Von grossen Ideen und leidenschaftlichen Visionen

Am «Tag der Visionen» wurden die Ideen für die Zukunft des Kantons Uri gesammelt. Der Reichtum der Visionen erstaunte.
29.05.2007
Für einmal kamen die Kleinsten ganz gross raus. Beim Zeichnungswettbewerb «Üri hit - was isch ächt morä?» zeigten die Jüngsten ihre Ideen und präsentierten den zahlreichen Anwesenden, wie eine umweltbewusste Welt aussehen könnte. Ob fliegende, abgaslose Autos, Skateboards mit Luftreiniger oder autofreie Städte, die Urner Primarschüler bewiesen Ideenreichtum und Umweltbewusstsein. Organisiert wurde der «Tag der Visionen» vom Urner Umweltrat.

Nicht alle spruchreif

Doch nicht nur die Kinder durften in ihren Träumen schwelgen. In sechs Vorträgen von der Gemeinde Altdorf, der Universität Basel, vom Kanton Uri, vom EWA, der Hubrol AG und vom EWE wurden das Spektrum und die Möglichkeiten in unserem Bergkanton aufgezeigt. So zeigte Adrian Zurfluh, Informationsbeauftragter Kanton Uri, welche Ideenvielfalt an der «Uri 06» am Stand des Kantons zusammengekommen war. Insgesamt wurden 274 Visionen eingereicht. Wenn auch nicht alle Ideen spruchreif waren, haben sie doch als Anregungen für die politisch Verantwortlichen gedient. «Diese Visionen waren sehr wertvoll für uns», sagte Adrian Zurfluh. «Die Uri-Visionen haben einen ganzen Kanton zum Mitdenken angeregt.» Der Botanikprofessor der Universität Basel stellte seine Vision vor. Er plant seit rund 16 Jahren eine alpine Forschungsstation auf der Furka. In einer flammenden Rede erklärte er den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern, wie er Forschung im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels betrieben hat und weiter ausbauen will.

Sonnenenergie ist echte Chance

Als Vertreter des EWA sprach Werner Jauch über die drohende Stromknappheit, ihre Auswirkungen und die Möglichkeiten, die Versorgungslücke zu schliessen. Schon ab 2020 wird der Bedarf die Produktion übersteigen. Das EWA setzt dabei auf erneuerbare
Energien. So soll schon bis Ende 2008 ein Biogaswerk erbaut und in Betrieb genommen werden. Zudem hat das EWA die Vision, den Kanton Uri mit Energie und Wärme aus Geothermik zu versorgen. Dies soll aber erst in rund 30 Jahren Wirklichkeit werden. Ganz ähnlich verfährt auch das Elektrizitätswerk Erstfeld. Roman Bet-schart stellte die Erstfelder Visionen vor. «Wir wollen zwei Dinge: ein weiteres Wasserkraftwerk und Solaranlagen auf allen geeigneten Dächern.» Sonnenenergie sei eine echte Chance im Kanton Uri und werde bis heute unterschätzt. Auch in der Nutzung von Thermalwasser aus der Neat-Baustelle sieht Roman Betschart enormes Potenzial. «Wir haben bereits Vorinvesti-
tionen getätigt, um diese Energiequelle einstweilen zu nutzen», erzählte er.

Effizienter Umgang gefordert

Andreas Bosshart und Ilona Schmid vom Treibstofflieferanten Hubrol AG sprachen zum Thema «Energie und Effizienz». Sie sehen trotz begrenzter Öl-Vorräte eine Chance für ihre Branche. Der Grundsatz lautet: Mit allen Energien muss sorgfältig und sparsam umgegangen werden. Ein effizienter Umgang ist immer wichtiger.

Harry Tresch


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