Der Verein Tierhilfe Urschweiz hatte bei seiner Gründung im Jahr 2004 ein grosses Ziel: In drei Jahren soll es im Kanton Uri ein Tierheim geben. Der Verein unter dem Präsidium von Kurt Unternährer unternahm in der Folge grosse Anstrengungen, um das ehrgeizige Vorhaben in die Tat umzusetzen, wobei man aber auch auf Widerstand von verschiedenen Seiten stiess. Es wurde schliesslich ein Projekt erarbeitet, welches ein grosses Tierheim mit einer Ferienstation in Seedorf beinhaltete. Doch mit einer Absage seitens der Gemeinde Seedorf wurde das Projekt vor gut einem Jahr auf der Zielgeraden gestoppt.
Okay des KantonstierarztesZwei Jahre Arbeit waren umsonst. «Aufgeben oder jetzt erst recht?» Der Verein stand nun vor diesen beiden Alternativen. Für Kurt und Verena Unternährer war klar, dass sie sich weiterhin für das Wohl der Tiere einsetzen, und sie beschlossen, ihr eigenes Haus in Bürglen für ein redimensioniertes Tierheimprojekt zur Verfügung zu stellen. Kurt Unternährer gab seine berufliche Tätigkeit als Masseur auf. Die dadurch frei gewordenen Räumlichkeiten wurden so umgebaut, dass rund 30 Katzen und 30 Nagetiere genügend Platz haben und möglichst artgerecht leben können. Die Materialkosten wurden vom Verein Tierhilfe Urschweiz übernommen, die Umbauarbeiten erfolgten ehrenamtlich. Nach einem Besuch in Bürglen gab der Kantonstierarzt sein Okay, sodass am kommenden Sonntag, 28. Oktober, das Tier- und Ferienheim für Katzen und Nager eröffnet werden kann.
Noch fehlt ein Heim für HundeLeiterin des Tierheimes ist Verena Unternährer. Bei Bedarf wird sie bei der Betreuung der Tiere von Mitgliedern von Tierhilfe Urschweiz unterstützt. Zudem werden die Tiere - wie es vorgeschrieben ist - regelmässig von einer anerkannten Tierpflegerin betreut. Da Verena Unternährer ihre Arbeit ehrenamtlich ausführt, können die Betriebskosten im Rahmen gehalten werden. Finanziert wird das Heim durch Mitgliederbeiträge der Tierhilfe Urschweiz - derzeit zählt der Verein rund 230 Personen -, Spenden, Sponsoren und durch den Verkauf von Artikeln. Erträge dürften zudem die Beherbergung von Katzen und Nagetieren während der Ferienzeit abwerfen. - Das Tierheim möchte in Zukunft auch Schulen ansprechen. Schulklassen sollen sich vor Ort über die richtige Haltung von Tieren informieren können.
Für Verena und Kurt Unternährer ist die Realisierung des Tierheimes ein Teilerfolg, aber auch eine Genugtuung nach den Problemen im Vorfeld. «Uri hat nun endlich ein Tierheim mit einer Ferienstation unter einem Dach», freut sich Verena Unternährer. Und Kurt Unternährer fügt an, dass sich der Verein nun künftig für ein Hundeheim im Kanton Uri einsetzen wird.
Markus Arnold