Urner mit soliden Resultaten, aber ohne Überraschungscoup

Am vergangenen Wochenende war das Prättigau fest in der Hand der schweizerischen Bike-Elite. Sowohl die Landesmeisterschaften im Mountainbike-Crosscountry als auch die 10. Swiss Bike Masters wurden in Küblis gestartet. Die Urner Delegation erzielte durchwegs solide Resultate, ohne aber ...
22.07.2003
n eigentlichen Überraschungscoup zu landen.

Das nationale Bikesportinteresse richtete sich am vergangenen Wochenende ins bündnerische Prättigau, wo mit den Swiss Bike Masters Freeride, den Swiss Bike Masters Kids, den Schweizermeisterschaften im Mountainbike-Cross- country, den 10. Swiss Bike Masters und Swiss Bike Masters Mini nicht weniger als fünf nationale Bike-Events gestartet wurden. Das OK rund um das Swiss Bike Masters hatte ganze Arbeit geleistet und präsentierte nebst «Kaiserwetter» für alle Athletinnen und Athleten einen anspruchsvollen, aber fairen Parcours mit Start und Ziel im bündnerischen Küblis.
Die Urner Biker hatten die Strecke jederzeit im Griff, was sich in vielen sehr guten Resultaten ausdrückte. Viel Pech verhinderte an den SM im Crosscountry den Gewinn einer Medaille durch Martin Fanger, Team Gisler / Pouletburg, während am Swiss Bike Masters Astrid Caveng, Velo Infanger, Erstfeld, mit einem glänzenden 3. Platz aufwartete.
Ohne Medaillen
Aufgrund der erzielten Resultate in der laufenden Saison durfte man, was einen Medaillengewinn der Urnerinnen und Urner an den MTB-Schweizermeisterschaften betraf, verhalten optimistisch entgegenblicken. Vor allem im Team Gisler / Pouletburg waren mit Martin Fanger und Nadia Walker potenzielle Anwärter für einen Podestplatz vorhanden. Der in der Kategorie Kadetten startende Martin Fanger wollte es von Beginn an wissen, und er kam auch nach der ersten Runde an der Spitze bei Start und Ziel vorbei. Leider wurde er aber im Verlauf der zweiten Runde «abgeschossen», was einen Defekt am Bremsmechanismus zur Folge hatte. Auf Grund dieses Malheurs musste er seine Gegener ziehen lassen, und er konnte erst in der dritten Runde wieder voll aufdrehen. Es reichte noch einmal für die absolut schnellste Rundenzeit, mehr als der undankbare 4. Rang lag aber nicht mehr drin.
Mit einer «ledernen Medaille» musste sich auch Nadia Walker, Team Gisler / Pouletburg, zufrieden geben. Sie zeigte eine solide Vorstellung, ohne aber mit einem Überraschungscoup über sich hinauszuwachsen. Diesen verhinderte zudem ein Insekt, welches sich unter dem Helm eingenistet hatte und die Fahrerin zu einem unbeabsichtigten Halt zwang. Die Urner Nachwuchsfahrerin darf sich damit trösten, dass sie mit Abstand als die jüngste Fahrerin im Spitzenquartett dieser Meisterschaften figuriert.
Die Herren im Team Gisler / Pouletburg zeigten sich ebenfalls von ihrer besten Seite. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sowohl in der U23 als auch bei den Herren Elite die Urner Fahrer zu den jüngsten in der Szene gehören und somit ein Podestplatz noch ausser Reichweite ist. Ivan Schalbetter bei den U23 erreichte als Achter immerhin einen Topten-Platz, während sich Ivan Planzer als 16., Kurt Gisler als 18. und Roland Abächerli im 21. Rang gute Mittelfeldklassierungen holten. Der Chef vom Team Gisler / Pouletburg, Beat Gisler, zeigte sich mit dem Einsatz seiner Crew zufrieden, nachdem alle - trotz verschiedener Widerwärtigkeiten - die Prüfungen zu Ende gefahren hatten.
Astrid Caveng grüsst als Leaderin
Die rund 1 000 Teilnehmenden, davon 20 Frauen, der langen Strecke des Bikemarathons Swiss Bike Masters hatten einen Parcours von 120 Kilometern, gespickt mit 5 000 Höhenmetern, rund um Küblis zu bewältigen. Hohe Temperaturen, welchen die Athletinnen und Athleten besonders auf der zweiten Streckenhälfte ausgesetzt waren, erschwerten die Aufgabe zusätzlich. Dies konnte die zurzeit stärkste Urner Langstreckenspezialistin Astrid Caveng, Velo Infanger, Erstfeld, nicht davon abhalten, von Beginn weg an der Spitze mitzufahren und damit Renngeschichte zu schreiben. Nach 9 Stunden 35 Minuten erreichte die Urnerin als Gesamtsiebte das Ziel, was in ihrer Kategorie den 3. Podestplatz bedeutete. Mit dieser Gewaltsleistung übernahm Astrid Caveng die Führung in der Michelin Bike Classic und wird in den nächsten Rennen im Trikot der Leaderin an den Start gehen.
Bei den Herren musste der Urner Langstreckenspezialist Sascha Gisler, Team Stöckli, das Rennen infolge eines Defekts aufgeben. In die Lücke sprang aber Lukas Baumann, Team Gisler / Pouletburg, der an seinem ersten Rennen über die lange Distanz den 43. Platz unter 554 Klassierten herausfuhr. Wahrlich ein Versprechen für die Zukunft!
Die besten Urner Resultate auf der kurzen Strecke (75 Kilometer) erzielten bei den Damen Antonia Wipfli, Seedorf, im 12. Rang, und Parick Jauch, Silenen, der bei den Herren den 20. Platz erreichte.

Josef Mulle


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