Schreinereien, Garagen, Einkaufszentren, Gärtnerei, Landwirtschaftsbetriebe, Industriebetriebe, das Hochwasser hat in den Seitentälern und im Gebiet von Bürglen, Altdorf und Schattdorf verheerenden Schaden an Betriebanlagen, Einrichtungen und Gebäuden angerichtet. Die Volkswirtschaftsdirektion Uri geht von über 150 Gewerbebetrieben und Unternehmungen aus, die beim Unwetter zu Schaden gekommen sind. Die Schadensumme kann noch nicht beziffert werden, aber sie wird horrend sein. Dazu kommen Produktions- und Verkaufsausfälle. In vielen betroffenen Betrieben und Unternehmungen sind Notfallkonzepte ausgearbeitet worden.
Es ist nicht möglich, alle betroffenen Gewerbebetriebe und Unternehmungen namentlich aufzuführen und zu befragen. Das «Urner Wochenblatt» hat sich aber mit einigen Firmenchefs kurz unterhalten können, um damit einen ersten Eindruck der gesamten Verwüstung zu vermitteln.
80 bis 90 Prozent der Ruag überflutetWie Viktor Häfeli, der Direktor der Ruag in Uri, gegenüber dem «Urner Wochenblatt» erklärte, sind 80 bis 90 Prozent der Produktionsfläche überflutet worden, zum Teil bis zu 2,5 Meter hoch. «Die Ruag wurde hart getroffen.» 100`000 bis 150`000 Kubikmeter Geröll liegt - gemäss Schätzungen von Baufachleuten - auf dem Ruag-Areal. Anlagen und Gebäude sind zum Teil völlig zerstört worden. Der Bereich Umformung ist in Takt geblieben. Aber auf dem ganzen Areal gab es keinen Strom mehr. Viktor Häfeli rechnet mit wochenlangen Aufräumungsarbeiten. Er lobte in der Krisensituation ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den Gemeindestäben, der Feuerwehr und dem kantonalen Führungsstab.
Hochwasser bei der Sisag, bei der Dätwyler AG ...Der Keller und die Produktionsräume der Sisag wurden überschwemmt. Elektronischen Geräte konnten zum Teil noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, wie Klemenz Buob, der Vorsitzende der Sisag-Geschäftsleitung, ausführte.
Die Überschwemmungen haben bei der Dätwyler AG Gummi+Kunststoffe in Schattdorf zu einem Betriebsunterbruch geführt. Das umliegende Gelände, das Lager und Teile der Produktionsanlagen stehen unter Wasser. Die Energieversorgung ist ausgefallen. Sachschaden und Betriebsunterbruch sind durch Versicherungen gedeckt. Bis wann die Produktionsfähigkeit in Schattdorf wieder hergestellt werden kann, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht terminierbar. Die Krisenorganisation der Dätwyler AG Gummi+Kunststoffe erarbeitet ein Notfallkonzept, um die Kunden trotz Betriebsunterbruch so bald als möglich wieder beliefern zu können.
Arthur Weber Stahl AG: neu und schon kaputtDie Arthur Weber Stahl AG hat kürzlich einen Teil der neuen Räumlichkeiten und Anlagen eröffnet. Jetzt ist vieles wieder kaputt. Christoph Weber, der Firmenchef, rechnet mit einer Schadensumme von mehreren Millionen Franken, wie er gegenüber dem «Urner Wochenblatt» erklärte. «Das ist absolut tragisch. Das ist ein grosser Frust.» Das Betriebsgelände, rund 20`000 Quadratmeter, wurden überflutet. Lagerräume und Ladenfläche standen unter Wasser.
Erich Herger