Weihnachtslanglauf: Sybille Schuler eine Klasse für sich

Der am Sonntag, 21. Dezember, nach mehrjährigem Unterbruch endlich wieder einmal auf der Originalstrecke in Unterschächen ausgetragene, wegen einer Terminkollision allerdings nur mittelprächtig besetzte Weihnachtslanglauf verlief für die Athletinnen und Athleten des USV recht erfolgreich. ...
23.12.2003
ür das herausragende Resultat sorgte Sybille Schuler, SSC Schattdorf, mit ihrem überlegenen Sieg bei den Damen. Ihre beiden Klubkollegen Roman Furger und Michael Furger liefen die Konkurrenz in den Kategorien U14 und U16 regelrecht in Grund und Boden. Den einzigen einheimischen Kategoriensieg landete Markus Schuler bei den U10-Akteuren.

Von der Beteiligung her hatte der bereits zum 26. Mal auf dem Programm gestandene Traditionswettkampf einen recht massiven Einbruch zu verzeichnen. Insgesamt schrieben sich rund 150 Sportlerinnen und Sportler ein. In den vergangenen Jahren hatte die Beteiligungszahl jeweils jenseits der 200er-Grenze gelegen. Hauptgrund für das vergleichsweise mässige Meldergebnis war ein Rennen der Suisse Allianz Trophy, welches gleichentags in Davos über die Bühne ging, was vor allem in den Nachwuchskategorien viele potenzielle Starterinnen und Starter kostete. Es bleibt zu hoffen, dass diese unglückliche Terminkollision eine Ausnahme bleibt.
Punkto Wetter hatte das 60 Funktionäre umfassende OK mit Anton Arnold an der Spitze das Glück des Tüchtigen. Unmittelbar nach Rennschluss begann es nämlich in Strömen zu regnen, was der ohnehin nicht sehr üppigen Schneeunterlage natürlich enorm zusetzte. Während des Wettkampfs herrschten aber trotz ungewöhnlich warmen Temperaturen für alle faire Bedingungen. Das spricht für die hervorragende Arbeit, die im Vorfeld bei der aufwändigen Präparation der Skating-Trasse geleistet wurde. Obwohl das von vielen als Saisoneröffnung genutzte Regionalrennen wegen des Ausbleibens der weissen Pracht dreimal hintereinander nach Realp hatte verlegt werden müssen, war das Werfen des Handtuchs für die Organisatoren nie ein Thema. Dieser Anlass hat für den SC Unterschächen eine enorme Bedeutung, fliesst doch jeweils der gesamte Reingewinn in die im Schächental vorbildlich betriebene Nachwuchsförderung.

Klare Überlegenheit bei den Damen

Nach ihrem überzeugenden Sieg beim Bürer Langlauf vor Wochenfrist trumpfte Sybille Schuler vom SSC Schattdorf auch in Unterschächen gross auf. Die 27-Jährige startete mit Abstand am dynamischsten und übernahm sogleich die Führung. In der Folge vermochte sie die angeschlagene Pace locker durchzustehen und baute dementsprechend die Reserve auf ihre härtesten Konkurrentinnen kontinuierlich aus. 31 Sekunden Vorsprung im Schlussklassement auf die zweitplatzierte Marbacherin Barbara Zihlmann liessen denn auch an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sybille Schuler zeigte sich nach dem Rennen mit ihrem aktuellen Formstand sehr zufrieden. Das einzige, was sie bedauerte, war die Tatsache, dass das steilste Stück hinauf zur Ribi aus Sicherheitsgründen nicht in die Strecke eingebaut werden konnte. Ansonsten wäre ihre Überlegenheit wohl noch krasser ausgefallen. Für Sybille Schuler bilden heuer die Zentralschweizermeisterschaften das Hauptsaisonziel. An den nationalen Titelkämpfen, wo ihr vor drei Jahren einige absolute Topergebnisse gelangen, möchte sie ebenfalls teilnehmen. Trotz des aus beruflichen Gründen reduzierten Trainingsaufwands - im Vergleich zu ihrer besten Saison - ist ihr auch dort ein Spitzenplatz durchaus zuzutrauen, zumal die weiblichen Kadermitglieder von Swiss-Ski zurzeit alles andere als überzeugen.

Spannendes Rennen bei den Herren

Deutlich spannender als dasjenige der Damen verlief das aus erwähntem Grund von 15 auf 12 Kilometer verkürzte Rennen der Herren. Patrick Rölli, SC Horw, Thomas Schmid, SC Entlebuch, und Urs Graf, SC Aeschi, lagen nach der ersten von insgesamt drei Runden nahezu gleichauf. Die enttäuschend laufenden Mitfavoriten vom Grenzwachtkorps, Rico Elmer, seines Zeichens Vorjahressieger, und Dominik Berchtold, waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund ihres grossen Rückstandes bereits geschlagen. Nach zwei Renndritteln spitzte sich das Ganze auf ein Duell zwischen Patrick Rölli und Thomas Schmid zu, wobei Erstgenannter in der Schlussrunde deutlich mehr Reserven zu mobilisieren vermochte. Mit Patrick Rölli verzeichnet der Weihnachtslanglauf einmal mehr einen sehr prominenten Tagessieger. Der gross gewachsene Skatingspezialist war etliche Jahre lang eine der Teamstützen der Schweizer Nationalmannschaft. Seit dem vergangenen Jahr konzentriert sich der 31-Jährige vor allem auf Volksläufe, und dies mit grossem Erfolg, entschied er doch unter anderem die Gesamtwertung des Swiss Loppet und die zum World Loppet zählende Transjurassienne über die mörderische Distanz von 75 Kilometern für sich.
Die Urner hatten in diesem stark besetzten Feld einen schweren Stand, zumal Philip Furrer entgegen den Vorankündigungen nicht am Start erschien. SSC-Schattdorf-Akteur Hanspeter Furger klassierte sich mit etwas über 2 Minuten Rückstand auf den Tagesbesten im 10. Gesamtrang. Diese beachtliche Leistung brachte dem USV-Chef der Nordischen bei den Herren Masters 2 den sehr guten 2. Platz ein. Schneller als der 39-jährige Routinier war einzig der um ein Jahr jüngere Dallenwiler Georg Niederberger. Ansonsten kamen die Urner in den Masters-Kategorien nicht über hintere Platzierungen hinaus.

Gebrüder Furger überzeugten

Die Gebrüder Michael und Roman Furger vom SSC Schattdorf wollten ursprünglich in Davos antreten, gaben dann aber letztlich doch Unterschächen den Vorzug. Dieser relativ kurzfristig gefällte Entscheid zugunsten ihres Heimrennens zahlte sich für beide aus. Roman Furger lief die Konkurrenz in der Kategorie U14 mit 1.31 Minuten Vorsprung und mehr auf einer Streckenlänge von nur 4 Kilometern regelrecht in Grund und Boden. Sein bei den U16-Akteuren siegreich gebliebener Bruder Michael stand ihm in nichts nach und holte über 1 Minute Reserve auf den Zweitplatzierten seiner Kategorie heraus. Dank Markus Schuler kam auch der organisierende SC Unterschächen zu einem Erfolgserlebnis in Form eines Kategoriensieges. Der Neunjährige liess seinen beiden Mitstreitern keine Chance. Bei den U12-Akteurinnen musste Elin Schilter, SSC Schattdorf, nur der überragenden Dallenwilerin Julia Niederberger den Vortritt lassen. Erwähnenswert ist auch die Leistung des Nordisch-Kombinierten Ivo Hess. Der zwölfjährige Unterschächner holte im stark besetzten Feld der Knaben U14 mit dem denkbar knappen Vorsprung von einer Zehntelsekunde auf den viertplatzierten Entlebucher Markus Brun die Bronzemedaille.

Urs Hanhart


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