Verkehrsausbildungszentrum Schächenwald wird gebaut

Die TCS-Sektion Uri beabsichtigt in Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Partnern, eine Aktiengesellschaft zu gründen, die im Ruag-Industrieareal in Bürglen die vom Bund beschlossene 2-Phasen-Ausbildung für Fahrzeuglenkerinnen und -lenker anbietet. Dazu muss ein Übungsplatz erstellt ...
26.04.2005
d betrieben werden. Spätestens bis Mitte 2006 soll das Verkehrsausbildungszentrum Schächenwald realisiert sein. Die Pionierarbeit der TCS-Sektion Uri wird damit belohnt.

Für Neulenkerinnen und -lenker gilt künftig die so genannte 2-Phasen-Ausbildung. Wer vom 1. Dezember dieses Jahres an ein Gesuch um einen Lernfahrausweis der Kategorie A (Motorräder) oder B (Personenwagen) stellt, erhält den Führerausweis nach bestandener Prüfung nicht mehr definitiv, sondern für drei Jahre auf Probe. Während dieser Zeit muss eine Weiterbildung von insgesamt 16 Stunden erfolgen. Am 25. April hat die Projektgruppe der TCS-Sektion Uri ihre Vorarbeit in diesem Zusammenhang präsentiert.

Regionalpolitische Aspekte im Vordergrund

Im Hinblick auf die Einführung der 2-Phasen-Ausbildung, die sich 2003 konkret abzeichnete, war auf Initiative der TCS-Sektion Uri eine Projektgruppe gebildet worden. Sie setzte sich aus Mitgliedern der TCS-Sektion Uri und des Fahrlehrerverbandes Uri zusammen, ergänzt durch eine Vertretung der Volkswirtschaftsdirektion Uri. «Das primäre Ziel war, regionalpolitische Aspekte in den Vordergrund zu rücken und dafür zu sorgen, dass durch die 2-Phasen-Ausbildung Arbeitsplätze im Kanton Uri erhalten und neu geschaffen werden können», sagte Andi Bilger, Präsident der TCS-Sektion Uri und Leiter der Projektgruppe. Im Raum Zentralschweiz hat diese Projektgruppe Pionierarbeit geleistet, die weitherum Beachtung gefunden hat.
Es zeichnete sich auch ab, dass der geplante Ausbildungsplatz Kapazitäten bieten kann, die ihn auch für weitere Partnerinnen und Partner nutzbar machen. In der Folge konnten die Innerschweizer TCS-Sektionen Schwyz und Zug als Partnerinnen gewonnen werden. Im Weiteren wird auch eine Zusammenarbeit mit der TCS-Sektion Waldstätte (Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden) sowie mit dem TCS (Schweiz) erfolgen. «Diese Zusammenarbeit ist auch die Erkenntnis daraus, dass es - aufgrund der zu erwartenden Zahlen von Absolventinnen und Absolventen - wenig Sinn macht, dass in jedem Kanton beziehungsweise in jeder Region ein eigener Ausbildungsplatz entsteht», betonte Felix Keller, der Präsident der TCS-Sektion Schwyz, an der Medienkonferenz. Und Andi Bilger dankt insbesondere den TCS-Sektionen Schwyz und Zug, dass sie den Standort Uri unterstützen.

Arbeitsplätze in Uri

Mit der Realisierung des Standortes für die 2-Phasen-Ausbildung in Uri sollen Voll- und Teilzeitarbeitsstellen für vier bis acht Fahrlehrer beziehungsweise Fahrlehrerinnen ausgeschrieben werden. «Sie werden als Moderatorinnen und Moderatoren jährlich im Minimum 600 und im Maximum 1200 Absolventinnen und Absolventen der 2-Phasen-Ausbildung betreuen. Allein im Kanton Uri sind es jährlich 500 bis 600 Fahrzeuglenkerinnen und -lenker, die nach der Fahrprüfung innert drei Jahren die 2-Phasen-Ausbildung absolvieren müssen», erklärte Fahrlehrer Josef Arnold, Vorstandsmitglied der TCS-Sektion Uri und Mitglied der Projektgruppe. Dazu darf man mit Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern vor allem aus dem Talkessel Schwyz sowie aus Nidwalden und Obwalden rechnen. «Das Ziel der neuen Ausbildung ist die Unfallverhütung und damit die Reduktion der Unfallopfer im Strassenverkehr», betonte Josef Arnold.

Komplettes Infrastrukturangebot

«Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die jeweils zwei Kurstage zu besuchen haben, werden sich vor Ort verpflegen beziehungsweise allenfalls andere Dienstleistungen in Anspruch nehmen, was zu einer zusätzlichen Wertschöpfung führen kann. Im Areal der Ruag steht ein komplettes Infrastrukturangebot zur Mitbenützung bereit (Parkplätze, Restaurant, Theorieräume, Materialmagazine et cetera)», erklärte Oskar Vollenweider, Vorstandsmitglied der TCS-Sektion Uri und Mitglied der Projekgruppe. Der Standort werde so ausgelegt sein, dass der Ausbildungsplatz und auch die Räumlichkeiten für weitere Nutzungen zur Verfügung gestellt werden können. Man denkt beispielsweise an Kurse im Bereich der Verkehrsausbildung und der Verkehrssicherheit, an Testmöglichkeiten für Fahrzeuge oder an theoretische Schulungen in Verkehrsfragen.

Investition von 600'000 Franken

Man habe verschiedene Standorte geprüft, so beispielsweise den Standort Breiteli in Erstfeld oder den Standort Eyschachen in Altdorf, sagte Oskar Vollenweider. Aber hinsichtlich Infrastruktur und Erschliessung sei das Areal im «Schächenwald» optimal. Der Übungsplatz wird rund 3750 Quadratmeter gross. Die Anlage wird als Oval gestaltet, damit ein optimaler, ausbildungseffizienter Übungsplatz angeboten werden kann. Und der Übungsplatz kann bei Bedarf noch erweitert werden. Für das ganze Projekt wird mit Investitionskosten von rund 600 000 Franken gerechnet. Geplant ist nun die Gründung einer Aktiengesellschaft. Das Angebot mit dem Ausbildungsplatz im Ruag-Areal soll dann spätestens Mitte 2006 bereit stehen.

Urs Hanhart


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