Vizeschweizermeistertitel für Bürgler Turnerinnen

Die K7-Geräteturnerinnen von Bürglen holten die SM-Silbermedaille. Gold gewann die Geräteriege Luzern, Ob- und Nidwalden. Neun Urnerinnen qualifizierten sich für das Einzelfinale in Bellinzona.
08.11.2011
89 Teams aus 22 Kantonen kämpften am Wochenende vom 5./6. November in vier Kategorien um den Meistertitel in der Feldli-Turnhalle in Altdorf. Es kamen rund 500 Turnerinnen bei den erstmals durchgeführten «Schweizermeisterschaften im Geräteturnen Turnerinnen Mannschaften» zum Einsatz, und zwar in den Kategorien K5, K6, K7 und Damen. Den SM-Titel gewann das Siegerteam in der Königskategorie K7, die Geräteriege Luzern, Ob- und Nidwalden. Die besten Turnerinnen der Kategorien K5, K6 und K7 sowie die ersten 28 Turnerinnen der Kategorie Damen konnten sich zudem für den Final der Einzelmeisterschaften in zwei Wochen in Bellinzona qualifizieren.
Das OK unter der Leitung von Ständerat Markus Stadler hatte für diese beiden fantastischen Tage in Uri tolle Arbeit geleistet. Die 200 Helferinnen und Helfer sorgten dafür, dass es sowohl den Turnerinnen wie auch den Fans an nichts fehlte. Die Feldli-Turnhalle platzte beinahe aus allen Nähten, und die Stimmung war phänomenal. Rund tausend Zuschauerinnen und Zuschauer feuerten die Turnerinnen lautstark bei den Wettkämpfen an, bei den Einsätzen der Urnerinnen tobte die Halle.

Urnerinnen nach dem Reck und der Bodenübung an der Spitze

In der Königskategorie waren für die Geräteriege Bürglen Lilian Gisler, Unterschächen, Barbara Gisler, Erstfeld, Vanessa Baumann, Schattdorf, und die Schattdorfer Geschwister Raphaela und Valentina Zgraggen im Einsatz. Sie durften am Reck, ihrer Paradedisziplin, den Wettkampf beginnen. Die jungen Turnerinnen wurden dort ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht und holten 37,70 Punkte. Die höchste Punktzahl erhielt Lilian Gisler (9,65), das Energiebündel aus dem Schächental, gefolgt von Raphaela Zgraggen (9,45). Pro Disziplin wurden jeweils die vier besten Einzelresultate in die Wertung aufgenommen. Bei der anschliessenden Bodenübung turnten die Bürglerinnen auf hohem Niveau. Dabei war es wiederum Teamleaderin Lilian Gisler, welche mit 9,60 Zählern die beste Urner Wertung lieferte, gefolgt von Barbara Gisler und Raphaela Zgraggen (je 9,40). Nach diesen beiden erfolgreichen Vorstellungen waren die Urnerinnen mit einem Zehntelpunkt Vorsprung auf ihre grössten Konkurrentinnen - die Geräteriege Luzern, Ob- und Nidwalden - an der Ranglistenspitze.

Der Traum von einer SM-Medaille wird wahr

Die Damen von der Geräteriege Luzern, Ob- und Nidwalden holten in Altdorf mit einem Vorsprung von 1,45 Punkten und einer Gesamtpunktzahl von 150,10 verdient den SM-Titel vor den Einheimischen. Ausschlaggebend für den Sieg war der leichte Einbruch der Bürgler Turnerinnen an den Schaukelringen und beim Sprung. Trotzdem freuten sich die Bürglerinnen riesig über den Vizeschweizermeistertitel, insbesondere weil Lilian Gisler wegen einer Verletzung erst vor einem Monat wieder richtig trainieren konnte und auch Vanessa Baumann eine leichte Rückenverletzung hatte. Im Vorfeld der SM sagte Lilian Gisler: «Eine Medaille wäre ein Traum.» Und dieser wurde nun wahr. Trainer Reto Zgraggen, notabene der Vater von Raphaela und Valentina, zeigte sich zufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge. «Am Boden und am Reck haben die Athletinnen ihre Übungen sauber geturnt, bevor es an den Ringen und beim Sprung zu einem kleinen Einbruch kam», so Reto Zgraggen. Obwohl seine Turnerinnen beim Sprung von den Punktrichtern streng bewertet wurden, hätte der Rückstand auf das Siegerteam doch nicht mehr aufgeholt werden können.

Erstmals ein Urner Damenteam

Die drei Urner Damen, Isabel Danioth, Karin Müller und Nadine Planzer, alle aus Schattdorf, gaben in diesem Jahr ihr Comeback. Grund dafür waren die Schweizermeisterschaften, die erstmals im Kanton Uri stattfanden. Weil sie nur ein Dreierteam waren, hatten sie das Handicap, dass immer alle Punkte in die Wertung kamen, weil sie kein Streichresultat hatten. Gute Wertungen holten im Wettkampf Nadine Planzer mit 9,35 Punkten am Reck und 9,30 Zählern am Boden sowie Karin Müller mit 9,30 Punkten beim Sprung. «Für mich war es wichtig, dass die drei Turnerinnen ihr Leistungspotenzial auch abrufen konnten», so der Trainer. Isabel Danioth hatte das Pech, dass sie sich beim Aufwärmen für die Bodenübung am Arm leicht verletzte und dadurch eher unter den Erwartungen blieb und die Finalteilnahme in Bellinzona verpasste.

Titelverteidigerinnen verpassen Medaille knapp

Vor Jahresfrist gewannen die Turnerinnen der Geräteriege Bürglen im K5 die Goldmedaille. Bis auf Nadia Hauri, die durch die talentierte elfjährige Marina Zgraggen ersetzt wurde, war das gleiche Team am Start. Wuchsen damals die Turnerinnen noch über sich heraus, schienen sie heuer im «Hexenkessel» der Feldli-Sporthalle vor heimischen Fans regelrecht gehemmt. An den Schaukelringen zeigte das Team zwar eine solide Leistung. Nadja Sifrig war die Beste mit der Note 9,35 vor Désirée Zgraggen mit 9,30 Punkten. Die beste Note erzielte das junge Team am Reck mit 37,10 Punkten. Sonja Imhof trug hier mit 9,40 Zählern zum guten Resultat bei. Bei der Bodenübung und besonders beim Sprung verpasste das Bürgler Team mit mässigen Leistungen eine mögliche Medaille. Einzig Nadja Sifrig holte sich hier mit einem starken Sprung die gute Note 9,60.
Am Schluss reichte es den Bürgler Geräteturnerinnen zum 5. Schlussrang.

Paul Gwerder


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