Viel Arbeit mit wilden und halbwilden Katzen

Eine Erbschaft und ein Legat haben der Kasse des Tierschutzvereins Uri Einnahmen von 107`000 Franken eingebr5acht, wie an der GV vom Freitag, 8. März, bekannt gegeben wurde. Der Verein hielt Rückblick auf ein arbeitsintensives Jahr. Der Altdorfer Tino Tarelli konnte als neuen Kassier und ...
12.03.2002
ns Murer, Amsteg, als neues Vorstandsmitglied gewonnen werden.

Im Hotel Löwen, in Altdorf, konnte der Präsident des Tierschutzverbandes Uri, Dr. Wendelin Gisler, nur ein kleiner Teil der 400 Mitglieder zur 37. Jahrestagung willkommen heissen. In seinem Jahresbericht erwähnte Wendelin Gisler die grosse und vielfältige Arbeit, die dank aktiver Zusammenarbeit der Vereinsleitung bewältigt werden konnte. Die Meldungen beim Tierschutzverein hätten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht: Hundehaltungen in Erstfeld, Bürglen, Amsteg, Schattdorf und Göschenen wurden beanstandet und mussten abgeklärt werden: Ein Verdacht auf Vergiftungen von Katzen erwies sich glücklicherweise als falsch. Diese Tiere litten an einer akuten Virusinfektion.

Mittels einer Kotanalyse konnte ein Hund eruiert werden, der Hühner erbiss und gefressen hatte. Die Haltung eines Esels auf dem Urnerboden sowie die Haltung von Zwergziegen in Altdorf erwiesen sich jedoch als Korrekt. In Zusammenarbeit mit der Bürgergemeinde, Vertretern der Viehversicherung und der Milchverwertungsgenossenschaft konnten bezüglich Haltung von Ponys und Kühen, in Altdorf, massive Verbesserungen aerwirkt werden.

Viel Arbeit und hohe Kosten

Eine Meldung bezüglich einer «wilden» Katzenkolonie in Erstfeld brachte dem Vorstand nicht nur viel Arbeit sondern auch hohe Kosten. Ein kleiner Hinweis in der Presse, zahme Hauskatzen seien zu kennzeichnen, löste eine Flut von Meldungen über weitere «wilder» Katzen aus. Daraus entstand eine ungeplante Aktion zur Regulierung von wilden Katzenbeständen. Insgesamt wurden 43 Katzen eingefangen oder abgegeben. 25 davon aus dem Raum Erstfeld. 17 Tiere wurden kastriert und weiter vermittelt, vier «wilde» Katzen wurden kastriert und an ihrem alten Ort wieder ausgesetzt und 22 Katzen die krank waren, wurden euthanasiert.

Diese, für den Tierschutzverein ungeplante Aktion, löste Kosten von nahezu 14`000 Franken, für tierärztliche Bemühungen und vorübergehende Unterbringung im Tierheim, aus. Um nach dieser Aktion die Fianzen wieder ins Lot zu bringen, sei man zurzeit mit der Gemeinde Erstfeld, dem Kanton und des Schweizerischen Tierschutzverbandes in Verhandlung, um Kostenbeiträge zu erwirken.

Erbschaft und Legat bringen 107`000 Franken

Da der Pachtvertrag mit der Besitzerin des Tierheims «Ikarus» im August ausläuft, ist der Verbleib des Tierheims im Rütteli in Frage gestellt. Der Betreiber, Peter von Gunten, möchte in Uri bleiben und sucht zurzeit einen neuen Standort. Für den Tierschutzverein Uri zeigt sich die Situation einmal mehr unsicher. - Grossarbeit im Sektor Fledermauschutz habe der Urner Experte Christoph Zopp geleistet. So erhielt er zehn Meldungen von neuen Fledermausquartieren und 22 Meldungen betrafen Fledermausfunde. Die Tiere wurden bei Christoph Zopp während 196 Pflegetagen wieder für die Freiheit vorbereitet. - Besondere Freude haben eine Erbschaft von Marie Imhof aus Schattdorf, und ein Legat des verstorbenen Ehrenmitgliedes Josef Utiger ausgelöst. Diese beiden Schenkungen bringen dem Tierschutzverein Uri über 107`000 Franken in die Kasse.

Den elf Austritten stehen 19 Neueintritte gegenüber. Damit ist der Mitgliederbestand auf 399 Personen angewachsen. Obwohl in der Jahresrechnung, präsentiert von Sybille Regli, aus erwähnten Gründen ein Verlust von über 15`000 Franken ausgewiesen werden musste, wurde sie diskussionslos genehmigt. Das vorgelegte Budget sieht, inklusive Eingang der angekündeten Erbschaften, einen Gewinn von 107`500 Franken vor.

Zum Kassawesen stellten die beiden Revisorinnen Beatrice Huber und Elly Häusler folgenden Antrag: Der Vorstand kann innerhalb eines Geschäftsjahres über eine Kreditlimite von 3`000 Franken, in Abweichung zum genehmigten Voranschlag verfügen. Allfällige grössere Ausgaben müssten an der GV vorgebracht werden. Nach eingehender Diskussion wurde diesem Antrag zugestimmt. Einem weiteren Antrag von Monika Walker, Schattdorf, für einen einmaligen Beitrag in der Höhe von 2`000 Franken für die die Meerschweinchenhaltung wurde ebenfalls zugestimmt.

Tino Tarelli - neuer Kassier

Das gut vorbereitete Wahlgeschäft warf keine hohen Wellen. Kassierin Sybille Regli wurde nach fünfjähriger Mitarbeit mit Blumen und einem Geschenk aus dem Vorstand verabschiedet. Anschliessend wurden Steffy Frösch-Zwyssig als Vizepräsidentin, Karin Wipf als Aktuarin und Anton Kempf als Kontaktperson zu den Bauern, bestätigt. Als neuer Kassier liess sich der Altdorfer Tino Tarelli wählen und ebenfalls neu in den Vorstand gewählt wurde Hans Murer, Amsteg.

Nach dem offiziellen Teil hielt der Urner Fledermausexperte Christoph Zopp einen Diavortrag zum Thema «Fledermäuse im Kanton Uri». Dabei konnte man erfahren, dass von den welweit 900 Fledermausarten 26 Artem in der Schweiz leben, und dass in Uri acht Arten dieses nachtaktiven Tieres unterwegs sind.


Edy Fankhauser


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