Otto Arnold, der Präsident der Luftseilbahn Ruogig-Fleschsee, strahlt: «Für mich ist heute ein ganz besonderer Tag. Gemeinsam haben wir ein grosses Ziel erreicht. Ein altes Anliegen ist umgesetzt.» Mit der Verwirklichung dieser Baute verfolgten die Initianten gleich mehrere Ziele: Ein Hauptanliegen sei zweifellos die Sauberkeit rund um den Fleschsee. An Wochenenden wollen Agnes und Tamara Gisler den vielen Touristinnen und Touristen, die das beliebte Sommer- und Winterwandergebiet auf der Sonnenseite des Schächentals entdeckt haben, kleine Erfrischungen anbieten. Mit dem frei zugänglichen Schutzraum wird den Gästen signalisiert, dass sie in diesem Gebiet willkommen und gut aufgehoben sind, auch wenn sie nicht persönlich bedient werden können.
Ein Volksfest bei schönstem SonnenscheinBesser hätte sich die herrliche Berglandschaft am 1. August, dem Eröffnungstag der Infrastrukturbaute, nicht präsentieren können. Von allen Seiten her - von der Eggberge, vom Ruogig, vom Biel, von Spiringen oder über Schönchulm - trafen Biker und Wanderer bei der neuen Baute ein und versuchten einen der rund 100 Sitzplätze zu ergattern. Umrahmt von heimeligen Klängen des «Echo vom Holdätal» und stimmungsvollen Alphornklängen, vorgetragen von den Gislers aus Schattdorf, liess man sich gerne verwöhnen. Die Nachfrage nach Bauernbratwürsten, Fleschburgern, Käseschnitten, Kaffee und Urner Gelati war gross. Die Gäste waren des Lobes voll, immer wieder waren Lobesworte auf den feinen Käse, die ausgezeichneten Würste oder die erfrischenden Gelati zu hören. Das Drei-Frauen-Team in der Küche wurde gleich am ersten Tag aufs Äusserste gefordert. Auch wenn der Ansturm einige Schweisstropfen forderte, die gute Stimmung liessen sich Agnes Gisler, ihre Tochter Tamara und deren Kollegin nicht nehmen.
Ein Nebenerwerb für BergbauernfamilieDass sie künftig hofeigene Produkte vor Ort zum Kauf anbieten kann, schätzt Agnes Gisler sehr. «Es ist mir ganz wichtig, dass ich wenn immer möglich Urner Produkte anbiete», versichert die Pächterin des Alpkiosks. «Für die Bratwürste und die Fleschburger wird Fleisch von unseren Tieren verwendet, auch der Käse kommt natürlich aus unserem Betrieb.» Mit besonderer Genugtuung unterstreicht die initiative Pächterin auch, dass es ihr gelungen sei, Gelati aus Urner Milch in ihr Verkaufssortiment aufzunehmen.
Das Projekt «Infrastrukturbauten Fleschsee» wird von den drei Gemeinden Altdorf, Bürglen und Flüelen, der Korporation Uri sowie dem Regierungsrat unterstützt. Initiant und Bauherr der Anlage ist die Luftseilbahn Ruogig-Fleschsee. Dem Vorstand, allen voran Präsident Otto Arnold und Sekretär Arthur Walker, ist es gelungen, das Projekt im guten Einvernehmen aller Beteiligten voranzutreiben. Otto Arnold lobt: «Die Zusammenarbeit ist sehr gut gelaufen. Niemand spricht von Konkurrenz. Alle scheinen erkannt zu haben, dass dieses zusätzliche Angebot eine Bereicherung für das beliebte Wandergebiet und damit ein Gewinn für alle sein wird.»
Gemäss Endkostenprognose vom Mai rechnet der Vorstand der Luftseilbahn Ruogig-Fleschsee mit Gesamtkosten von 226 300 Franken. Für knapp 44 000 Franken wurden Eigenleis-tungen erbracht. Neben den Beiträgen von Kanton, Gemeinden und Korporation konnte die Trägerschaft auch Beiträge von Stiftungen, der Berghilfe sowie privaten Spendern entgegennehmen. Die jährlich anfallenden Unterhalts- und Betriebskosten werden die vier im Gebiet angesiedelten Bergbahnen, die Pächter des Alpkiosks, die Gruonwaldkommission, die Wassergenossenschaft Eggberge sowie sechs private Sponsoren aufteilen. Arthur Walker gibt sich überzeugt, dass mit der Infrastrukturbaute Fleschsee an einem der beliebtesten Rastplätze entlang des Schächentaler Höhenwegs «ein innovatives Projekt von regionaler Bedeutung geschaffen wurde». Und Otto Arnold verbindet die Freude mit der Hoffnung, dass alle Touristinnen und Touristen nun wirklich mithelfen, dass «die herrliche Landschaft wirklich sauber gehalten wird».
Luzia Schuler-Arnold