Urner als beste Schweizer Gigathleten

Am Swisspower Gigathlon vom Wochenende haben Trix Z'graggen als Siegerin und Steve Gisler auf dem Silberplatz die eigentliche Sensation geschaffen. Auch das Urner Frauenteam meisterte die schwere Aufgabe mit Bravour. Von rund 700 Teams of Five erreichte es als bestklassiertes Frauenteam den ...
06.07.2004
110. Schlussrang.

Am Samstag, 3. Juli, morgens um 6.00 Uhr fiel in der Bündnergemeinde Vicosoprano der Startschuss zum grössten polysportiven Ereignis in diesem Jahr, dem Swisspower Gigathlon 2004. Über 4'000 Athletinnen und Athleten waren während zwei Tagen unterwegs, um in den Sparten Laufen, Biken, Velo, Inline und Schwimmen die geforderten 416 Kilometer und 8'000 Höhenmeter vom Bündnerland bis nach Zürich zurückzulegen. Gestartet wurde in den Kategorien Single Women, Single Men, Couple und Team of Five. Der Kanton Uri war mit der bekannten Triathletin Trix Z'graggen und dem Urner Langläufer Steve Gisler in den Single-Kategorien vertreten, während sich mit Astrid Caveng, Sara Bissig, Judith Baumann, Doris Trachsel und Marina auf der Maur ein reines Frauenteam der grossen Herausforderung stellte. Markus Isaak und Claudia Erne bewältigten die Strecke vom Bündnerland ans «Züri-Fäscht» als Couple.

Topleistung von Trix Z'graggen und Steve Gisler

Eines darf vorweggenommen werden, alle Urner Akteure hatten sich hervorragend auf diesen Event vorbereitet. Auf allen Streckenabschnitten und in allen Disziplinen konnten die Sportlerinnen und Sportler ihre optimalen Leistungen abrufen. Schon in der Halbzeit zeichneten sich für die beiden Singles Trix Z'graggen und Steve Gisler Podestplätze ab. Trix Z'graggen - sie schaffte 2002 am Ironman in Zürich die Qualifikation für den Ironman Hawaii -, hatte zwar noch eine Schrecksekunde zu verkraften, als eine Meldung durchgegeben wurde, dass sie nicht mehr in Führung liege. Die Meldung war falsch, dennoch waren nach ihren eigenen Aussagen die letzten 10 Kilometer die härtesten des ganzen Gigathlon. «Ich habe die Fehlmeldung selber gehört, wonach ich nicht mehr in Führung liege. Das stimmte zum Glück nicht, obwohl mir die Gegnerinnen dicht im Nacken lagen. Nina Nüssli konnte ich ja im ersten Marathon überholen, und ab diesem Zeitpunkt lag ich immer in Führung.» Die Mutter von drei Söhnen von zehn, zwölf und 13 Jahren bezeichnete aber den ganzen Anlass samt Organisation als fantastisch.
Diesem Superlativ konnte sich Steve Gisler nur anschliessen. Für ihn war alles etwas Neuland, da er sich noch nie an so einem Monsteranlass beteiligt hatte. Nachzufragen hatten aber auch die Medienleute, als plötzlich ein völlig Unbekannter an 2. Stelle die Zielschranken in Zürich passierte. In seinem Interview vor der Presse gab auch Steve Gisler zu Protokoll, einen gigantischen Anlass erlebt zu haben, wobei ihn vor allem die vielen Schlachtenbummler auf der gesamten Strecke und der einmalige Empfang in Zürich am meisten beeindruckt hatten.

Urner Frauen - ebenfalls Spitze

Das Team Velo Infanger Erstfeld, mit der Urner Bikerin Astrid Caveng als Initiantin, ging als reines Frauenteam an die Aufgabe heran. Mit Sara Bissig, Astrid Caveng und Marina auf der Maur hatten bereits drei der Damen am Expo-Gigathlon 2002 entsprechende Erfahrungen gesammelt. Für Judith Baumann als Velofahrerin und Doris Trachsel, die die Laufpartien bewältigte, war der Swisspower Gigathlon aber absolutes Neuland. Alle erreichten ihre vorgegebenen Ziele - gut vorbereitet an den Start gehen, unfallfrei ins Ziel kommen, den Anlass und die Atmosphäre geniessen -, hundertprozentig, was sich in der erreichten Zeit und der Klassierung klar ausdrückt. Von rund 700 gestarteten Teams of Five erreichten sie den 110. Schlussrang und waren damit das bestklassierte Frauenteam. Die reinen Frauenteams wurden nicht separat gewertet. Eine tolle Leistung glückte auch Markus Isaak, Schattdorf, der mit seiner Partnerin Claudia Erne, Gunzgen, in der Kategorie Couple den hervorragenden 7. Platz belegte.

Betreuer mussten Haare lassen

Dass die Gigathleten untereinander eine Familie bilden, bestätigte sich am Sonntagabend, als sich trotz später Heimfahrt die ganze Schar bei Beat Gisler, Gisler Motos, zu einer spontanen Feier zusammenfand. Die Athleten nahmen die Gelegenheit wahr, allen Sponsoren und Betreuern, aber auch den vielen Supportern, die sich auf der ganzen Strecke bemerkbar machten, für die grossartige Unterstützung herzlich zu danken. Das unerwartet gute Abschneiden von Steve Gisler hatte zur Folge, dass sich Beat Gisler und Beat Infanger eine Glatze schneiden lassen mussten. Dies hatten sie versprochen, als Steve zur Aufholjagd ansetzte und sich im letzten Laufabschnitt vom 3. auf den 2. Platz vorarbeitete. Nach dem Motto «Was man versprochen hat, muss man halten» gehen nun die beiden seit letzter Nacht «oben ohne» der Arbeit nach.

Josef Mulle


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