«Ich bin stolz auf die Urner Kunst- und Kulturszene.» Cornel Betschart, neuer Präsident des Kuratoriums der Danioth-Stiftung, machte an der Preisübergabefeier am vergangenen Samstag, 4. Dezember, keinen Hehl aus seinem Lokalpatriotismus. Als Beweis dafür trug er an der Feier ein T-Shirt mit dem Slogan «I love UR». Dass man auf die Leistungen der Urner Künstlerinnen und Künstler stolz sein kann, beweist die Ausstellung der 24 eingereichten Wettbewerbsbeiträge im Haus für Kunst Uri.
«Ein Geniestreich»Der Laudator, Kulturjournalist Urs Bugmann, sprach im Bezug auf den Gewinner des Werkjahres, Adrian Flückiger, gar von einem «Geniestreich». Dessen Film «Signalis» mit einem Wiesel, das eine Verkehrsampel bedient, sei eine «einfache und einleuchtende Geschichte, die zeigt, wie kompliziert das Leben ist». Den Werken des Berlin-Atelier-Gewinners André Schuler attestierte Urs Bugmann zwar eine scheinbare «Sinnlosigkeit»: «Doch durch seine Werke kommt man ins Sinnieren.» Förderpreisgewinnerin Nathalie Bissig sei eine «Künstlerin hoher Begabung», so der Laudator. Mit ihren zerbröckelnden Hochhaustürmen nimmt sie Bezug zum beispiellosen Bauboom in China, wo sie im Atelier der Stadt Zürich in Kunming sechs Monate verbracht hat. Luca Schenardis Kunst ziele ebenfalls in die Gegenwart, erklärte Urs Bugmann. «Durch seine Werke erhält man eine Ahnung, was engagierte Kunst ist.» Luca Schenardi sei ein «Überzeugungstäter». Regierungsrätin Heidi Z'graggen überbrachte die Glückwünsche der Urner Regierung. Im Vorraum des Danioth-Flügels stellte der letzte Berlin-Atelier-Gewinner Daniel Wicky sein Werk zum Thema Zeit aus. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Mario Schelbert alias «Moe, der Barde».
Ralph Aschwanden
