Urner essen kaum weniger Poulet

Im Kanton Uri ist bisher kein merklicher Pouletkonsumrückgang festzustellen. Dies ergab eine Umfrage des «Urner Wochenblattes» bei drei Metzgereien im Talboden, der Migros im Einkaufszentrum Urnertor und Angela Imholz, der Chefin der «Pouletburg» in Attinghausen.
03.03.2006

Die Schweiz hat ihren ersten gefährlichen Vogelgrippefall. Bei einem tot in Genf aufgefundenen Gänsesäger wies das EU-Referenzlabor Wybridge bei London das agressive Virus H5N1 nach. Ein im Thurgau an Vogelgrippe verendeter Schwan wird noch auf H5N1 untersucht. Das «Urner Wochenblatt» wollte wissen, ob sich der Pouletkonsum der Urnerinnen und Urner verändert hat.

Kaum Rückgang bei Metzgereien

Die drei befragten Metzgereien in Altdorf und Schattdorf gaben beinahe einheitlich an, dass kaum ein Rückgang des Pouletkonsums spürbar ist. Ein Metzgermeister präzisierte, dass er nach dem ersten Vogelgrippefall am Bodensee vor zwei Wochen einen vorübergehenden, marginalen Rückgang von etwa 5 Prozent bemerkt hat.
Die Metzgereien setzen eh seit einiger Zeit nur noch auf Schweizer Poulets. Es herrscht überhaupt keine Panik. Das Vertrauen der Kunden ist da. Es gibt kaum Reaktionen von Kundinnen und Kunden. Ein Metzger sagte: «Es wird Pouletfleisch gekauft und nicht über die Vogelgrippe geredet. Das Schweizer Poulet ist gut, also kauft man es. Dazu kommt, dass die Poulets immer stark erhitzt werden und somit eine Ansteckungsgefahr auf diesem Weg gebannt ist.»

«Pouletburg» präsentiert neue Spezialitäten

Angela Imholz, die Chefin der schweizerisch bekannten «Pouletburg» in Attinghausen, sagt gegenüber dem «Urner Wochenblatt», dass ihr Restaurant seit
eh und je gut besucht wird. Seit 1992 werden den Gästen nur Schweizer Poulets im Körbli serviert, und seit sieben Jahren sind alle Poulets garantiert frisch und nicht tiefgefroren. Die Vogelgrippe ist aber nicht spurlos an der «Pouletburg» vorbeigegangen. Es werden zwischen 10 und 15 Prozent weniger Poulets im Körbli bestellt, schätzte Angela Imholz. Der tägliche Absatz von Poulets im Körbli ist aber trotz des Rückgangs immer noch auf einem hohen Niveau, umso mehr jeder Gast weiss, dass die Poulets sehr hoch erwärmt werden. Angela Imholz hat aber wohlweislich schon vor einiger Zeit von einem Tagesmenü auf vier bis fünf umgestellt. So kann man seither weitere Spezialitäten wie Fischknusperli, Kutteln, Kalbskopf und Berner Teller geniessen.

Schweizerisch 15 bis 20 Prozent Pouletkonsumrückgang

Auf die Anfrage nach dem Pouletverkauf der Migros im «Urnertor» verwies die Filialleiterin das UW an die Zentrale in Luzern. Die PR-Sprecherin der
Migroszentrale Luzern, Karin Helfenstein, sagte gegenüber dem «Urner Wochenblatt»: «Der Pouletkonsum ist schweizerisch zwischen 15 und 20 Prozent zurückgegangen. Dieser Einbruch des Pouletkonsums ist ein schweizerisches Phänomen. Der Kunde reagiert sensibel.» Ob dieser Rückgang auch für den Kanton Uri gilt, konnte die PR-Sprecherin der Migroszentrale Luzern nicht sagen.

Markus Reigel


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