Urner Austragungsort wird bestimmt

Am Donnerstag, 27. Juli, spielen je zwei Vertreter aus Attinghausen und Schattdorf in der Sendung «Donnschtig-Jass» in Windisch. Mit möglichst wenig Differenzpunkten werden sie versuchen, die nächste Sendung, am 3. August, in ihre Wohngemeinde zu holen. Im Gespräch mit dem Schattdorfer ...
25.07.2006
fonjasser Franz Traxel und dem Jasskönig von Attinghausen, Roland Frei.

Als Franz Traxel vernommen hat, dass die Gemeinde Schattdorf am «Donnschtig-Jass» mitmachen will, war er sofort begeistert. «Bereits seit Jahren habe ich immer wieder gedacht, dass Schattdorf einmal mitmachen sollte. Für mich war schnell klar, dass ich mich für die
Ausscheidungsspiele anmelden werde», bestätigt Franz Traxel, der morgen
Donnerstag als Telefonjasser mitspielen wird. «Meine Eltern waren vergiftete' Jasser», erzählt Franz Traxel. So war es auch gegeben, dass im Haus der Familie Traxel oft gejasst wurde, als Franz und seine drei Geschwister noch klein waren. Heute habe er weniger Zeit zum Jassen, meint der Haldiberger. Und wenn er sich Zeit für einen Jass nimmt, dann spielt er fast ausschliesslich im privaten Rahmen. «Ab und zu rufen die Nachbarn, wenn ihnen ein Jasser fehlt», sagt der Alleinstehende. Dass er seine seit seiner Kinderzeit gepflegte Passion auch ohne regelmässiges Training beherrscht, bestätigt die Auszeichnung als «Urner Jassmeister», die er im Jahre 1976 gewann.

Zusammen mit drei Haldibergern

Während der Sendung von morgen Donnerstag werden die zwei andern Haldiberger, Gusti Scheiber und Hans Loretz, die bei den Ausscheidungsspielen in Schattdorf ebenfalls vorne mit dabei waren, bei Franz Traxel zu Hause sein. «Doch, ich will alleine jassen», betont der Telefonjasser, «zu viele Meinungen könnten verwirren». Neben der Herausforderung, möglichst wenig Differenzpunkte zu machen, freut sich Franz Traxel ganz besonders auf die Ausstrahlung des Porträts, das bereits vor seinem Einsatz als Telefonjasser auf dem Haldi gedreht wurde. «Sie haben mich als Bauer zusammen mit dem Vieh gefilmt. Etwas Besonderes für das Fernsehteam war aber auch das Holzsägen. Als OK-Präsident der Handsägemeisterschaften auf dem Haldi will ich den Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern natürlich auch diese Tätigkeit vorstellen.»

Als Zuzüger die Gemeinde vertreten

Für Roland Frei ist es alles andere als selbstverständlich, dass er in Windisch seine Wohngemeinde vertreten darf. «Ich wohne erst seit Oktober in Attinghausen», verrät Roland Frei. «Eigentlich war die Gelegenheit, am neuen Wohnort Leute kennen zu lernen mit ein Grund, weshalb ich mich für die Ausscheidungsspiele gemeldet habe», ergänzt der Jasskönig aus Attinghausen. Wie Franz Traxel hat auch Roland Frei bereits als Kind gejasst. «In Golzern hatten wir oft keinen Fernsehempfang», blickt der zweifache Familienvater zurück. «Weil meist alle sechs Familienmitglieder mitspielen wollten, jassten wir sehr oft einen Sechser mit Doppelris'.» Und lachend fügt er bei: «Ja, auch zu viert
haben wir nicht selten mit dem Doppelris' gespielt. Das war spannend und
bot mehr Möglichkeiten.» Noch sind seine beiden Kinder zu klein zum Jassen. «Zurzeit spielen wir gemeinsam Tschau Sepp'.» Doch Roland Frei hofft, seine Freude am Jassen auch den Kindern mitgeben zu können.
Heute fehlt dem Maurer-Polier, der seit vier Jahren in Nidwalden arbeitet, die Zeit, um regelmässig zu jassen. Trotzdem: Verlernt hat er es sicher nicht, und die Freude an diesem Spiel ist deswegen auch nicht kleiner geworden.

Spannung vor dem Auftritt in Windisch

Nervös seien sie nicht, versichern Roland Frei und Franz Traxel übereinstimmend. «Eine gewisse Spannung wird sicher aufkommen», sagt Roland Frei, «das kenne ich auch aus dem Sport.» Während Franz Traxel - der regelmässig «Donnschtig- oder Samschtig-Jass»-Senungen verfolgt - weiss, dass er als Telefonjasser mehr im Schaufenster steht und ihm Unzählige in die Karten schauen, kann sich Roland Frei unbelasteter aufs Spiel konzentrieren. Bereits heute steht für Roland Frei aber fest: «Ich will in Windisch den Kanton Uri so repräsentieren, dass wir nicht als Hinterwäldler' wahrgenommen werden. Von den mitreisenden Fans erwartet Roland Frei eine lautstarke Unterstützung. Alle vier Jasser, die morgen Donnerstag um den nächsten Austragungsort kämpfen, hoffen auf zahlreiches Daumendrücken von Urnerinnen und Urnern.

Luzia Schuler-Arnold


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