder andere Spieler Ende Saison Ambri verlassen könnte. Es kommt ein billigerer Trainer ...

Wer wird Trainer bei Ambri?

Mn hörte den Namen des Trainers von Davos, Arno Del Curto. Er versteht es ausgezeichnet, mit jungen Talenten zu arbeiten. Und man kann weiter mutmassen ... TK-Manager Jacques Noel hat Beziehungen in die Westschweiz. Kommt der Ex-Trainer von Fribourg, André Peloffy, oder ein anderer Franko-kanadier, etwa Benoit Laporte, derzeit Trainer von Lausanne und Assistent von Larry Huras beim französischen Team von Rouen? Oder dann ein Trainer aus dem Norden oder aus dem Osten. Sie wären finanzielle eher verkraftbar, was immer das heissen mag. Vielleicht wäre eine Lösung mit Marco Baron oder Petr Malkov, die früher bei Ambri spielten und auch den 1.-Liga-Club Bellinzona trainierten, günstig. Oder man besinnt sich auf Dale McCourt ...
So oder so, der neue Trainer des HC Ambri-Piotta wird ein schwere Erbe antreten. Der Schatten vor Larry Huras wird noch lange über der Valascia schweben.

Beat Musch


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