242 Preise hat die Frauen-Weltgipfel-Stiftung seit 1994 verliehen, erst zweimal - 1998 und 2001 - wurden auch Schweizer Projekte ausgezeichnet. In diesem Jahr gehen gleich zwei Preise in die Schweiz: an Johanna Dönz-Gillardon, für ein Projekt im Bereich Blumenanbau, und an das Urner Wollhandwerk-Team, welches mit seinen innovativen Produkten hilft, Bergbauernhöfe zu erhalten. Die Auszeichnung ist je mit 500 Dollar (rund 750 Franken) dotiert.
Sinnvolle Nutzung
Im Zusammenhang mit dem «Jahr der Berge» sei man besonders glücklich darüber, einen Preis in die Urner Bergregion zu vergeben, schreibt die Frauen-Weltgipfel-Stiftung. Die Schafhaltung sei eine der besten Formen der Landwirtschaft in Bergregionen. Während sich Fleisch relativ gut absetzen lässt, wurde die Wolle bis anhin meist verbrannt, da sich eine Vermarktung kaum gelohnt hat. - In der Überzeugung, dass es sinnvollere Nutzungsarten für die anfallende Wolle gibt, hat Elsbeth Arnold zusammen mit einigen Bäuerinnen der Region den Verein Urner Wollhandwerk gegründet. Im Jahr 2000 wurde eine Occasion-Kardmaschine angeschafft, welche Urner Schafwolle zu erstklassigen Wollvliesen verarbeitet. Aus dem Grundmaterial werden innovative Produkte wie Hüte, Spielzeuge oder Duvets hergestellt, welche sich mittlerweile gut verkaufen lassen, schreibt die Stiftung. Ziel sei es ausserdem, die Wolle möglichst in der Region zu verarbeiten. Die Zukunft der ganzen Region könnte von der Entwicklung solcher Kleinunternehmen abhängen, heisst es im Projektbeschrieb. Damit könnte das Überleben der Berglandwirtschaft auch in zunehmend globalisierten Märkten ermöglicht werden.
Die Übergabefeier findet am 15. Oktober im Rahmen der Ausstellung ExpoAgricole der Expo.02 in Murten statt. Mehr Informationen über die einzelnen Preisträgerinnen und ihre Projekte finden sich unter www.woman.ch.
